* BREXIT: Der entschiedene Brexit-Befürworter Boris Johnson geht mit starkem Rückenwind in die letzte und entscheidende Abstimmung über die Nachfolge von Premierministerin Theresa May. In der finalen Abstimmung unter den Parlamentariern der Tories setzte sich der Ex-Außenminister am Donnerstag mit 160 Stimmen gegen den derzeitigen Außenminister Jeremy Hunt durch, der auf 77 Stimmen kam.

* BANKEN: Die US-Notenbank (Fed) veröffentlicht heute Abend nach US-Börsenschluss den ersten (quantitativen) Teil der Ergebnisse des jüngsten Stresstests der Großbanken. Mit dabei ist auch die Deutsche Bank mit ihrem US-Geschäft. Sollte sie den Test erneut nicht bestehen, drohen ihr im schlimmsten Fall Beschränkungen des Betriebs. Der zweite Teil der Ergebnisse steht am 27. Juni an. Führende Manager der Deutschen Bank rechnen mit Auflagen für ihre US-Investmenttochter, auch wenn sie den Stresstest bestehen sollte. Die Manager gingen davon aus, dass die Fed der Investmentbank weiterhin verbieten werde, der deutschen Konzernmutter Geld ohne vorherige Genehmigung zu überweisen, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen zu Reuters.

* FED: Vor den 2020 anstehenden US-Wahlen schießt sich Präsident Donald Trump zusehends auf den Notenbankchef ein, mit dem er beim Zinskurs über Kreuz liegt. Trump geht laut Bloomberg davon aus, dass er grundsätzlich das Recht zu einer Ablösung von Fed-Chef Jerome Powell habe. Allerdings habe Trump derzeit nicht die Absicht, dies auch zu tun. Der US-Präsident hatte die politisch unabhängige Notenbank wiederholt attackiert und zu Zinssenkungen gedrängt, um die Wirtschaft anzuschieben. Die Währungshüter behielten den Leitzins zuletzt in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent, signalisierten jedoch zugleich Bereitschaft zu einer Senkung noch in diesem Jahr. An den Finanzmärkten wurde das mit Erleichterung aufgenommen.

* BASF: Banken sind Insidern zufolge bereit, potenzielle Käufer für das Bauchchemiegeschäft mit Kreditpaketen von rund 1,7 Milliarden Euro zu unterstützen. Interessenten bereiteten sich darauf vor, erste Gebote vorzulegen. Diese seien bis heute fällig.

* DEUTSCHE BANK: Wegen womöglich zu laxer Geldwäsche-Vorkehrungen muss sich das Institut einem Insider zufolge nun auch mit dem FBI auseinandersetzen. Die US-Bundespolizei prüfe, ob sich die Deutsche Bank an entsprechende Gesetze halte, sagte eine mit der Sache vertraute Person. Das Institut erklärte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten.

* LUFTHANSA: Mitten in der Urlaubssaison drohen bei den Töchtern Eurowings und Germanwings Streiks beim Kabinenpersonal. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO kündigte an, in der kommenden Woche bei beiden Airlines die zweiwöchige Urabstimmung dazu einzuleiten. Auch für die Lufthansa selbst solle es ein paar Wochen später eine Urabstimmung geben. Der Konzern erklärte dazu: "Einen Streik kann es nicht geben, da es derzeit weder offene Tarifverträge noch konkrete Forderungen gibt."

* ROCKET INTERNET spielt laut "Manager Magazin" einen Rückzug von der Börse durch. Die Vorbereitungen für eine Privatisierung liefen, im Aufsichtsrat sei bereits über das Projekt gesprochen worden. Als wahrscheinlichste Option gelte ein Aktienrückkauf, an dessen Ende Vorstandschef Oliver Samwer mindestens 75 Prozent der Anteile halten sollte. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht. Das Unternehmen äußerte sich nicht.

* EU-GIPFEL: Die 28 EU-Regierungen haben sich in der Nacht zum Freitag nicht auf ein Personalpaket für die Spitzenposten der Europäischen Union einigen können. Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Ratspräsident Donald Tusk räumten in Brüssel ein, dass sich die verschiedenen Parteienfamilien im Rat und im EU-Parlament gegenseitig blockierten. Auf dem EU-Gipfel wurden zugleich die Sanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate verlängert.

* USA/IRAN: Nach dem Abschuss einer US-Drohne durch iranisches Militär haben mehrere führende Republikaner im Repräsentantenhaus eine "angemessene Antwort" gefordert. In einer gemeinsamen Erklärung warfen sie der Islamischen Republik eine Provokation vor. Laut "New York Times" hat Trump bereits Militärschläge gegen den Iran genehmigt, diese dann aber zurückgehalten. Militärflugzeuge seien bereits in der Luft gewesen und Schiffe in Position, berichtete die Zeitung am Freitag unter Berufung auf Regierungsvertreter. Es seien aber noch keine Raketen abgefeuert worden, als der Rückzugsbefehl gekommen sei.

rtr