VOLKSWAGEN reduziert wegen Lieferengpässen in seinem Werk in Brasilien die Arbeitsstunden und Löhne. Die Gewerkschaft habe dem Vorschlag des deutschen Automobilherstellers zugestimmt, die Arbeitszeit ab Juli um 24 Prozent und die Löhne um zwölf Prozent zu kürzen, um Schließungen zu verhindern, sagte Gewerkschaftsvertreter Wellington Damasceno. Die Vereinbarung trete ab dem 7. Juli unbefristet in Kraft und werde monatlich bis zur der Normalisierung der Versorgung mit Autoteilen überprüft.

TESLA - Die neuen Tesla-Fabriken in Grünheide und Texas verlieren Konzernchef Elon Musk zufolge im Moment Milliarden. Grund seien ein Mangel an Batterien und Lieferkettenprobleme wegen der Lage in den chinesischen Häfen, erklärte Musk in einem Interview. "Die beiden Fabriken in Berlin und Austin sind im Moment gigantische Geldöfen", sagte er dem Tesla Owners Silicon Valley, einem von Tesla anerkannten Verein. "Es ist wirklich wie ein gigantisches Dröhnen, dieses Geräusch von brennendem Geld."

VOYAGER - Der Kryptowährungsbroker erhöht den Druck auf Three Arrows. Sollte der kriselnde Hedgefonds einen Kredit nicht zurückzahlen, werde man dem Unternehmen eine "Default Notice" zusenden, teilte Voyager mit. Diese Inverzugsetzung geht mit einer Mahnung einher, Forderungen binnen einer bestimmten Frist zu begleichen. Außerdem erwäge der Krypto-Broker rechtliche Schritte gegen den Hedgefonds.

Die DEUTSCHE BAHN steht einem Medienbericht zufolge vor einem Personalwechsel im Führungsgremium. Mit Evelyn Palla soll eine dritte Frau in den Vorstand einziehen, berichtet die "WirtschaftsWoche" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Die bisherige Finanzchefin der Fernverkehrssparte soll künftig das neu geschaffene Ressort Regio verantworten, also den Nahverkehr der Bahn.

BLICKPUNKT ZENTRALBANKEN UND KONJUNKTUR:


USA/BENZINSTEUER - US-Präsident Joe Biden hat den Kongress aufgefordert, für drei Monate die Benzinsteuer auszusetzen. "Wir können den Benzinpreis senken und Familien ein wenig Erleichterung verschaffen", erklärte Biden. Er rief auch die Bundesstaaten auf, ihre eigenen Steuern auf Treibstoff auszusetzen. Einem Regierungsvertreter zufolge sollen die Energiekonzerne zudem aufgefordert werden, Raffinerie-Kapazitäten zu erhöhen. Der ranghohe republikanische Senator John Thune erklärte in einer ersten Reaktion, Bidens Vorschlag habe keine Chance, den Kongress zu passieren.

DEUTSCHLAND/BREXIT - Sechs Jahre nach dem Brexit-Referendum über einen EU-Abschied Großbritanniens zieht der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) eine negative Bilanz. "Die deutschen Investitionen in Großbritannien sind seither rückläufig, ebenso die Exporte - im Gegensatz zu anderen wichtigen europäischen Handelspartnern wie Frankreich, Italien oder auch Polen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der Nachrichtenagentur Reuters.

FED/INFLATION


- Die US-Notenbank wird sich laut ihrem Chef Jerome Powell mit entschlossenem Handeln dafür einsetzen, die hochgeschossene Inflation zu senken. Die Währungshüter gingen zügig vor, um dies zu erreichen, erklärte Powell in seiner halbjährlichen Anhörung im US-Kongress. "Es ist wichtig, dass wir die Inflation herunterbringen, wenn wir eine anhaltende Phase starker Arbeitsmarktbedingungen haben wollen, die allen zugutekommt", sagte er im Bankenausschuss des Senats. Das Ziel sei, die Inflation auf zwei Prozent zu drücken, während der Arbeitsmarkt stark bleibe.

EZB/INFLATION - Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert von der Europäischen Zentralbank (EZB) rasch Maßnahmen, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bringen. "Mein Eindruck ist: Wir haben längst eine Wirtschaftskrise", sagte der FDP-Vorsitzende in Berlin bei einer Veranstaltung des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken. Die EZB sei zwar unabhängig. "Aber sie ist auf der anderen Seite auch sehr, sehr, sehr in der Verantwortung, Maßnahmen zu ergreifen, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen."

rtr