* BREXIT: Gegner eines No-Deal-Brexit haben dem britischen Premierminister Boris Johnson im Parlament eine herbe Niederlage verpasst. Abgeordnete der Opposition und Rebellen aus der konservativen Partei Johnsons sicherten sich die vorläufige Kontrolle über die Tagesordnung des Parlaments. Mit dem Etappensieg machten sie formell den Weg frei für eine Abstimmung am Mittwoch über einen Gesetzentwurf, der eine dreimonatige Verschiebung des Brexit-Termins bis zum 31. Januar 2020 vorsieht, sollte vorher kein Brexit-Vertrag zustande kommen. Johnson lehnt das entschieden ab. Er will das Land unbedingt Ende Oktober aus der EU führen, notfalls auch ohne Abkommen. Er bekräftigte noch am Abend, sollten die Parlamentarier für den Gesetzesentwurf stimmen, werde er einen Antrag auf Neuwahlen stellen.

* In ITALIEN sind die Bemühungen zur Bildung einer Regierung einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Die Mitglieder der 5-Sterne-Bewegung stimmten mit großer Mehrheit für ein Bündnis mit ihrem einstigen Erzrivalen, der sozialdemokratischen PD. Ministerpräsident Giuseppe Conte kann nun ein neues Kabinett zusammenstellen, um es Präsident Sergio Mattarella vorzuschlagen. Dies dürfte bereits am Mittwoch der Fall sein, war aus politischen Kreisen zu vernehmen. Sobald Mattarella die Ministerriege genehmigt, muss sie noch Vertrauensabstimmungen in beiden Parlamentskammern überstehen. Erst dann kann die neue Regierung offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Contes bisherige Koalition aus 5 Sternen und der rechten Lega war geplatzt, nachdem Lega-Chef Matteo Salvini das Bündnis aufgekündigt hatte.

* CUM-EX-PROZESS - Erstmals sitzen in der Bundesrepublik Banker im Zusammenhang mit dem Cum-Ex-Steuerskandal auf der Anklagebank, durch den der Staat Milliarden verloren hat. Am Landgericht Bonn müssen sich ab heute die beiden britischen Händler Martin S. und Nicholas D. verantworten. Sie sollen laut Anklage zwischen 2006 und 2011 mit Aktiendividenden getrickst und den Fiskus um rund 440 Millionen Euro gebracht haben. Auch fünf Banken müssen dem Richter Rede und Antwort stehen. Die beiden angeklagten Investmentbanker haben umfassend ausgesagt und hoffen auf Milde. Ihnen droht dennoch eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen schwere Steuerhinterziehung in 33 Fällen vor.

* HUAWEI - Die US-Regierung hat nach Aussagen von Huawei Mitarbeiter des chinesischen Telekom-Ausrüsters zum Sammeln und dem Verrat von Werksgeheimnissen ermuntert. Die amerikanische Regierung soll ihre gerichtlichen und administrativen Befugnisse sowie andere Mittel eingesetzt haben, um die Geschäfte von Huawei und Partnern zu untergraben, teilte der weltweit zweitgrößte Smartphone-Hersteller mit. Unter anderem sollen die US-Strafverfolgungsbehörden versucht haben, sowohl aktuelle als auch ehemalige Huawei-Mitarbeiter zu ermuntern, sich gegen das Unternehmen zu wenden.

* SUNRISE - Ein von Sunrise in Auftrag gegebenes Gutachten unterstützt dem Telekomkonzern zufolge die finanziellen Bedingungen der geplanten Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC. Die Agentur ValueTrust habe für die Bewertung unter anderen die aktuelle Entwicklung und finanziellen Projektionen von UPC sowie die durch den Zusammenschluss erwarteten Synergien herangezogen, teilte Sunrise mit.

* FED: Der US-Notenbanker Eric Rosengren sieht trotz zunehmender Handelskonflikte und geopolitischer Sorgen keine Notwendigkeit für eine weitere Zinssenkung. "Solange Konsum und Arbeitsmarkt relativ gesund sind, bin ich bei weitem nicht so besorgt", sagte der Präsident der Boston Federal Reserve Bank in Easton im US-Bundesstaat Massachussetts.

* EZB: Mehr als 80 Prozent der von Reuters befragten Wirtschaftsexperten sind skeptisch, dass die EZB die Inflation mittelfristig in ihrem Sinne beeinflussen kann. Fast 70 Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die EZB ihren Einlagensatz bei ihrer Zinssitzung am 12. September senken wird, wie die vom 29. August bis 3. Septemmber durchgeführte Umfrage ergab. Die große Mehrheit rechnet mit einer Senkung um zehn Basispunkte auf minus 0,5 Prozent. Fast ein Viertel prognostizierte eine Verringerung um 20 Basispunkte.

rtr