* DEUTSCHLAND/RUSSLAND - Bundeskanzler Olaf Scholz hat Zurückhaltung gegenüber dem Druck der USA gezeigt, Russland und China mit Sanktionen zu drohen. Mit Blick auf die russischen Truppenbewegungen und US-Warnungen vor einem Einmarsch in der Ukraine sagte der SPD-Politiker in mehreren TV-Interviews, dass man die Anstrengungen darauf richten müsse, Russland von einem Konflikt mit der Ukraine abzuhalten. In Interviews mit der ARD, dem ZDF und Welt-TV betonte der SPD-Politiker, dass in Europa das Prinzip der Unverletzbarkeit der Grenzen gelten müsse. "Jeder versteht, dass es Konsequenzen hat, wenn das nicht der Fall wäre", sagte Scholz Welt-TV.

* VOLKSWAGEN - Nach einem wochenlangen Machtkampf um die Zukunft von Volkswagen-Chef Herbert Diess soll der Aufsichtsrat des Autobauers heute einen Kompromiss beschließen. Die nach langwierigen Verhandlungen gefundene Lösung sieht Insidern zufolge vor, dass Diess Vorstandschef bleibt, sich aber künftig auf strategische Fragen der Konzernführung konzentriert. VW-Markenchef Ralf Brandstätter steige in den Konzernvorstand auf, damit verliere Diess an Einfluss auf das operative Geschäft, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mit dem Vorgang vertrauten Personen. Volkswagen lud anlässlich der AR-Sitzung, auf der auch die Investitionsplanung für die kommenden fünf Jahre festgezurrt werden soll, am frühen Nachmittag zu einer Pressekonferenz ein, ohne die Teilnehmer zu nennen.

* DEUTSCHE BANK - Das US-Justizministerium hat einem Medienbericht zufolge der Deutschen Bank mitgeteilt, dass das Geldhaus möglicherweise gegen einen früheren Vergleich verstoßen hat. Das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtet, dass das Finanzinstitut eine interne Beschwerde im Bereich nachhaltige Investition bei der Vermögensverwaltung an die Strafverfolger nicht weitergeleitet haben könnte. Die Behörde und die Deutsche Bank lehnten einen Kommentar dazu ab. Die Deutsche Bank hatte im Januar mit einem Vergleich weitere juristische Altlasten in den USA ausgeräumt.

* DEUTSCHE BÖRSE - Der Aufsichtsrat des Börsenbetreibers hat den Vertrag von Finanzvorstand Gregor Pottmeyer um drei Jahre bis Ende September 2025 verlängert. Das teilte die Deutsche Börse mit. Sein derzeitiger Vertrag läuft noch bis Ende September 2022.

* APPLE - Im Rechtsstreit mit dem "Fortnite"-Schöpfer Epic Games hat der US-Konzern vor Gericht erreicht, zunächst nicht die Bezahlmethoden in seinem App-Store ändern zu müssen. Ein Bundesberufungsgericht gab einem entsprechenden Antrag des iPhone-Herstellers statt. Ursprünglich hätte Apple am Donnerstag unter anderem Links zu Bezahlsystemen außerhalb seines Online-Stores zulassen müssen.

* CITIGROUP - Die US-Großbank setzt wegen einer neuen Kapitalregel Aktienrückkäufe in diesem Quartal aus. Finanzchef Mark Mason teilte mit, dass die neue Vorgabe die nach Risiko gewichteten Aktiva Citigroups um 60 bis 65 Milliarden Dollar erhöhe. Citigroup will die Rückkäufe im Auftaktquartal wieder aufnehmen.

* JPMORGAN - Die US-Großbank dämpft die Erwartungen an das Handelsgeschäft im vierten Quartal. Die Einnahmen in diesem Bereich dürften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa zehn Prozent niedriger ausfallen, sagte JPMorgans Chief Operating Officer, Daniel Pinto.

* TESLA - Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA nimmt den Elektroautobauer wegen einer neuen Videospielfunktion für seine Fahrzeuge ins Visier. "Ablenkungsbedingte Unfälle sind ein Problem, insbesondere in Fahrzeugen, die mit einer Reihe von Komforttechnologien wie Unterhaltungsbildschirmen ausgestattet sind," erklärte die NHTSA in einer Stellungnahme, die Reuters vorliegt. "Wir sind uns der Bedenken der Fahrer bewusst und diskutieren diese Funktion mit dem Hersteller." Tesla hatte einem Bericht der "New York Times" zufolge im Sommer ein Software-Update aufgespielt, das Nutzern ermöglicht, Videospiele auf einem vor dem Armaturenbrett angebrachten Touchscreen zu spielen.

* GAMESTOP - Der US-Videospielehändler meldet einen unerwartet hohen Quartalsverlust. Auf bereinigter Basis verlor das Unternehmen im dritten Quartal 1,39 Dollar pro Aktie, teilte GameStop mit. Analysten hatten lediglich mit einem Verlust von 0,52 Dollar pro Aktie gerechnet. Die Pandemie zwang das Unternehmen dazu, Hunderte von Geschäften zu schließen und auf den Online-Handel umzustellen.

* ABBVIE - Der US-Arzneimittelhersteller hat sich im fünfmonatigen Prozess um die Rolle von Pharmaunternehmen bei der Ausbreitung der Opioidsucht auf einen Vergleich geeinigt. Demnach werde AbbVie 200 Millionen Dollar zahlen, teilte die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, mit. Davon sollen mehr als 150 Millionen Dollar für die Behebung der durch Opioidabhängigkeit verursachten Schäden verwendet werden.

* CHEPLAPHARM - Der Arzneimittel-Hersteller aus Greifswald könnte laut "Handelsblatt" Ende Januar oder Anfang Februar 2022 in Frankfurt an die Börse gehen und dabei mit mehr als zehn Milliarden Euro bewertet werden.

* CHINA/PREISE - Der Preisanstieg der chinesischen Industriebetriebe der vergangenen Monate hat sich wegen des Durchgreifens der Regierung gegen überzogene Rohstoffpreise und einer nachlassenden Energieknappheit im November verlangsamt. Die Produzentenpreise stiegen um 12,9 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt am Donnerstag in Peking mitteilte. Ökonomen hatten mit einer Teuerungsrate von 12,4 Prozent gerechnet, nachdem sie im Oktober 13,5 Prozent betragen hatte. Der Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im Jahresvergleich um 2,3 Prozent, wie das Nationale Statistikamt in einer separaten Erklärung herausgab. Damit blieb der Anstieg hinter den Erwartungen von 2,5 Prozent zurück, lag aber über den 1,5 Prozent im Oktober.

* USA/CHINA - Die USA wollen wegen der Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren weitere Sanktionen gegen China auf den Weg bringen. Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete am Mittwoch ein Gesetz zum Verbot von Importen aus der chinesischen Region Xinjiang wegen Zwangsarbeit. Das Repräsentantenhaus stimmte dem "Uyghur Forced Labor Prevention Act" mit einer überwältigenden Mehrheit von 428 zu 1 Stimmen zu. Das Gesetz stellt die widerlegbare Vermutung auf, dass alle Waren aus Xinjiang durch Zwangsarbeit hergestellt wurden und belegt diese mit einem Importverbot.

rtr