GASUMLAGE - Nach Reuters-Informationen entfallen mehr als 90 Prozent der 34 Milliarden Euro aus der Gasumlage bis April 2024 auf nur zwei Gas-Handelspartner mit Russland. Dies sind die Unternehmen Uniper und die bisherige Gazprom Germania. Nach Informationen von mit dem Vorgang vertrauten Personen bekommt Uniper alleine etwa zwei Drittel der Umlage. An die umfirmierte Gazprom Germania, die jetzt SEFE heißt, sowie ihre Hauptvertragspartner Wingas und VNG entfielen etwa 25 Prozent. Die verbleibenden rund acht Prozent entfallen auf die übrigen acht Unternehmen. Von diesen acht Firmen hat RWE bereits erklärt, auf die Umlage zu verzichten.

DEUTSCHLAND/KANADA - Deutschland und Kanada wollen künftig in der ganzen Breite enger zusammenarbeiten. Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau sagte dabei nach einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Montreal die Prüfung von Flüssiggas-Lieferungen (LNG) nach Deutschland und Europa zu. Die deutschen Autokonzerne Mercedes-Benz und VW wollen in Kanada Rohstoffe für die Batterieproduktion beziehen. Dazu sollen Absichtserklärungen unterzeichnet werden.

LUFTHANSA - Im Ringen um die Privatisierung der italienischen Staatsairline ITA Airways will die Regierung Insidern zufolge vor der Neuwahl in Italien zu einem Ergebnis kommen. Die Lufthansa will zusammen mit der Schweizer Reederei MSC einen Mehrheitsanteil an ITA von 80 Prozent übernehmen. Der bevorzugte Bieter der zwei um ITA werbenden Gruppen - neben Lufthansa/MSC der US-Finanzinvestor Certaris mit den Airlines Delta und Air France-KLM im Hintergrund - solle bis Ende dieses Monats ausgewählt werden, sagten Insider.

Die LUFTHANSA weist eine Initiative der niedersächsischen Landesregierung zurück, wonach Passagiere ihre Flüge künftig erst beim Check-in bezahlen sollen. "Trotz der vielen Flugplanänderungen leisten wir die Erstattungen nahezu vollständig in der vorgegebenen Frist von nur sieben Tagen. Insofern gibt es für diese politische Initiative keinen Anlass", sagte ein Unternehmenssprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zudem stelle sich die Frage, ob es im Interesse von Fluggästen ist, durch ein Verbot der Vorkasse-Praxis, de facto die günstigeren Frühbuchertarife einzuschränken.

FORD - Der US-Autobauer will 3000 Arbeitsplätze abbauen. Man plane einen Umbau, um im Wettbewerb mit Tesla bei der Entwicklung softwaregesteuerter Elektrofahrzeuge aufzuholen, teilte das Unternehmen mit. Die 3000 Stellen, zu denen auch Jobs von Auftragsarbeitern zählten, sollten vor allem in Nordamerika und Indien gestrichen werden.

Der DEUTSCHE EINZELHANDEL befürchtet für die Weihnachtszeit erneut Lieferengpässe für mögliche Geschenke. "Manche Produkte wie elektronische Geräte, Spielwaren und Textilien aus Asien dürften an Weihnachten knapper sein", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Die Lieferketten ruckelten sich nur langsam wieder ein. "90 Prozent der Händler berichten weiter von Lieferschwierigkeiten. Vieles kommt später oder in der falschen Anzahl."

BLICKPUNKT POLITIK:


DEUTSCHLAND/RENTE - Die FDP will die geplante staatliche Aktienrente als Teil der Rentenreform noch in diesem Jahr in Gesetzesform gießen. "Das Ziel muss es sein, die Aktienrente noch dieses Jahr auf den Weg zu bringen", sagte FDP-Fraktionsgeschäftsführer Stephan Thomae der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. "Um in einer alternden Gesellschaft die Renten zukunftssicher, stabil und generationengerecht zu gestalten, brauchen wir einen Ausbau der kapitalgedeckten Altersvorsorge."

RUSSLAND/SANKTIONEN - Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn zieht Michael Hüther, Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Bilanz zu den westlichen Sanktionen. "Die Sanktionen wirken, vor allem die auf den Export von Hochtechnologie-Gütern. Russland kann damit stets nur die vorletzte Technik einsetzen und wird so dauerhaft im technischen Fortschritt behindert", sagt Hüther der Zeitung "Rheinische Post" einem Vorabbericht zufolge. "Bei der Energie sitzen hingegen wir am kürzeren Hebel." Doch fossile Energie habe auf Dauer ohnehin keine Zukunft. Russland beschleunige damit am Ende nur den Umbau der deutschen Wirtschaft zu mehr Klimaschutz.

rtr