* DEUTSCHLAND/AMPELKOALITION - Die Verhandlungen zur Bildung der ersten Ampel-Koalition auf Bundesebene stehen vor dem Abschluss. Nach Beratungen der Spitzen von SPD, Grünen und FDP kommt heute die sogenannte Hauptverhandlungsgruppe der drei Parteien in Berlin zusammen, wie es in Kreisen der künftigen Koalitionäre hieß. Unklar blieb zunächst aber, ob dabei ein Durchbruch erzielt werden würde. Offene Punkte gab es bis zuletzt in der Finanz- und Klimapolitik sowie bei der Zuteilung der Ministerien. Auch die Besetzung der Ministerposten blieb noch offen.

* VIRUS - In Europa könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO bis März weitere 700.000 Menschen an einer Covid-19-Erkrankung sterben. Ausgehend vom gegenwärtigen Trend würde die Zahl der Corona-Toten dann auf insgesamt über 2,2 Millionen steigen. Bislang seien in Europa bereits mehr als 1,5 Millionen Corona-Infizierte gestorben. Covid-19 sei nunmehr die häufigste Todesursache in der Region, zu der die WHO 53 Länder zählt, darunter auch Russland und die Türkei. Die hohe Zahl an Ungeimpften sei einer der Gründe für die steigenden Infektionszahlen.

* VIRUS - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 66.884 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 14.058 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 52.826 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt abermals auf einen Rekordwert von 404,5 von 399,8 am Vortag. 335 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 99.768. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,49 Millionen Corona-Tests positiv aus.

* AAREAL BANK - Nach der milliardenschweren Offerte von Finanzinvestoren für die Aareal Bank gibt die Aufsichtsratsvorsitzende des Wiesbadener Immobilienfinanzierers, Marija Korsch, ihren Vorsitz mit sofortiger Wirkung ab. Ihr Mandat als Mitglied des Aufsichtsrates werde sie mit Wirkung zum 31. März 2022 niederlegen, teilte die Bank mit. Der Aufsichtsrat werde der nächsten ordentlichen Hauptversammlung einen Nachfolgekandidaten vorschlagen. Zum Nachfolger im Aufsichtsratsvorsitz habe der Aufsichtsrat Hermann Wagner gewählt, der dem Gremium seit 2015 angehöre und den Prüfungsausschuss leite.

* DEUTZ - Der Finanzinvestor Ardan Livvey hat seine Kritik an der Führung des Kölner Motorenherstellers bekräftigt und will dem Management auf der Hauptversammlung das Vertrauen entziehen. Der aktivistische Investor erklärte, er habe Deutz und der Bafin mitgeteilt, dass er fünf Prozent der Deutz-Stammaktien halte. Damit könne er die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung verlangen und Punkte auf die Tagesordnung setzen lassen.

* DRÄGER - Der Medizintechnik-Hersteller erwartet nach der Sonderkonjunktur durch die Corona-Pandemie im kommenden Jahr wieder einen deutlichen Umsatzrückgang. Der Hersteller von Beatmungsgeräten und Schutzmasken teilte mit, er erwarte für das kommende Geschäftsjahr ein Umsatzvolumen von drei bis 3,1 Milliarden Euro, deutlich unter dem Niveau der beiden Vorjahre. Verglichen mit 2019 entspreche dies aber einem Umsatzwachstum von rund acht bis elf Prozent, erklärte Dräger. Die Ebit-Marge werde 2022 zwischen eins und vier Prozent erwartet.

* ADVA OPTICAL NETWORKING - Vorstand und Aufsichtsrat des Netzwerkausrüsters empfehlen den Aktionären von Adva die Annahme des Angebots von Adtran. Vorstand und Aufsichtsrat hielten die von der Bieterin angebotene Gegenleistung für fair und angemessen, teilt das Unternehmen mit. Das Angebot liege im besten Interesse der Adva und ihrer Aktionäre. Der US-Glasfaserspezialist Adtran will Adva übernehmen und damit einen weltweiten Branchenführer schaffen.

* US-BANKEN müssen sich auf eine strengere Regulierung bei der Handhabung von Digitalwährungen einstellen. Die Bankenaufsicht OCC teilte mit, dass sich die Geldhäuser für bestimmte Aktivitäten mit Kryptowährungen eine Genehmigung einholen müssten. Die Finanzinstitute müssten künftig beweisen, dass ihr Risikomanagement dafür ausgelegt sei, um Kunden beispielsweise die Aufbewahrung ihrer Digitalwährungsbestände anbieten zu können.

* GAP - Lieferkettenprobleme, steigende Frachtkosten und Fabrikschließungen in Vietnam setzen der Modekette zu. Das Unternehmen geht davon aus, dass ihm bis zu 650 Millionen Dollar an Erlösen entgehen könnten. Es senkt seine Umsatz- und Gewinnziele für das Gesamtjahr, auch wenn die Nachfrage etwa nach Mode seiner Marke Old Navy hoch bleibe. Beim Nettoumsatzwachstum geht Gap nur noch von 20 Prozent aus statt zuletzt 30 Prozent. Die Gewinnerwartungen schraubt der Konzern auf 1,25 bis 1,40 Dollar je Aktie herunter nach bislang 2,10 bis 2,25 Dollar.

* DELL - Der Computerhersteller profitierte auch im dritten Quartal vom anhaltenden Trend zum Homeoffice während der Coronavirus-Pandemie. Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 28,39 Milliarden Dollar und übertraf damit nach Refinitiv-Daten die Expertenerwartungen von 26,82 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern mitteilte. Allein die Sparte für Kundenlösungen legte beim Umsatz um 35 Prozent zu. Der Nettogewinn sprang auf 3,89 Milliarden Dollar von 881 Millionen Dollar im Jahr zuvor.

* ITALIEN - Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Italien könnte nach Einschätzung des Wirtschaftsministers in diesem Jahr stärker zulegen als erwartet. Die Wirtschaft könnte um 6,3 Prozent wachsen, sagte Minister Daniele Franco. Im September hatte die Regierung sechs Prozent in Aussicht gestellt. Das Ziel sei, in der ersten Hälfte 2022 das Vorkrisenniveau zu erreichen. Das könnte bereits im ersten Quartal der Fall sein.

* DEUTSCHLAND/AMPELKOALITION - Die Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP plant einem Medienbericht zufolge, den Bundesverkehrswegeplan 2030 unter ökologischen Gesichtspunkten und unter Beteiligung von Umweltverbänden zu überarbeiten. Überflüssige oder unter Umweltgesichtspunkten besonders schädliche Projekte könnten dann gestrichen werden, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf Verhandlungskreise. Laut Bericht geht diese Vereinbarung auf die Grünen zurück, die demnach den Bundesverkehrsminister stellen würden.

* USA - US-Präsident Joe Biden macht Öl- und Gaskonzerne mitverantwortlich für die hohen Energiekosten. Trotz gefallener Großhandelspreise werde Benzin an den Zapfsäulen nicht günstiger, sagte Biden. Offenbar würden die Unternehmen den Rückgang der Rohölpreise nicht an die Verbraucher weitergeben, sondern die Differenz selbst einstreichen. Das sei nicht akzeptabel. Gleichzeitig betonte Biden, dass die hohen Preise ein weltweites Problem seien. Die mit einigen anderen Ländern koordinierte Freigabe von Ölreserven werde aber dabei helfen, die Angebotsknappheit zu bewältigen. Die Amerikaner würden den Anstieg der Benzinpreise überstehen.

rtr