BAYER/BASF - In einem US-Verfahren gegen Bayer und BASF zu dem Herbizid Dicamba muss die Strafsumme von bislang 60 Millionen Dollar neu verhandelt werden. Ein Bundesberufungsgericht befand, dass die Summe getrennt für die beiden Pharmakonzerne und nicht gemeinsam hätte bestimmt werden müssen. Der Schuldspruch in dem Fall eines Pfirsichbauers aus Missouri und eine zusätzlich auferlegte Strafe von 15 Millionen Dollar an Schadensersatz bleiben bestehen. Im Zusammenhang mit Dicamba wurden mehr als 100 Klagen eingereicht. Der Unkrautvernichter war in die Schlagzeilen geraten, da eine neue Zusammensetzung nach Darstellung von Landwirten zu Schäden an deren Ernte führte.

THYSSENKRUPP - Die Krupp-Stiftung erwägt derzeit keinen Abbau ihrer Beteiligung am Industriekonzern Thyssenkrupp. "Rechtlich ist dies möglich, aber wir sehen uns als treue Ankeraktionärin und glauben fest an die Zukunftsfähigkeit des Un­ternehmens", sagte die Vorsitzende der Krupp-Stiftung, Ursula Gather, der "FAZ".

TWITTER - Die geplante Milliarden-Übernahme von Twitter durch TESLA-Chef Elon Musk ist einer Zeitung zufolge ernsthaft gefährdet. Musks Stab sei zu dem Schluss gekommen, dass die Daten des Kurznachrichtendienstes über gefälschte Nutzerkonten nicht verifiziert werden könnten, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Sein Team habe gewisse Diskussionen im Zusammenhang mit der Finanzierung des Deals mit einem Volumen von 44 Milliarden Dollar eingestellt, habe einer der Insider erklärt. Vermutlich werde es daher einen neuen Ansatz geben. Einzelheiten dazu wurden nicht genannt.

LEVI STRAUSS - Höhere Preise und ein Wiedererstarken der Nachfrage haben Levi Strauss einen Umsatz über Expertenerwartungen beschert. Der US-Jeanshersteller profitierte von einer Rückkehr ins Büro sowie eine Normalisierung des Alltagslebens. Den Geschäftszahlen zufolge stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 15 Prozent - ein Rekord für den 169 Jahre alten Konzern - auf 1,47 Milliarden Dollar. Refinitiv-Daten zufolge hatten Experten 1,43 Milliarden erwartet. Allerdings fiel der Nettogewinn um 23 Prozent auf knapp 50 Millionen Dollar insbesondere wegen Belastungen von 60 Millionen Dollar im Zuge des Rückzugs aus Russland.

GAMESTOP - Der Videospiele-Händler muss sich einem Medienbericht zufolge einen neuen Finanzchef suchen. Mike Recupero habe das US-Unternehmen verlassen, berichtet die Politik- und Nachrichtenwebsite Axios unter Berufung auf ein Firmenmemorandum. Recupero solle durch die Leiterin des Rechnungswesens, Diana Jajeh, ersetzt werden, schrieb ein Axios-Reporter auf Twitter. Außerdem entlasse GameStop Mitarbeiter.

NORD LB - Die Norddeutsche Landesbank stellt sich bei einem Konjunktureinbruch 2022 auf starken Gegenwind ein. "Im Falle einer schweren Rezession wäre unser Gewinnziel für dieses Jahr natürlich in Gefahr", sagte NordLB-Vorstandschef Jörg Frischholz dem "Handelsblatt". Ein Gaslieferstopp Russlands würde die NordLB in ihrem Firmenkundenportfolio treffen. "Unsere Szenariorechnungen zeigen aber, dass wir dadurch nicht in ernsthafte Schwierigkeiten geraten würden." Im ersten Halbjahr 2022 habe die Bank ihr operatives Ergebnis verbessert und das Zins- und Provisionsergebnis gesteigert. Die Lage bei der Risikovorsorge sei unauffällig.

DEUTSCHLAND/ENERGIE - Der Bundestag hat der Regierung umfangreiche Instrumente in der Gas-Krise zur Stützung von Versorgern und Abfederung der Kunden-Preise an die Hand gegeben. Das Parlament billigte am Donnerstagabend die Reform des Energie-Sicherungsgesetzes (Ensig), auf dessen Basis der Bund schnell auf eine weitere Verknappung der Gas-Lieferungen und noch höhere Preise reagieren kann. So können Regelungen in Kraft gesetzt werden, um nach dem Vorbild der Lufthansa-Rettung in der Corona-Krise angeschlagene Importeure wie Uniper bis hin zu einem Staatseinstieg zu stützen. Auch enthält es Regelungen, wie die Importeure ihre Mehrkosten schneller und gleichmäßiger weitergeben können. Eingemottete oder zur Abschaltung vorgesehene Kohlekraftwerke können danach wieder angefahren werden, um dafür Gas-Kraftwerke vom Netz zu nehmen.

UNIPER- Die Bundesregierung spielt einem Zeitungsbericht zufolge bei den Überlegungen zur Staatshilfe für den angeschlagenen Energiekonzern auch eine Beteiligung von über 30 Prozent durch. Hintergrund sei die Bedeutung der Investmentgrade-Bonität für das Geschäft des Energiekonzerns, zitierte das "Handelsblatt" mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Stützung des Unternehmens nur mit einer stillen Beteiligung und einer Sperrminorität sei möglicherweise nicht ausreichend, um das Rating Unipers zu erhalten.

VNG - Die Bundesregierung könnte einer Zeitung zufolge dem Gashändler VNG in der Erdgaskrise zur Seite springen. Wenn es wegen ausbleibender russischer Gaslieferungen eng für das Verbundnetz Gas (VNG) werde, wolle der Bund eine Bürgschaft von bis zu zwei Milliarden Euro bereitstellen, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Kombiniert mit einem bereits bei der Förderbank KfW beantragten Kredit würde sich der Gesamtbetrag der etwaigen Hilfen auf drei Milliarden Euro summieren.

NORD STREAM 1 - Kanada ist offensichtlich bereit, eine dort gewartete Turbine von Siemens Energy für die Nord Stream 1 Pipeline zu liefern. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus mit den Verhandlungen vertrauten Personen. So teilte ein Offizieller des ukrainischen Energieministeriums mit, dass man Informationen habe, dass Kanada die Turbine an Gazprom übergeben will. Dies wurde von einem weiteren Insider bestätigt. Das Thema gilt als schwierig, weil die Lieferung die Sanktionsauflagen gegen Russland verletzen könnte, auch wenn die EU kein Gas-Embargo gegen Russland verhängt hat.

rtr