Die DEUTSCHE BANK hat laut "Handelsblatt" mehrere Hundert ihrer russischen IT-Experten nach Berlin übersiedeln lassen. Eine mittlere dreistellige Zahl der insgesamt rund 1500 Programmierer des russischen Technologiezentrums sei nach Deutschland gekommen, sagten Insider der Zeitung. Die Bank habe allen Beschäftigten des russischen Tech-Zentrums eine Stelle in Deutschland angeboten.

MERCEDES-BENZ ruft wegen möglicher Bremsprobleme weltweit fast eine Million ältere Fahrzeuge zurück. Betroffen seien bestimmte ML-, GL- und R-Klasse-Autos der Baujahre 2004 bis 2015, bestätigte ein Unternehmenssprecher. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete unter Berufung auf das Kraftfahrt-Bundesamt, betroffen seien weltweit fast eine Million und in Deutschland vermutlich annähernd 70.000 Autos.

THYSSENKRUPP - Der italienische Wasserstoff-Spezialist und Thyssenkrupp-Partner Industrie De Nora strebt bei seinem Börsengang Insidern zufolge eine Bewertung von 4,7 bis 4,8 Milliarden Euro an. Diese Summe umfasse die Schulden des Konzerns und basiere auf den Aussichten für das Unternehmen bei der Umstellung der Energiewirtschaft auf klimaschonende Technologien, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen. De Nora kündigte eine Erstnotiz an der Mailänder Börse bis Ende Juni an.

FIRMEN UND BRANCHEN - WEITERE NACHRICHTEN:


APPLE dringt mit seiner Software stärker in die Autobranche vor. Erstmals könnten Informationen über Geschwindigkeit, Richtung und Tankfüllung auf der Instrumentenanzeige wiedergegeben werden, kündigte der iPhone-Hersteller zum Auftakt seiner Entwicklerkonferenz WWDC an. Apple gab zudem bekannt, in den USA in das Geschäft mit Ratenzahlungen einzusteigen. Damit macht der Konzern aus Cupertino vor allem PayPal und Klarna Konkurrenz. Darüber hinaus stellte Apple ein neu entwickeltes MacBook Air und ein aktualisiertes MacBook Pro vor, beide ausgestattet mit dem neuen hauseigenen Chip M2.

TWITTER- Elon Musk droht erneut mit dem Ausstieg aus seiner für 44 Milliarden Dollar geplanten Übernahme des Kurznachrichtendienstes. In einem Schreiben seiner Anwälte heißt es, dass Twitter seine Verpflichtungen "eindeutig verletzt" habe. Musk behalte sich daher alle Rechte vor, die Fusionsvereinbarung zu kündigen.

RUSSLAND/AUTOS - Nach dem Rückzug westlicher Hersteller infolge des Krieges gegen die Ukraine werden in Russland nur noch wenige neue Autos verkauft. Der Absatz von Neuwagen sei im Mai um 83,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 24.268 Fahrzeuge zurückgegangen, wie der Verband Association of European Businesses (AEB) mitteilte. Für das Gesamtjahr geht der Verband von einem Rückgang um mindestens 50 Prozent auf etwa 800.000 Einheiten aus.

OMV - Der Wiener Öl-, Gas- und Chemiekonzern stellt sich nach einem mechanischen Zwischenfall in der Raffinerie Schwechat auf eine längere Reparatur ein. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, springt zwischenzeitlich der österreichische Staat ein und gibt Treibstoffreserven frei, wie das Kanzleramt in Wien mitteilte. "Wir handeln rasch und geben einen Teil der Reserve frei, damit es zu keinen Engpässen kommen kann", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer. Die Versorgungssicherheit sei trotz des Zwischenfalls gesichert. "Darum muss sich niemand Sorgen machen." Ungarische Medienberichte, wonach die OMV wegen des Unfalls Tankstellen in Ungarn schließen könnte, wurden vom Unternehmen zurückgewiesen.

ABBOTT LABORATORIES - Der US-Babynahrungshersteller plant rund vier Monate nach dem Produktionsstopp in seinem Werk in Sturgis im Bundesstaat Michigan eine Wiederaufnahme der Fertigung. Die Auslieferung an Verbraucher solle rund um den 20. Juni beginnen, teilte das Unternehmen mit. Damit könnte der Mangel an Säuglingsnahrung in den USA allmählich behoben werden.

BLICKPUNKT ZENTRALBANKEN UND KONJUNKTUR:


EUROPA/SCHULDENREGELN - EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni will nach dem Sommer Reformvorschläge für den Stabilitätspakt vorlegen. Neue Regeln könnten länderspezifische Schuldenziele beinhalten, sagte er. Die EU-Kommission will die Vorgaben weniger abstrakt und rigoros gestalten. Die Schuldenregeln wurden 2020 ausgesetzt, um den Ländern mehr Spielraum zu geben, die Folgen der Pandemie abzufedern. Ab 2023 sollen sie wieder gelten.

TÜRKEI - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt ungeachtet einer Inflation von mehr als 70 Prozent weitere Zinssenkungen der Zentralbank an. "Diese Regierung wird die Zinssätze nicht erhöhen. Im Gegenteil, wir werden sie weiter senken."

GROßBRITANNIEN - Für das angeschlagene Gastgewerbe und den Einzelhandel in Großbritannien sind die Feierlichkeiten zum 70. Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. gerade rechtgekommen. Die Besucherzahlen stiegen während der viertägigen Veranstaltungen um 6,9 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt des Monats Mai, wie Branchendaten zeigten. Dem Handelsverband British Retail Consortium (BRC) zufolge zogen die Kundenzahlen in der gesamten vergangenen Woche sogar um 17,1 Prozent an, da die Briten ihre Sorgen wegen steigender Lebenshaltungskosten vorübergehend beiseiteschoben.

USA/CHINA/ZÖLLE - Die USA erwägen im Kampf gegen die hohe Inflation die Aufhebung von einigen Zöllen auf chinesische Produkte. Präsident Joe Biden habe um eine entsprechenden Prüfung gebeten, sagte Handelsministerin Gina Raimondo dem Sender CNN. Derzeit laufe die Analyse. Bei Stahl und Aluminium blieben die Zölle zum Schutz der eigenen Industrie in Kraft. "Aber es gibt andere Produkte wie Haushaltswaren, Fahrräder und ähnliches, bei denen es Sinn ergeben könnte."

FRANKREICH erwartet für dieses Jahr trotz des Krieges in der Ukraine ein Wirtschaftswachstum. Die bisherige Prognose werde aber Anfang Juli revidiert werden, sagte Finanzminister Bruno Le Maire dem Hörfunksender France 1. Gegenwärtig geht die Regierung von einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent im Jahr 2022 aus. "Es ist klar, dass der Krieg in der Ukraine, die Inflation, all das die Vorhersage infrage stellen werden", sagte er. "Aber wir werden 2022 ein positives Wachstum haben."

JAPAN/HAUSHALTSAUSGABEN - Die Konsumenten in Japan geben angesichts steigender Preise und des starken Verfalls des Yens weniger aus als erwartet. Gegenüber dem Vormonat nahmen die Ausgaben zwar um ein Prozent zu, da die japanischen Haushalte mehr Dienstleistungen wie Restaurantbesuche in Anspruch nahmen. Doch der Anstieg fiel geringer aus als die erwarteten 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Ausgaben der privaten japanischen Haushalte im April um 1,7 Prozent, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Damit sanken die Ausgaben stärker Analysten erwartet hatten.

rtr