* ÖSTERREICH - Paukenschlag in Österreichs Innenpolitik: Der überraschende Rückzug von Ex-Kanzler und ÖVP-Parteichef Sebastian Kurz hat einen Rücktrittsreigen innerhalb der Regierungsmannschaft der konservativen Volkspartei ausgelöst. Nachdem Kanzler Alexander Schallenberg nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt bereits wieder seinen Posten räumen will, kündigte Finanzminister Gernot Blümel seinen Rückzug aus der Politik an. "Ich habe mich dazu entschieden, die Politik zu verlassen", sagte Blümel in einem veröffentlichten Statement. Wie es nun weitergeht innerhalb der konservativ-grünen Regierung und wer neuer Kanzler wird, ist noch offen.

* BUNDESBANK - Der Volkswirt Joachim Nagel hat einem Zeitungsbericht zufolge die besten Chancen, Jens Weidmann an der Spitze der Bundesbank zu beerben. Wie die "Financial Times" (FT) unter Berufung auf eine mit dem Vorgang vertraute Person berichtete, ist der 55-Jährige der "bevorzugte Kandidat". Dagegen seien EZB-Direktorin Isabel Schnabel und Finanzstaatssekretär Jörg Kukies nicht mehr im Rennen, schreibt die "FT". Ein Sprecher des designierten Bundeskanzlers Olaf Scholz lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

* USA/HAUSHALT - In den USA hat der Senat am späten Donnerstagabend (Ortszeit) einem Gesetzentwurf für den Übergangshaushalt zur Finanzierung der US-Regierung bis Mitte Februar zugestimmt und damit einen Shutdown verhindert. Mit 69 zu 28 Stimmen wurde die Finanzierung der Regierung bis zum 18. Februar auf dem derzeitigen Niveau belassen. Ohne die kurzfristige Verabschiedung des Gesetzentwurfs wäre die Finanzierung am Freitag um Mitternacht ausgelaufen. Jetzt muss nur noch US-Präsident Joe Biden das Gesetz unterzeichnen, damit es rechtskräftig wird.

* VIRUS/RKI - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 74.352 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2062 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 76.414 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder auf 442,1 von 439,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 390 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 102.568. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als sechs Millionen Corona-Tests positiv aus.

* ALLIANZ - Die Allianz will ihren Aktionären künftig jährlich steigende Dividenden auszahlen. Die Ausschüttung je Aktie solle zumindest um fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegen, teilte der Versicherer mit. Diese Regelung gelte bereits für die Dividende des Geschäftsjahres 2021. Darüber hinaus gebe die Allianz überschüssiges Kapital auf flexible Weise an die Anteilseigner zurück, etwa über Aktienrückkäufe. Wie bisher betrage die regelmäßige Ausschüttung 50 Prozent, allerdings bereinigt um außergewöhnliche und volatile Elemente. Das Unternehmen schränkte ein, die Dividendenpolitik könne künftig angepasst werden. Über die Dividende selbst entscheide die Hauptversammlung.

* DAIMLERs Pkw-Tochter Mercedes-Benz will in den nächsten fünf Jahren mehr als 60 Milliarden Euro investieren. Der Aufsichtsrat habe eine entsprechende Geschäftsplanung für 2022 bis 2026 verabschiedet, teilte der Autobauer mit. Der Fokus werde auf Elektrifizierung, Digitalisierung und automatisiertem Fahren liegen. Die seit gut einem Jahr geltenden Renditeziele bekräftigte Mercedes-Benz zugleich. * DAIMLER - Trotz der Turbulenzen an den Aktienmärkten als Folge der neuen Corona-Variante Omikron hält die Lkw-Sparte von Daimler an ihrem IPO-Terminplan fest. "Der Börsengang von Daimler Truck am 10. Dezember wird stattfinden", sagte eine Daimler-Truck-Sprecherin "Euro am Sonntag" laut Vorabbericht.

* VOLKSWAGEN - Porsche-Betriebsrats-Chef Werner Weresch bemängelt Defizite des Sportwagenbauers in der Softwareausbildung. "Wo wir derzeit nachlegen in der Ausbildung, ist der Bereich der Software. Die wird in Zukunft viel wichtiger werden", sagte Weresch "Business Insider". Azubis sollten in dem Bereich mindestens Grundkenntnisse erlangen, in manchen Feldern erweitertes Wissen. "Da sind wir noch am Anfang. Nun müssen und werden wir schnell aufholen."

* THYSSENKRUPP - Der Industriekonzern forciert den Börsengang seiner Wasserstoffsparte. Die Tochter Uhde Chlorine Engineers (UCE) solle im zweiten Quartal 2022 an den Kapitalmarkt gebracht werden, wobei die Firma mit vier bis sechs Milliarden Euro bewertet werden könnte, berichtet das "Handelsblatt" aus Finanzkreisen.

* METRO - Der Großhandelskonzern sieht sich auf Wachstumskurs. "Vor Covid lagen wir mit unserem Wachstum mit Profikunden oberhalb von 2 bis 3 Prozent, das wollen wir übertreffen", sagte Metro-Chef Steffen Greubel der "FAZ". "Dieses Jahr haben wir in der zweiten Jahreshälfte zweistellige Wachstumszahlen gehabt. Wir gehen mit Schwung ins neue Geschäftsjahr", betonte der Manager. "Die Effekte der neuen Restriktionen müssen wir abwarten, auch wenn wir gut vorbereitet sind."

* LYFT - Der Fahrdienstvermittler ernennt Elaine Paul zur neuen Finanzchefin. Paul wird die neue Position ab dem 3. Januar antreten. Sie ist derzeit CFO und Vizepräsidentin von Amazon Studios, der Film- und Webserienproduktionseinheit von Amazon. Der Wechsel erfolgt zu einer Zeit, in der Lyft und der Konkurrent Uber versuchen, die Kosten zu senken, um den Rückgang der Fahrgastzahlen und den Mangel an Fahrern aufgrund der Pandemie auszugleichen.

* DIDI - Der chinesische Fahrdienstvermittler will sich von der New Yorker Börse verabschieden und strebt stattdessen einen Börsengang in Hongkong an. Wie das Unternehmen mitteilt, solle mit dem Delisting begonnen werden, sobald der Vorstand zugestimmt hat. Insidern zufolge war Didi mit den chinesischen Behörden in Konflikt geraten, als es im Juli seinen 4,4 Milliarden Dollar schweren Börsengang in New York vorantrieb, obwohl die Regulierungsbehörde darauf drängte, den Plan auf Eis zu legen.

* GOOGLE - Der US-Technologiekonzern verschiebt seinen Plan, seine Mitarbeiter weltweit ab dem 10. Januar wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren zu lassen, auf unbestimmte Zeit. Wie das Unternehmen mitteilte, seien die wachsenden Sorgen über die Omikron-Variante und Widerstände gegen die von Google vorgeschriebenen Impfungen die Gründe. Das Unternehmen war seit Beginn der Pandemie eines der Ersten, das seine Mitarbeiter aufforderte, ins Home-Office zu wechseln.

* GOLDMAN SACHS - Die US-Großbank will sich drei Insidern zufolge Anfang kommenden Jahres neue Rentabilitätsziele setzen. Hintergrund seien unter anderem der Boom bei Investmentbanking und Handel während der Coronavirus-Pandemie, wie Reuters aus Bankenkreisen erfuhr. Konkret solle etwa eine Eigenkapitalrendite (RoE) von mittelfristig mindestens 15 Prozent angestrebt werden. Dies könne sich jedoch noch ändern. Ein Goldman-Sprecher verwies auf Anfrage auf eine Ankündigung auf dem Investorentag im Januar 2020, mittelfristig ein RoE von 13 Prozent anzustreben.

* NVIDIA - Der Grafikkarten-Spezialist hat einen weiteren Rückschlag bei seinem Versuch erlitten, den britischen Chip-Entwickler Arm für 40 Milliarden Dollar zu übernehmen: Die US-Kartellbehörde FTC gab eine Klage gegen den Kauf bekannt. Ein fusionierter Konzern hätte "die Mittel und Motivation, innovative Technologien der nächsten Generation zu unterdrücken, einschließlich solcher, die für den Betrieb von Datenzentren und Fahrerassistenzsystemen in Autos verwendet werden", hieß es zur Begründung.

* KNDS - Das deutsch-französische Rüstungsunternehmen KNDS steht Insidern zufolge vor einem 650 Millionen Euro schweren Gebot für Teile des italienischen Konkurrenten Leonardo. Die Holding des "Leopard 2"-Panzerherstellers Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der franzsöischen Nexter prüfe die Bücher der Töchter OTO Melara und Wass und könnte bis Jahresende oder Anfang 2022 ein Gebot vorlegen, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. KNDS trete dabei gegen den italienischen Schiffbauer Fincantieri an, der ein Interesse an den beiden Töchtern gezeigt, aber keine weiteren Schritte eingeleitet habe.

* FED - Der US-Notenbanker Raphael Bostic ist für mehr Tempo beim Abbau der Anleihenkäufe in den USA. Er setze sich dafür ein, dieses als Tapering bekannte schrittweise Abschmelzen der monatlichen Zukäufe eher früher als später über die Bühne zu bringen, sagte Bostic auf der Konferenz "Reuters Next". Es sei angebracht, diesen Prozess bis Ende des ersten Quartals 2022 abzuschließen, fügte der Präsident des Notenbankbezirks Atlanta in dem Reuters-Interview hinzu. Sollte sich die Inflation nächstes Jahr bei 4 Prozent halten, gebe es gute Argumente, die Zinsen 2022 mehr als nur ein Mal zu erhöhen.

rtr