DEUTSCHLAND/ENTLASTUNGEN - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will am Vormittag Eckpunkte eines Inflationsausgleichsgesetzes vorstellen. Am Montag sickerte über den "Spiegel" bereits durch, dass sich das Entlastungsvolumen dabei 2023 auf gut zehn Milliarden Euro summieren soll, 2024 noch einmal auf rund vier Milliarden. Der FDP-Vorsitzende will demnach das Kindergeld erhöhen und die sogenannte Kalte Progression bekämpfen. Diese entsteht, wenn das Steuersystem nicht an die Inflation angepasst wird, die momentan so hoch ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

DEUTSCHLAND/PREISE - Der Preisauftrieb in Deutschland hat im Juli den zweiten Monat in Folge nachgelassen und Hoffnungen auf ein Abflauen der Inflation genährt. Waren und Dienstleistungen kosteten laut vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes durchschnittlich 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nun stehen die finalen Daten an. Dabei liegt ein Augenmerk auf Sondereffekten wie den Auswirkungen des Neun-Euro-Tickets und des Tankrabatts. Die große Frage lautet, in welchem Ausmaß sie sich genau ausgewirkt haben.

USA/PREISE - Mit Spannung warten die Finanzmärkte auf die neuesten Inflationsdaten aus den USA. Der starke Preisauftrieb hat die US-Notenbank zuletzt zu großen Zinsschritten veranlasst. Mit 9,1 Prozent wurde im Juni die höchste Jahresteuerung seit November 1981 erreicht. Für Juli erwarten von Reuters befragte Experten, dass die Inflation auf 8,7 Prozent zurückgeht. Ob die Fed im September einen weiteren Zinssprung von 0,75 Prozentpunkten wagt oder einen kleineren Schritt bevorzugt, dürfte maßgeblich von der Entwicklung der Verbraucherpreise abhängen.

TESLA - Konzernchef Elon Musk hat Aktien an seinem Elektroautobauer im Wert von 6,9 Milliarden Dollar verkauft. Zwischen dem 5. und dem 9. August stieß er etwa 7,92 Millionen Aktien ab, wie aus mehreren Unterlagen hervorgeht. Nach Berechnungen von Reuters besitzt er nun knapp 15 Prozent des Autoherstellers. Die Mittel könnten zur Finanzierung eines möglichen Twitter-Deals verwendet werden, falls er den Rechtsstreit mit der Social-Media-Plattform verliere, erklärte er in einem Tweet: "Für den (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss dieses Deals erzwingt und einige Kapitalpartner nicht zum Zuge kommen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien zu vermeiden."

ENBW - Der Stromanbieter sucht dem "Handelsblatt" zufolge einen Investor für den Ausbau seines Ladesäulengeschäfts. In Kürze sollten Berater für den Investorenprozess mandatiert werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise. Der genaue Zuschnitt sei noch unklar, Entscheidungen noch nicht gefallen.

ROBLOX - Die Videospiele-Plattform muss nach dem Pandemie-Boom der letzten Jahre deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen verzeichnete im zweiten Quartal einen Nettoumsatz von 639,9 Millionen Dollar, verglichen mit 665,5 Millionen Dollar im Vorjahr, teilte der für "Jailbreak" und "MeepCity" bekannte Spiele-Anbieter am Dienstag mit. Analysten hatten nach Angaben von Refinitiv mit 644,4 Millionen Dollar gerechnet. Einsparungen der Verbraucher wegen der hohen Inflation und weltweite Lockerungen nach der Pandemie ließen das Interesse an Videospielen schwinden und drückten den Umsatz.

NURI - Die Berliner Krypto-Plattform hat nach erfolglosen Gesprächen mit Investoren Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das 2015 in Berlin gegründet wurde, stellte beim Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Die Abkühlung der Kapitalmärkte, die Insolvenz der US-Kryptobank Celsius Network und die Talfahrt an den Krypto-Märkten hätten die Nuri GmbH nachhaltig belastet, teilte das Unternehmen mit. "Wir sind zuversichtlich, dass das Insolvenzverfahren in der aktuellen Unternehmenssituation die beste Grundlage darstellt, um ein langfristig tragfähiges Sanierungskonzept zu entwickeln", erklärte Nuri-Chefin Kristina Walcker-Mayer.

rtr