BAYER steht im jahrelangen Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken seines Unkrautvernichters Glyphosat vor einer wegweisenden Entscheidung. Der Oberste Gerichtshof der USA wird voraussichtlich heute bekanntgeben, ob er den Berufungsantrag des Agrar- und Pharmakonzerns in einem wichtigen Fall annimmt. Die Chancen dafür stehen aber schlecht: Generalstaatsanwältin Elizabeth Prelogar, die die US-Regierung vor dem Supreme Court vertritt, hat dem Gericht davon abgeraten. Bayer hofft zwar weiter auf eine Überprüfung des Falls und eine Korrektur des Urteils zu seinen Gunsten. Das Gericht folgt aber in der Regel den Empfehlungen des Generalstaatsanwalts.

DEUTSCHLAND/WETTBEWERBSRECHT - Angesichts hoher Spritpreise will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das Wettbewerbsrecht verschärfen und dem Kartellamt mehr Eingriffsmöglichkeiten geben, um etwa gegen Mineralölkonzerne effektiver vorgehen zu können. Der Grünen-Politiker monierte, dass der von der Bundesregierung beschlossene Tankrabatt nicht richtig wirke. Den Kartellwächtern will er einem Positionspapier zufolge mehr Möglichkeiten an die Hand geben, Gewinne abzuschöpfen, wenn Unternehmen ihre Marktmacht missbrauchen. Als letztes Mittel sollen auch Zerschlagungen möglich werden.

FIRMEN UND BRANCHEN:


BMW prüft einem Medienbericht zufolge eine Ausweitung seiner Autoexporte aus China. Der gemeinsam mit dem chinesischen Unternehmen Great Wall geplante elektrische Mini könnte auch in die USA exportiert werden, meldete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise.

VOLKSWAGEN plant eine engere Zusammenarbeit seiner auf das Massengeschäft spezialisierten Marken. Bei den in der sogenannten Volumen-Gruppe zusammengefassten Marken Volkswagen, Skoda, Seat, Cupra und Volkswagen Nutzfahrzeuge laufe etwa bei Einkauf oder Produktion bisher vieles separat, sagte der designierte Konzernvorstand Thomas Schäfer der "Automobilwoche".

BASF-Chef Martin Brudermüller warnt vor drastischen Konsequenzen eines Gas-Embargos für den Chemiekonzern. "Sollten wir kein Gas mehr zugeteilt bekommen, blieben uns für das Herunterfahren des Standorts Ludwigshafen ein paar Stunden", sagte der Manager der "Süddeutschen Zeitung". "Dann stünde der riesige Standort zum ersten Mal in seiner Geschichte still."

* RHEINMETALL - Mehrere von der Bundeswehr ausgemusterte aber aktuell modernisierte Schützenpanzer "Marder" des Herstellers sind einsatzbereit und könnten sofort an die Ukraine ausgeliefert werden. "Wir sind dabei, 100 Marder Schützenpanzer instandzusetzen, erste Fahrzeuge sind bereits so weit", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der "Bild am Sonntag". "Wann und wohin die Marder geliefert werden, ist die Entscheidung der Bundesregierung."

FIRMEN UND BRANCHEN - WEITERE NACHRICHTEN:


STAHL - Im Tarifkonflikt der Stahlbranche will die IG Metall die Warnstreiks am Montag fortsetzen. Damit sollten die Arbeitgeber zu Zugeständnissen in der vierten Verhandlungsrunde der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie am Dienstag bewegt werden, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer und NRW-Bezirksleiter Knut Giesler. Am Montag plant die Gewerkschaft Aktionen an mehreren Standorten von Thyssenkrupp, Arcelormittal und Salzgitter.

LUFTFAHRT - Der britische Verkehrsminister Grant Shapps erwägt einem Medienbericht zufolge temporäre Visa für Beschäftigte aus der Europäischen Union, um den Personalmangel an Flughäfen zu beheben. Die Visa könnten an Gepäckabfertiger und Angestellte an Check-in-Schaltern zunächst für sechs Monate vergeben werden, berichtet die britische Zeitung "The Telegraph".

MCDONALD'S - Drei Monate nach der Schließung der McDonald's-Filialen in Russland hat die von einem russischen Investor übernommene Fastfoodkette unter dem Namen "Lecker und Punkt" ("Wkusno i totschka") wiedereröffnet. "Unser Ziel ist es, dass unsere Gäste keinen Unterschied in der Qualität und beim Ambiente bemerken", sagte Firmenchef Oleg Parojew.

CREDIT SUISSE - Die britische Finanzmarktaufsicht FCA hat einem Medienbericht zufolge die Schweizer Bank auf eine Beobachtungsliste für Geldhäuser gesetzt, die eine strengere Überwachung benötigen. Das berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf ein Schreiben vom Mai. Die Behörde habe sich darin besorgt gezeigt, dass das Institut nicht genügend Verbesserungen bei seiner Kultur, Führung und Überwachung sowie Risikokontrollen erzielt haben könnte.

BIONTECH/PFIZER - Die US-Arzneimittelbehörde FDA bestätigt die Sicherheit und Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs für Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren. Die Auswertung der Daten einer Studie habe keine Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Anwendung des Impfstoffs bei Kleinkindern ergeben. Die Wirksamkeit des Vakzins liege in der Altersgruppe einer ersten Analyse zufolge bei 80,3 Prozent. Auch der Impfstoff von Moderna war von der FDA für die Altersgruppe als sicher und wirksam eingestuft worden.

rtr