* DEUTSCHLAND/WAHL - Die Koalitionsverhandlungen über eine neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP starten am Donnerstag. Nach einer ersten Spitzenrunde sollen ab nächster Woche dann in 22 Arbeitsgruppen fast 300 Teilnehmer einbezogen werden, wie SPD-Chef Norbert Walter-Borjans ankündigte. Kurz vor Beginn der Verhandlungen betonten SPD und Grüne, dass Investitionen auch über Schulden finanziert werden sollen - allerdings im Rahmen der geltenden Schuldenbremse. Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock verwies im ZDF zudem darauf, dass man den Weg über Investitionen außerhalb des Haushalts gehen könne. "Das ist heute ja auch schon möglich, im Bereich der Bahn oder der KfW", sagte sie mit Hinweis auf die bundeseigene Förderbank KfW.

* NORD STREAM 2 - Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat sich dafür ausgesprochen, zunächst keine Betriebsgenehmigung für die Ostsee-Erdgaspipeline Nord Stream 2 zu erteilen. Nach europäischem Energierecht müsse der Betreiber der Pipeline "ein anderer sein als derjenige, der das Gas durchleitet", sagte sie der Funke Mediengruppe. "Solange das ein und derselbe Konzern ist, darf die Betriebserlaubnis nicht erteilt werden." Zuvor hatte Russland einem Medienbericht zufolge von Deutschland eine Zertifizierung der Pipeline noch vor der Frist am 8. Januar verlangt.

* DEUTSCHE BÖRSE - Sich auszahlende Zukäufe haben die Ergebnisse der Deutschen Börse im dritten Quartal angeschoben. Der Konzerngewinn legte im Dreimonatszeitraum bis Ende September binnen Jahresfrist um 32 Prozent auf 300,3 Millionen Euro zu, wie der Börsenbetreiber mitteilte. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen von Analysten. Die Nettoerlöse erhöhten sich um 18 Prozent auf 837,9 Millionen Euro.

* CREDIT SUISSE - Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) hat bei der Credit Suisse mit Blick auf die Affäre um die Beschattung von ehemaligen Spitzenmanagern schwere Verletzungen des Aufsichtsrechts festgestellt. Die Behörde machte in ihrem Abschlussbericht zu den Vorfällen des Jahres 2019 gravierende organisatorische Mängel und eine unangemessenen Unternehmenskultur bei Teilen der damaligen operativen Führung des zweitgrößten Schweizer Instituts aus. Zwei Personen seien gerügt worden, gegen drei weitere habe die Finma ein sogenanntes Enforcementverfahren eingeleitet. Geldbussen darf die Behörde nicht verhängen.

* Die CREDIT SUISSE hat Verfahren der amerikanischen und der britischen Behörden in Zusammenhang mit dem Skandal um Kredite an Mosambik beigelegt. Die Schweizer Großbank habe eingewilligt, fast 475 Millionen Dollar auf den Tisch zu legen, wie die US-Wertpapieraufsicht SEC mitteilte. Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung über den Aufschub der Strafverfolgung werde die Credit Suisse ihre Bemühungen um eine Verbesserung der Compliance und entsprechende Abhilfemaßnahmen fortsetzen, wie die Bank mitteilte. Zusätzlich zu den Strafzahlungen muss das Institut Mosambik Schulden in Höhe von 200 Millionen Dollar erlassen.

* FACEBOOK - Das weltgrößte soziale Netzwerk will sich einem Medienbericht zufolge umbenennen. Unternehmenschef Mark Zuckerberg plane, auf der jährlichen Connect-Konferenz am 28. Oktober den neuen Markennamen zu enthüllen, schrieb das US-Technikportal und Mediennetzwerk "The Verge" unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Facebook werde durch die Änderung neben seinen Diensten Instagram, WhatsApp, Oculus und weiteren Plattformen unter einer Muttergesellschaft positioniert, hieß es weiter.

* NETFLIX geht unter anderem wegen der südkoreanischen Erfolgsserie "Squid Game" von einem weltweiten Nutzerwachstum über Expertenerwartung aus. Der Online-Videodienst sagte für das laufende vierte Quartal einen Anstieg um 8,5 Millionen zahlende Kunden voraus, während Analysten Refinitiv-Daten zufolge von 8,3 Millionen ausgehen. Bereits im abgelaufenen dritten Quartal gewann Netflix knapp 4,4 Millionen weitere Kunden und damit grob eine halbe Million mehr als erwartet.

* ALPHABET - Der Internetkonzern hat über seine Tochter Google neue Handys mit den Namen Pixel 6 und Pixel 6 Pro vorgestellt. Sie sind die ersten Mobiltelefone des US-Konzerns mit einem selbst entwickelten Chip, der Tensor genannt wird. Google wirbt zudem mit einer besseren Kamera. Der deutschen Website zufolge soll der Pixel 6 649 Euro kosten und der Pixel 6 Pro 899 Euro.

* UNITED AIRLINES - Dank einer gestiegenen Nachfrage nach Reisen hat die US-Fluggesellschaft United Airlines ihren Verlust im dritten Quartal verringert. Der bereinigte Fehlbetrag je Aktie betrug 1,02 Dollar nach 8,16 Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilt. Analysten hatten mit einem Minus von 1,67 Dollar je Anteilsschein gerechnet. Einschließlich der staatlichen Pandemie-Hilfe verbuchte die Airline einen Nettogewinn von 1,44 Dollar je Dividendenpapier.

* UNICREDIT - Italiens zweitgrößter Bankkonzern lotet Insidern zufolge bei Investoren ein mögliches Kaufinteresse für seine Leasingsparte aus. Das Finanzinstitut erwäge einen Verkauf der Einheit, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Einem der Insider zufolge will sich die Bank für die Sparte und ihre Vermögenswerte die Bewertungen von Investoren einholen.

* DEUTSCHLAND/INFLATION - Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, hält es für ein realistisches Szenario, dass die Inflationsrate in Deutschland im November auf fünf Prozent steigt. Bei "Bild Live" sagte Krämer: "In den kommenden Monaten wird es vermutlich noch weiter nach oben gehen mit der Inflation. Wenn die Energiekosten weiter anziehen, dann könnten wir auch im November eine fünf haben vor dem Komma bei der Inflationsrate in Deutschland." Krämer fügte aber an, er glaube, "dass nach der Jahreswende dann einige Sonderfaktoren wegfallen und die Inflation wieder fallen wird".

* DEUTSCHLAND/WAHL - Vor Beginn der Koalitionsverhandlungen konkretisiert Grünen-Chefin Annalena Baerbock die Forderung nach massiven Investitionen. "Wenn man ernst nimmt, dass wir das Land in Schuss halten und klimaneutral werden müssen, sind öffentliche Investitionen und Investitionszuschüsse von zusätzlich etwa 50 Milliarden Euro pro Jahr in den nächsten Jahren notwendig", sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorab-Bericht.

* TÜRKEI - Die türkischen Bemühungen um einen Beitritt zur Europäischen Union sind einem Bericht der EU-Kommission zufolge faktisch zum Stillstand gekommen. Unter der Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan sei die Demokratie weiter zurückgefahren worden wie auch die Rechtsstaatlichkeit, hieß es in dem Jahresbericht. Zudem habe die Türkei die Empfehlungen der EU vom vergangenen Jahr ignoriert. In vielen Punkten sei die Türkei weiter zurückgefallen. "Unter den gegenwärtigen Umständen sind die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei praktisch zum Stillstand gekommen", hieß es.

rtr