* DEUTSCHLAND - Die Wirtschaftsweisen blicken einem Insider zufolge wegen der Lieferprobleme skeptischer auf die Konjunktur in Deutschland. Die vier Ökonominnen und Ökonomen senkten ihre Wachstumsprognose für 2021 auf 2,7 Prozent, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit den Daten vertrauten Person erfuhr. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) hatte im März noch ein Plus von 3,1 Prozent veranschlagt. Dafür trauen die Regierungsberaterinnen und -berater der Wirtschaft im nächsten Jahr mit 4,6 Prozent ein stärkeres Wachstum zu als bisher mit 4,0 Prozent erwartet. Zuerst hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Der Zeitung zufolge rechnen die Wirtschaftsweisen für 2022 mit einer Inflation von 2,6 Prozent, nach 3,1 Prozent in diesem Jahr.

* KLIMA - Die EU will einem deutschen Regierungspapier zufolge im Abschluss-Dokument des Weltklima-Gipfels die fehlenden Zusagen zur Treibhausgas-Minderung offen anprangern. Die EU setze sich dafür ein, dass diese Lücke bei der Begrenzung der Erderwärmung als Kernpunkt benannt werde, heißt es in einer schriftlichen Zwischenbilanz der deutschen Delegation, die Reuters vorlag. Es gebe bei den nationalen Zusagen der Staaten (NDCs) eine "Ambitionslücke" mit Blick auf die Vorgabe des Pariser Weltklimavertrags, die Erd-Erwärmung auf möglichst nicht mehr als 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

* ALLIANZ - Der Versicherungsriese verkauft das Finanzportal Finanzen Group an den aufstrebenden Online-Versicherungsmanager Clark und steigt dort ein. Die Allianz-Insurtech-Tochter Allianz X werde damit größter Anteilseigner von Clark, halte aber einen Minderheitsanteil, teilten beide Unternehmen mit. Daneben erhält die Allianz einen ungenannten Betrag in bar. Die 2015 gegründete Clark werde mit der Übernahme nun mit einer Milliardensumme bewertet.

* NORDEX hat wegen Kostensteigerungen bei Rohstoffbeschaffung und Logistik seine Erwartungen für den Gewinn im laufenden Jahr deutlich nach unten geschraubt. Der Umsatz für das laufende Jahr werde 5,0 bis 5,2 Milliarden Euro betragen, teilte Nordex mit. Wegen der "beispiellosen Volatilität in den Rohstoff- und Logistikmärkten" werde die Ebitda-Marge nur rund 1,0 Prozent statt bisher erwarteter 4,0 bis 5,5 Prozent betragen. In den ersten neun Monaten 2021 erzielte die Nordex einen Umsatz von 4,0 (3,2) Milliarden Euro und einen Ebitda-Gewinn von 100,7 Millionen Euro.

* PAYPAL - Der Trend zum Online-Handel hat dem Zahlungsdienst einen Gewinn über Expertenerwartungen beschert. Für das dritte Quartal gaben die Kalifornier einen Überschuss von 1,09 Milliarden Dollar bekannt nach 1,02 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug auf bereinigter Basis 1,11 Dollar, während Experten Refinitiv-Daten zufolge 1,07 Dollar vorhergesagt hatten. Der Nettoumsatz erhöhte sich um 13 Prozent auf 6,18 Milliarden Dollar.

* MONTE DEI PASCHI DI SIENA - Die italienische Krisenbank erwägt eine Verkleinerung durch den Verkauf von nicht profitablen Geschäftsteilen. Zudem überlege das Geldhaus, seine Kreditrisiken weiter zu verringern, sagte Monte-Paschi-Chef Guido Bastianini. Zudem wolle das Finanzinstitut einen mehrjährigen Geschäftsplan überarbeiten, der nach dem gescheiterten Verkauf der verstaatlichten Krisenbank an den Rivalen UniCredit nie fertig gestellt worden sei. Die Veränderungen dürften erheblich seien. Auch die Personalkosten sollen gesenkt werden.

* SPACEX - Vier Astronauten sind nach einer sechsmonatigen NASA-Wissenschaftsmission auf der internationalen Raumstation ISS wieder sicher auf der Erde gelandet. Die Besatzung landete an Bord der SpaceX Crew Dragon-Kapsel "Endeavour" nach ihrer achtstündigen Rückreise wie geplant am späten Montagabend um 22:30 Uhr EST (Dienstag 03:30 Uhr GMT) im Meer vor der US-Küste, wie der NASA-Livestream zeigte.

* KAISA - Der chinesische Immobilienentwickler Kaisa braucht mehr Zeit zur Lösung seiner Liquiditätsprobleme. "Wir bitten die Investoren aufrichtig, der Kaisa Group mehr Zeit und Geduld einzuräumen", teilte der in Shenzhen ansässige Konzern mit. Um Geld aufzubringen, wolle Kaisa die Veräußerung von Vermögenswerten in Shanghai und Shenzhen beschleunigen und die Erlöse für Rückzahlungen verwenden sowie den Verkauf bestehender Immobilien vorantreiben.

* BOEING - Bei dem US-Flugzeughersteller beantragen Insidern zufolge mehr Beschäftigte als erwartet eine Befreiung von der Impfpflicht aus religiösen oder medizinischen Gründen. Von den rund 125.00 US-Mitarbeitern wollen sich mehr als 11.000, also fast neun Prozent, nicht impfen lassen, teilen mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters mit. Boeing verlängert daraufhin die Frist für die Impfung bis zum 4. Januar, wie aus Branchenkreisen und einer von Reuters eingesehenen Firmen-E-Mail hervorgeht. "Die Einhaltung bleibt eine Bedingung für die Beschäftigung", schreibt Boeing in der Mitteilung.

* FED - Im US-Finanzmarkt haben eine drohende höhere Inflation und eine mögliche straffere Geldpolitik nach Angaben der US-Notenbank Fed die Corona-Pandemie als größtes Sorgenkind abgelöst. Nach einer von der Fed veröffentlichten Umfrage unter Marktteilnehmern sahen 70 Prozent der Befragten die Inflation und eine restriktivere Politik der Notenbank als ihre größten Risiken für die nächsten zwölf bis 18 Monaten.

* VIRUS/DEUTSCHLAND - Die Ständige Impfkommission (Stiko) arbeitet bereits an einer Empfehlung für Corona-Impfungen von fünf- bis zwölfjährige Kinder. "An der Stiko-Empfehlung wird gearbeitet", sagt der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, der Zeitung "Rheinische Post". Der Impfstoff für die über Fünfjährigen werde jedoch nicht vor Mitte Dezember zugelassen.

* USA/NORD STREAM 2 - Trotz einer Einigung zwischen US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzlerin Angela Merkel im Streit um Nord Stream 2 dringen US-Republikaner im Senat weiter auf Sanktionen gegen die russische Gaspipeline. Eine Gruppe von republikanischen Senatoren erklärte am Montag, sie habe einen Gesetzentwurf eingebracht, der verbindliche Sanktionen gegen Nord Stream 2 des russischen Energiekonzerns Gazprom vorsehe. Senator Jim Risch, der führende Republikaner im Senatsausschuss für auswärtige Beziehungen, schlug die Maßnahme als Änderung des National Defense Authorization Act (NDAA) vor, einem umfassenden Gesetzentwurf zur Verteidigungspolitik.

* POLEN wird den Grenzübergang Kuznica nach Belarus wegen des Andrangs von Migranten schließen. Große Gruppen von Migranten hätten mit Gewalt versucht, die Grenze zu überqueren, teilte der polnische Grenzschutz am Montagabend per Twitter mit. Der Grenzverkehr werde am Dienstag von 07.00 Uhr an unterbrochen. Die polnischen Behörden gehen davon aus, dass Hunderte Menschen versuchen werden, die Grenze zu durchbrechen. Der polnische Regierungssprecher erklärte, gegenwärtig seien 3000 bis 4000 Menschen nahe der polnischen Grenze. Über Zehntausend Migranten seien in Belarus in der Hoffnung, in die Europäische Union zu gelangen.

* DEUTSCHLAND/FRANKREICH - Das Bundeswirtschaftsministerium bereitet einem Zeitungsbericht zufolge gemeinsam mit Frankreich vor, einen neuen Sektor in die Reihe der "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) einzustufen. Dabei werde es sich voraussichtlich um die Pharmaindustrie im Bereich der Gen- und Zelltherapie handeln, berichtet das "Handelsblatt". Die finale Entscheidung sei noch nicht gefallen, doch die Gen- und Zelltherapie insbesondere mit Blick auf die mRNA-Forschung gelte als klarer Favorit, hieß es.

rtr