Was ist der Mittelstand?


Doch um zunächst darüber zu reden, sollte erst einmal geklärt werden, was der Mittelstand überhaupt ist. Während sich Politiker mit Privatjet gerne mal zum "gehobenen Mittelstand zählen" liegt die tatsächliche Definition hier deutlich niedriger. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2021 gehören Singles mit einem verfügbaren monatlichen Einkommen von 1500 bis 4000 Euro zur Mittelschicht. Bei Paaren und Familien liegt dieses natürlich erwartungsgemäß höher, nämlich bei dem Doppelten, mit 3000 bis 8000 Euro.

Auf der Unternehmensseite ist der Mittelstand nicht nur das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, sondern deckt auch die Mehrzahl der kleinen Firmen und Freiberuflichen in Deutschland ab. So gab es 2021 laut Statista 6,1 Millionen Betriebe und Selbstständige im mittelständischen Bereich, die etwa 40 Millionen Mitarbeiter, also fast die Hälfte aller Deutschen, beschäftigen. Kriterien für die Erhebung Statistas lieferte die KfW-Bank, nach der die Betriebe weniger als 500 Millionen Umsatz und weniger als 500 Beschäftigte haben sollten.

Sorgen über Sorgenfür den Mittelstand


Doch so wichtig beide Klassen für Deutschland zu sein scheinen (der Mittelstand setzt jedes Jahr etwa 5,6 Billionen Euro, also die zweifache Marktkapitalisierung von Apple, um), so fühlt man sich doch nicht erst seit Beginn der Inflations- und Rezessionsängste von der Politik alleine gelassen. Besonders schlimm und schon sehr lange zeigen sich die Folgen bei den Haushalten. In der bereits angesprochenen Bertelsmann-Studie wurden die Verteilungen der Haushalte im Jahr 1995 und 2018 untersucht, wobei auffiel, dass der Mittelstand um mehr als 8,5 Prozent abnahm, und zwar mehrheitlich zugunsten der Unterschicht.

Doch führt man sich jetzt noch mal die aktuellen Probleme vor Augen, dann will man vermutlich gar nicht die Zahlen aus 2022 sehen. Denn nicht nur hohe Gas- und Strompreise flattern aktuell wie Hiobsbotschaften in die Briefkästen der Haushalte und Betriebe, sondern es wird auch alles stetig teurer. Während Unternehmen meist nicht willens oder fähig sind den Angestellten, die Inflation auszugleichen, steigen Preise in Supermärkten, an Tankstellen etc. Ein treffendes Beispiel bietet der sehr einfache Vergleich mit einem Cheeseburger von McDonalds, welcher im Jahr 2012, also vor 10 Jahren noch 1 Euro kostete und später dann auf 1,19 Euro und im Jahre 2020 auf 1,49 Euro erhöht wurde. 2020 allerdings war vor zwei Jahren und wer jetzt bei dem amerikanischen Fast-Food-Restaurant einen der einfachsten Burger kaufen will, legt 1,89 Euro dafür hin, was einer Preissteigerung von 26,8 Prozent.

Doch nicht nur die Bürger (und die Burger) spüren den Inflationsdruck und die Sorgen, welche sich zusehens über Deutschland ausbreiten. In den Unternehmen herrscht dieser Tage ebenfalls keine Freudenstimmung. So gaben in einer Befragung der Funke Mediengruppe 72,5 Prozent aller befragten Unternehmer an, unter den aktuellen Energiepreisen stark zu leiden und die Mehrheit ruft nach staatlichen Entlastungen.

Warum der Staat nur zuschaut


Doch wenn in besagter Umfrage 89 Prozent der Unternehmer danach rufen, endlich kräftige Hilfe vom Staat zu erhalten und trotzdem nichts oder viel zu wenig passiert, fragt man sich zu Recht: WARUM? Hier kann man selbstverständlich nur versuchen, die wichtigsten Faktoren herauszuarbeiten.

1. Der Staat hat kein Geld

Auch wenn es eher wie ein Witz klingt, so landen jedes Jahr ein Drittel des Staatshaushaltes in einem mehr als kaputten Rentensystem. Dazu kommen ein riesiger kostenintensiver bürokratischer Verwaltungsapparat und ein aus dem Hut gezaubertes Sondervermögen für die Bundeswehr

2. Es scheint Wichtigeres zu geben

Während der Kanzler sämtliche Erinnerungen verloren zu haben scheint, kümmern sich andere Regierungsmitglieder um ellenlange Interviews zu Gesellschaftsthemen oder bereiten die Coronawellen der nächsten drei Jahre vor. Die Fokussierung auf aktuell wirklich wichtige Themen, die die Bürger im realen Leben betreffen, scheinen ausgeblendet zu werden.

Der Wissensverlust

Leider scheint es, als hätten viele Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft heute weniger Wissen und Know-How als früher. Vielleicht ist die Welt zu komplex geworden, doch Bürger fragen sich immer öfter, ob Politiker, Minister und Konzernlenker ihre Entscheidungen wirklich ernst meinen. Aber ohne richtigen Leadership, der auf viel Wissen und Erfahrung fußt, kann man keine Industrienation führen.

Was jetzt zu tun ist


Was aber tun, wenn im Winter das Gas ausbleibt und das Geld nicht mehr zum Leben reicht? Wer es sich leisten kann, folgt den Rufen eines Mitgliedes der griechischen Regierung, der aufgrund der Gaskrise in Deutschland auch Urlauber für den Winter im Land am Mittelmeer willkommen heißen will. Allerdings bleibt dies für die Mehrheit der Bevölkerung nur ein Traum, weshalb nun endlich die Leeren aus der Politik der letzten Jahre gezogen werden sollten.

Als Haushalt oder Unternehmen aus dem Mittelstand müssen Sie aufhören, sich blindlings auf den Staat zu verlassen, der zwar gerne Wahlversprechen gibt, bei der Einhaltung aber eher etwas leger ist. Deswegen heißt es jetzt gerade beim Geld die Zügel in die eigene Hand nehmen. Von den Preissteigerungen werden viele Menschen jetzt besonders hart getroffen, doch das muss nicht sein. Aktionäre haben dank der Beteiligung am Produktivkapital über Jahre von einer Inflation in den Asset-Preisen profitiert und können durch langfristigen Vermögensaufbau sowohl der Teuerung als auch dem Zusammenbruch des Rentensystems entgegenwirken.