* DEUTSCHLAND/KOALITION - Nach der SPD haben auch die Grünen den Weg für Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Ampel-Regierung mit der FDP freigemacht. Ein kleiner Parteitag der Grünen stimmte am Sonntag in Berlin mit überwältigender Mehrheit dafür, bei nur zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Wenn am Montag auch die FDP grünes Licht gibt, können die Koalitionsverhandlungen voraussichtlich schon in den nächsten Tagen aufgenommen werden. Kritik gab es bei dem sogenannten Länderrat der Grünen am Sonntag kaum. Co-Parteichef Robert Habeck sagte, die Grünen hätten jetzt eine echte Chance, über ihre Themen nicht nur zu reden, sondern sie im Bund auch umzusetzen.

* DEUTSCHLAND/KOALITION/FINANZMINISTERIUM - Bei den Grünen mehren sich die Stimmen, das Bundesfinanzministerium nicht kampflos der FDP zu überlassen. Es müsse jetzt darum gehen, Spielräume innerhalb der Schuldenbremse zu nutzen und mit der Bekämpfung von Geldwäsche sowie Steuerhinterziehung und Steuervermeidung neue Spielräume zu schaffen, sagte der Finanzpolitiker Sven Giegold. "Die Finanzquellen werden wir nur erschließen, wenn wir die Umsetzung dieser Maßnahmen selbst in die Hand nehmen. Der grüne Finanzminister aus Baden-Württemberg, Danyal Bayaz, twitterte, Grünen-Co-Chef Robert Habeck sei die Idealbesetzung für das Finanzministerium. FDP-Generalsekretär Volker Wissing sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Ressortfragen stellen sich für uns derzeit überhaupt nicht. Solche Dinge klären wir am Ende erfolgreicher Koalitionsverhandlungen."

* DEUTSCHAND/KLIMAMINISTERIUM - Eine Ampelkoalition wird nach Worten von FDP-Parteichef Christian Linder ein neues Ministerium für Klimaschutz einrichten. "Es gibt ein neues Klima-Ministerium", sagte er am Sonntag in der ARD. Welche Kompetenzen es vereinen solle, sagte Lindner nicht. Im Sondierungspapier der Parteien wird ein Zuschnitt der Ministerien oder deren Besetzung auch nicht genannt. Lindner erwähnte des Klima-Ministerium in einem Atemzug mit Kanzleramt und Finanzministerium sowie dem Hinweis, dass alle Parteien sich in der Regierung wiederfinden müssten.

* DEUTSCHLAND/UNION - Spitzenpolitiker von CDU und CSU haben nach der Schlappe bei der Bundestagswahl und dem erwarteten Wechsel in die Opposition Geschlossenheit der Union angemahnt. CDU-Chef Armin Laschet übernahm auf dem Deutschlandtag der Jungen Union am Samstag zwar die volle Verantwortung für die Niederlage. Zugleich kritisierte Laschet aber scharf, dass die Union mehr sich selbst als den politischen Gegner bekämpft habe. Anders als bei SPD, Grünen und FDP während der Sondierungsgespräche habe es zudem Indiskretionen gegeben. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn sowie der Chef der Seniorenunion, Otto Wulff, und CSU-Chef Markus Söder mahnten, dass die Union nur geschlossen aus ihrem Tief kommen könne.

* VOLKSWAGEN - Wegen des Chipmangels wird auch die Konzerntochter Skoda ihre Produktion dem Betriebsrat zufolge einschränken. "Skoda wird dieses Jahr 250.000 Autos weniger produzieren", zitierte die "Automobilwoche" Betriebsratschef Jaroslav Povsik. Dem Bericht zufolge werde in Unternehmenskreisen davon ausgegangen, dass sich die Lieferungen von Halbleitern in der zweiten Jahreshälfte 2022 wieder stabilisieren werde.

* VOLKSWAGEN - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil versucht Sorgen über einen massiven Arbeitsplatz-Abbau bei Volkswagen zu zerstreuen. Der SPD-Politiker verwies in einem Interview der "Welt" auf ein entsprechendes Dementi des Autobauers und fügte hinzu: "Ein solcher Kurs wäre mit dem Land Niedersachsen auch nicht zu machen."

* HEIDELBERGCEMENT - Der Baustoffhersteller will bis 2030 in Schweden das weltweit erste komplett CO2-freie Zement-Werk bauen. "Es gibt auch schon Projekte in Osteuropa, den Niederlanden, Großbritannien und Kanada", sagte Konzern-Chef Dominik von Achten der "SZ".

* RWE - Nach den Sondierungsgesprächen fordern Umweltschützer und Anti-Kohle-Aktivisten vom Energiekonzern RWE einen sofortigen Stopp von Abriss- und Rodungsmaßnahmen im Rheinischen Braunkohlerevier. RWE dürfe "keine weiteren Fakten schaffen", sagt ein Sprecher der Initiative "Alle Dörfer bleiben" der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (NRZ) einem Vorabbericht zufolge. Auch Dirk Jansen von der Umweltschutzorganisation Bund fordert demnach ein Abrissmoratorium. Ein RWE-Sprecher sagt dem Blatt zufolge dagegen, die geplanten Abrissarbeiten in Lützerath würden nicht gestoppt.

* SIEMENS gliedert das Geschäft mit großen Antrieben, genannt Large Drive Applications (LDA), aus. "Wir haben beschlossen, die LDA-Aktivitäten in eigenen Gesellschaften zu bündeln", zitierte das "Handelsblatt" einen Siemens-Sprecher. Dem Bericht zufolge sind davon weltweit mehr als 7000 Beschäftigte, etwa 2200 in Deutschland, betroffen. Laut "Handelsblatt" bereitet Siemens damit auch eine mögliche Partnerschaft oder einen Verkauf von LDA vor.

* TEAMVIEWER - Der Aufsichtsrat des schwäbischen Softwarehauses hat den Vertrag von Konzernchef Oliver Steil um drei Jahre bis Oktober 2024 verlängert. Das teilte Teamviewer mit. Zudem scheide nach mehr als vier Jahren Finanzchef Stefan Gaiser mit Ablauf seines Vertrages im kommenden Jahr im gegenseitigen Einvernehmen aus dem Unternehmen aus. Der Vorstand werde ferner um ein zusätzliches Mitglied "mit klarem Fokus auf den Vertrieb" erweitert.

* FACEBOOK - Facebook will für den Ausbau des Internets der Zukunft seine Standorte in Europa verstärken. In den kommenden fünf Jahren sollen 10.000 Mitarbeiter in der Europäischen Union (EU) eingestellt werden, um den Aufbau einer Online-Welt - das sogenannte "Metaversum" - voranzutreiben, in der die Nutzer in virtuellen Räumen existieren und kommunizieren, teilte der Social-Media-Riese am Montag mit. "Diese Investition ist ein Vertrauensbeweis in die Stärke der europäischen Tech-Industrie und das Potenzial der europäischen Tech-Talente", sagte das Unternehmen. Europa sei enorm wichtig für Facebook.

* CHINA/BIP - Steigende Rohstoffpreise, Versorgungsengpässe und Stromausfälle bremsen im dritten Quartal Chinas Wirtschaft aus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg nach Angaben des staatlichen Statistikbüros vom Montag im Zeitraum Juli bis September um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit so langsam wie seit einem Jahr nicht mehr. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatte einen Anstieg um 5,2 Prozent erwartet.

* BANK OF ENGLAND - Die britische Zentralbank stellt angesichts der Inflationsgefahren eine Zinserhöhung in Aussicht. Man müsse handeln, wenn man mittelfristig das Risiko von Inflation sehe, sagte der Chef der Bank of England, Andrew Bailey, bei einer Podiumsdiskussion. "Und deshalb haben wir bei der Bank of England signalisiert, und dies ist ein weiteres solches Signal, dass wir handeln müssen."

rtr