Die Diskussionen seien in einem frühen Stadium, es sei nichts konkret geplant. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte, es gebe keine Pläne, weitere Bilanzpositionen in die sogenannte Capital Release Unit (CRU) zu packen.

Die Abbaueinheit wurde im Sommer ins Leben gerufen und soll dem Geldhaus bei der Restrukturierung helfen. Ursprünglich übertrug das Management 288 Milliarden Euro an Bilanzpositionen in die CRU. Darunter sind etwa Derivate, Anleihen oder Kredite. Ziel der Bank ist, diese Titel zu verkaufen oder auslaufen zu lassen, damit Eigenkapital frei wird.

Vor allem Kapital braucht die Deutsche Bank dringend, um ihren Konzernumbau voranzutreiben. Sie will sich etwa aus dem Aktienhandel komplett zurückziehen, das Geschäft mit Anleihen verkleinern und sich verstärkt auf Firmenkunden spezialisieren. Insgesamt sollen weltweit 18.000 Stellen wegfallen. Für den Umbau veranschlagte Bankchef Christian Sewing Kosten von 7,4 Milliarden Euro. In den vergangenen neun Jahren hatte das fast 150 Jahre alte Institut, das lange versucht hatte im globalen Investmentbanking ein großes Rad zu drehen, fast 30 Milliarden Euro an frischem Eigenkapital eingesammelt von Investoren.

"IMMER NOCH VIEL SCHLAMM IN DER BILANZ"


Einige Analysten sind skeptisch, ob die bisherige Größe der CRU ausreicht und ob nicht weitere Problem-Papiere wie etwa die sogenannten Level-3-Titel aufgenommen werden sollten. Das sind Wertpapiere, die an den Finanzmärkten kaum gehandelt werden und bei denen es schwer ist, einen Marktpreis zu ermitteln. Laut einer Präsentation von Anfang Juli steckte die Bank 30 Prozent dieser Level-3-Papiere mit einem Gesamtvolumen von 25 Milliarden Euro in die Abbaubank. "Die Bank spricht von Fortschritt, aber es ist immer noch viel Schlamm in der Bilanz", sagte Analyst David Hendler vom Broker Viola Risk Advisors. "Das Ganze ist nur eine Teil-Bereinigung."

Sewing hatte erklärt, in der Abbaueinheit seien vor allem kurz laufende, "qualitativ hochwertige" Vermögenswerte, die nicht mehr zum Kerngeschäft der Bank passten. Mit den Verkäufen komme die Bank gut voran, fügte er kürzlich hinzu. Insider sagten, die Deutsche Bank habe in den vergangenen drei Jahren immer wieder versucht, länger laufende Derivate zu veräußern, habe damit aber wenig Erfolg gehabt. Oft wären Abschreibungen angefallen, die die Bank nicht habe stemmen können. Wenn ein Institut solche Papiere unterhalb des Wertes, zu dem sie in den Büchern stehen, verkaufen muss, fallen Wertberichtigungen an.

rtr