* EUROPÄISCHE UNION/SASSOLI - Der Präsident des Europäischen Parlaments, David Sassoli, ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Er verstarb am 11. Januar um 1.15 Uhr in einem Krankenhaus in Italien, teilte sein Sprecher Roberto Cuillo mit. Sassoli wurde nach Angaben seines Büros seit dem 26. Dezember wegen einer schweren Komplikation aufgrund einer Funktionsstörung des Immunsystems in der Klinik behandelt.

* USA/RUSSLAND - Zum Auftakt der US-russischen Beratungen über die Sicherheitslage in Osteuropa hat sich keine Annäherung abgezeichnet. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Ryabkow erklärte nach dem Treffen am Montag in Genf, beide Länder hätten "in gewisser Weise gegensätzliche Ansichten darüber, was getan werden muss". Seine US-Kollegin Wendy Sherman sagte ihrerseits, die amerikanische Seite sei standhaft geblieben angesichts russischer Forderungen etwa nach einer verbindlichen Absage einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. Bereits vor dem Treffen hatte Sherman deutlich gemacht, dass keine Diskussionen über europäische Sicherheit ohne die anderen Verbündeten stattfinden würden.

* NORDKOREA/RAKETENTEST - Nordkorea hat offenbar einen zweiten Raketentest innerhalb einer Woche durchgeführt. Das mutmaßlich ballistische Geschoss sei gegen 7.27 Uhr (Ortszeit) aus einem Gebiet im Landesinneren Nordkoreas in Richtung des Ozeans vor der Ostküste des Landes abgefeuert worden, teilte Südkorea am Dienstag mit. Das Projektil sei offenbar außerhalb der Wirtschaftszone Japans niedergegangen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Regierungskreise.

* DEUTSCHE BANK - Der Finanzinvestor Cerberus bläst nach gut vier Jahren zum Rückzug aus den deutschen Großbanken. Cerberus platzierte binnen weniger Stunden Teile seiner 2017 erworbenen Aktienpakete an der Deutschen Bank und der Commerzbank bei institutionellen Investoren, wie die mit der Transaktion beauftragte Investmentbank mitteilte. Die Spekulationen auf eine Fusion der beiden Großbanken hatten sich nie erfüllt. Cerberus hielt bisher drei Prozent an der Deutschen Bank und fünf Prozent an der Commerzbank. Nach der Platzierung, die dem US-Investor 443 Millionen Euro einbrachte, sinkt seine Deutsche-Bank-Beteiligung auf zwei Prozent und die an der Commerzbank auf drei Prozent.

* DEUTSCHE BANK - Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der zur Deutschen Bank gehörenden Postbank sind in der Auftaktrunde ohne Ergebnis geblieben. Am 22. Februar soll nun weiter verhandelt werden, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.

* ADIDAS - Die US-Bundesbehörde ITC prüft, ob Adidas seine "Primeknit"-Schuhmodelle weiterhin in den USA verkaufen darf. Die International Trade Commission (ITC) habe auf Antrag des Rivalen Nike eine Untersuchung eingeleitet, teilte die Behörde mit. Der US-Rivale wirft dem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach seit Jahren vor, mit den beliebten Sportschuhen eines seiner Patente verletzt zu haben. Nike fordert von der im Dezember bei der ITC eingereichten Beschwerde daher, den Import dieser Modelle zu verbieten.

* AIRBUS hat das dritte Jahr in Folge seine Position als weltgrößter Flugzeugbauer verteidigt. Der europäische Konzern lieferte 2021 deutlich mehr Verkehrsflugzeuge aus als der Erzrivale Boeing. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 611 Flugzeuge an 88 Kunden übergeben, wie das Unternehmen mitteilte. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr. Airbus habe damit sein selbstgestecktes Ziel erreicht. "Auch wenn noch Unsicherheiten bestehen, sind wir auf dem richtigen Weg, die Produktion im Laufe des Jahres 2022 zu steigern, um die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury.

* HELLOFRESH - Der Lebensmittel-Versender kauft mit einer Ermächtigung der Hauptversammlung eigene Aktien für bis zu 250 Millionen Euro zurück. Das entspreche beim aktuellen Börsenkurs rund 2,4 Prozent der ausgegebenen Aktien der Gesellschaft, teilte das Unternehmen mit. Eine erste Tranche von bis zu 125 Millionen Euro solle ab 11. Januar 2022 gekauft werden, eine zweite Tranche folge abhängig von der Marktentwicklung später im Jahr.

* DELIVERY HERO - Delivery Hero will noch in diesem Jahr mit Essenslieferungen Geld verdienen. Das Essensliefergeschäft solle voraussichtlich im zweiten Halbjahr die Gewinnschwelle erreichen, teilte der weltweit tätige Konzern mit. Im vierten Quartal werde mit einem bereinigten Betriebsergebnis (Ebitda) zwischen 0 und 100 Millionen Euro gerechnet. In die Prognose fließt bereits das Ergebnis des kürzlich übernommenen spanischen Konkurrenten Glovo mit ein. - Investoren-Call zur Übernahme von Glovo.

* VOLKSWAGEN - Der Finanzchef des deutschen Autobauers nennt die Verfügbarkeit von Chips in diesem Jahr den begrenzenden Faktor. "Die Fähigkeit, 2022 zu wachsen, wird von der Fähigkeit abhängen, an mehr Chips zu gelangen", sagte Arno Antlitz dem "Wall Street Journal". Die gegenwärtig hohe Inflation halte er für vorübergehend. "Insgesamt erwarten wir ein recht gutes Jahr für VW", sagt er zur Gesamtlage.

* MV WERFTEN - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hofft, dass die Insolvenz der MV Werften noch nicht das Ende für die Mitarbeiter ist. Es werde jetzt hoffentlich schnell ein Insolvenzverwalter für den Schiffbauer bestellt. "Wir wollen mit ihm, dem Insolvenzverwalter, ausloten, ob es Wege gibt, dass der Bau der 'Global 1' auch unter den Bedingungen der Insolvenz fortgeführt werden kann", sagte die SPD-Politikerin in Schwerin. Das Kreuzfahrtschiff "Global 1" ist zu drei Viertel fertig, eine Fertigstellung könnte die Lage deutlich verbessern.

* PFIZER-Chef Albert Bourla zufolge könnten jährliche Impfungen gegen das Coronavirus notwendig werden. Möglicherweise müssten Hochrisiko-Patienten noch häufiger eine Auffrischung erhalten, sagt er auf einem Gesundheitskongress von J.P. Morgan. Bourla wiederholt die Ankündigung, dass ein spezieller Impfstoff des BioNTech-Partners gegen Omikron im März bereitstehen werde. Dem Sender CNBC sagte er wenige Stunden vor der Veranstaltung dazu, es müsse noch getestet werden, ob eine vierte Impfung zunächst notwendig sein werde.

* INTEL wirbt den Finanzchef vom Konkurrenten Micron Technology ab. David Zinsner werde seine Tätigkeit bei Intel am 17. Juni aufnehmen, teilt der US-Chiphersteller mit. Zinsner war 2018 zu Micron gekommen. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Finanzbereich bei Halbleiterfirmen. Micron muss sich einen neuen Finanzchef suchen. Intels Finanzchef George Davis will sich im Mai von seinem Posten zurückziehen.

* HOLCIM - Der Schweizer Zementkonzern stemmt einen weiteren Zukauf. Holcim übernimmt die französische PRB Group mit einem Umsatz von rund 340 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. PRB produziere Beschichtungen, Dämmstoffe, Klebstoffe sowie Bodenbeläge und decke mit rund 700 Mitarbeitern den gesamten französischen Markt ab.

* TURO - Der von Daimler unterstützte US-Car-Sharing-Anbieter hat seinen Antrag auf einen Börsengang in den Vereinigten Staaten eingereicht und damit erstmals seine Finanzen offengelegt. Das Unternehmen meldete in den neun Monaten bis September vergangenen Jahres einen Nettoumsatz von 330,5 Millionen Dollar, gegenüber 107,8 Millionen Dollar im Vorjahr. Das entspricht einem Umsatzsprung von 207 Prozent.

* VULCAN ENERGY/NOBIAN - Der Frankfurter Chemiekonzern Nobian und der australische Lithiumproduzent prüfen die gemeinsame Entwicklung einer Anlage in Deutschland. Die Unternehmen hätten eine Absichtserklärung für eine offizielle Partnerschaft (MOU) unterzeichnet, teilte Vulcan Energy mit. Die Vereinbarung versetze Nobian in die Lage, ein führender Anbieter von Rohstoffen für die Batterieindustrie zu werden, sagte der Geschäftsführer von Nobian, Jürgen Baune. Das Unternehmen habe sich bereits einen Standort in Frankfurt für die kohlenstofffreie Lithiumanlage gesichert.

* HUK-COBURG will mit einem neuen Autoversicherer weitere Marktsegmente erschließen und startet eine Online-Plattform für Mobilität. "Wir wollen Standards setzen in einem Markt, in dem wir uns vermutlich irgendwann gegen Amazon, Google & Co. wehren müssen", sagt Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann der "Börsen-Zeitung".

rtr