* Trotz der Konjunkturerholung bleibt die US-Notenbank FED heute beim Zinsentscheid wohl geldpolitisch auf dem Gas. Experten erwarten, dass der Schlüsselsatz in der Spanne von null bis 0,25 Prozent gehalten wird. Zudem dürften die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell an ihren Wertpapierkäufen in Höhe von monatlich 120 Milliarden Dollar festhalten.

* DEUTSCHE-BANK-Chef Christian Sewing kann seinen Investmentbankern erneut dankbar sein. Bei der Zahlenvorlage heute dürfte sich zeigen, dass sie im ersten Quartal wie schon im vergangenen Jahr den Löwenanteil des Gewinns erwirtschaftet haben. Analysten rechnen mit einem Vorsteuergewinn von über einer Milliarde Euro - das wäre so viel wie die Bank im gesamten vergangenen Jahr erwirtschaftet hat.

* ALPHABET - Ausgabefreudige Werbekunden haben dem Google-Mutterkonzern zu einem Umsatz- und Gewinnsprung verholfen. Im ersten Quartal kletterten die Erlöse um 34 Prozent auf 55,3 Milliarden Dollar, wie der weltgrößte Suchmaschinenanbieter bekanntgab. Finanzchefin Ruth Porat führte den Zuwachs auf verstärkte Online-Aktivitäten sowie ein breites Wachstum des Werbeumsatzes zurück. Allein die Video-Plattform YouTube steigerte den Umsatz um zwei Milliarden Dollar. Alphabet kündigte ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 50 Milliarden Dollar an.

* MICROSOFT - Der Trend zum Homeoffice lässt in der Corona-Krise den Konzern glänzend dastehen. Im ersten Quartal legte der Umsatz um 19 Prozent auf 41,7 Milliarden Dollar zu, wie der weltgrößte Softwareanbieter mitteilte. Firmenchef Satya Nadella sagte, die Digitalisierung verlangsame sich auch ein Jahr nach Beginn der Pandemie nicht. Das Wachstum wurde besonders von der Cloud-Sparte Azure angeschoben, die auf ein Erlösplus von 50 Prozent kam.

BEIERSDORF - Beim Hamburger Konsumgüterkonzern wirft Vorstandschef Stefan De Loecker nach gut zwei Jahren überraschend hin. Der Aufsichtsrat habe sich mit dem Belgier "einvernehmlich auf die Beendigung seines Vorstandsmandats zum 30. Juni geeinigt", teilte das Unternehmen mit. Einen Grund für den vorzeitigen Abschied nannte Beiersdorf nicht.

* HYPOPORT - Der Finanzdienstleister hat im Auftaktquartal Gewinn und Umsatz gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich verglichen mit dem Vorjahr um 15 Prozent auf zwölf Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz verbesserte sich um sieben Prozent auf 108 Millionen Euro.

* SYNLAB - Europas größte Laborkette schafft den Sprung an die Börse mit Mühe. 42,9 Millionen Aktien des Unternehmens werden wie erwartet zu 18 Euro ausgegeben, am unteren Rand der Preisspanne, wie Synlab mitteilte. Statt des erhofften Milliardenvolumens ist die Emission maximal 772 Millionen Euro schwer, weil die Altaktionäre um den Finanzinvestor Cinven angesichts der Zurückhaltung der Anleger nur 20,7 Millionen ihrer Aktien verkaufen wollten. Synlab startet damit am Freitag mit einem Börsenwert von vier Milliarden Euro in den Handel. Einschließlich Schulden wird das Unternehmen mit 5,9 Milliarden Euro bewertet.

* TESLA will seinen Genehmigungsantrag für den Bau einer Autofabrik im brandenburgischen Grünheide um eine Anlage zur Batterieherstellung ergänzen und dürfte damit den Produktionsstart nach hinten schieben. Tesla beabsichtige eine erneute Änderung des vorliegenden Genehmigungsantrags, teilte das Landesumweltministerium mit. Dies geschehe aufgrund von verfahrensrechtlichen Aspekten und Teslas Wunsch, weitere Verbesserungen einzubringen.

* VISA - Der US-Kreditkartenanbieter hat trotz eines leichten Gewinnrückgangs die Markterwartungen übertroffen. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im abgelaufenen Quartal drei Milliarden Dollar nach 3,08 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der Nettoumsatz sank um zwei Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Beide Kennziffern fielen besser als aus als von Analysten prognostiziert. Impferfolge und staatliche Hilfen hätten die Konsumfreude wieder angekurbelt, teilte Visa mit.

* STARBUCKS - Trotz eines stark anziehenden Geschäfts in China und den USA nach den dortigen Impferfolgen hat die Kaffeehauskette die Umsatzerwartungen verfehlt. Zwar habe sich der Umsatz in China im zweiten Geschäftsquartal fast verdoppelt, teilte der US-Konzern mit. Die Coronamaßnahmen in vielen Teilen der Welt hätten jedoch den Anstieg des Gesamtumsatzes um elf Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar begrenzt. Experten hatten 6,8 Milliarden erwartet. Starbucks erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr angesichts der laufenden Impfprogramme.

* AMD - Der Chiphersteller hat angesichts starker Nachfrage nach Prozessoren für Datenzentren und PCs seine Umsatzprognose für das laufende Quartal angehoben. Hier würden nun etwa 3,6 Milliarden Dollar erwartet, teilte der US-Konzern mit. Von Refinitiv befragte Experten rechnen mit 3,3 Milliarden. Auch im abgelaufenen Quartal übertraf der Intel-Rivale die Umsatzprognosen mit 3,45 Milliarden Dollar - Experten hatten einen Umsatzsprung von knapp 80 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar vorhergesagt.

* SAUDI ARAMCO - Ein Prozent des staatlichen Öl-Konzerns könnte dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman zufolge an ein "führendes globales Energieunternehmen" verkauft werden. Dies würde den Absatz von Aramco "in einem größeren Land" antreiben, sagte er dem Sender Saudi TV. Einzelheiten nannte er nicht. In den kommenden ein bis zwei Jahren könnten weitere Aktien unter anderem auch an ausländische Investoren verkauft werden.

* GALERIA KARSTADT KAUFHOF - Der schwer angeschlagene Warenhauskonzern benötigt möglicherweise in wenigen Wochen einen weiteren Staatskredit. Der "Bild" sagte Vorstandschef Miguel Müllenbach: "Einen weiteren Staatskredit kann ich nicht ausschließen. Wir haben heute 75 Filialen geschlossen. Tendenz steigend. Und eine wirkliche Öffnungsperspektive spielt in der öffentlichen Rolle keine Debatte. Hält der Lockdown an, werden wir weitere finanzielle Mittel benötigen." Müllenbach betonte, dass ohne Hilfe "unseres Eigners Signa es längst keine Warenhäuser mehr geben" würde.

rtr