Deutsche Bank liefert weiter Im Vorjahreszeitraum stand lediglich ein Vorsteuergewinn von 158 Millionen Euro zu Buche. Unter dem Strich, also nach Zinszahlungen für Nachranganleihen, erwirtschaftete die Bank ein den Aktionären zurechenbares Ergebnis von 692 Millionen Euro. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Vor einem Jahr hatte die Bank noch einen Verlust von 77 Millionen Euro verzeichnet. Bankchef Christian Sewing sah sich vom erreichten Vorsteuergewinn bestätigt: "Wir sind auf einem guten Weg zu unserem Renditeziel von acht Prozent im kommenden Jahr." Alle Geschäftsbereiche seien profitabler geworden.

Der Bank gelang es abermals, wie schon etliche Quartale zuvor, die Kosten zu senken. Die zinsunabhängigen Aufwendungen gingen im Jahresvergleich um sieben Prozent auf fünf Milliarden Euro zurück. Die Zahl der Mitarbeiter wurde reduziert. Umgerechnet in Vollzeitstellen lag sie mit knapp 83800 rund 3000 Stellen niedriger als vor einem Jahr.

Geringere Erträge im Investmentbanking


Im für die Bank wichtigen Investmentbanking sanken die Erträge im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Das lag vor allem am geringeren Geschäft mit Anleihen aufgrund normalisierter Finanzmärkte im Vergleich zum zweiten Quartal 2020, als viele Unternehmen sich angesichts der Pandemie und ihrer zunächst wenig absehbaren Folgen Liquidität sichern wollten.

Der zweitgrößte Ertragsbringer der Deutschen Bank, das Geschäft mit Privatkunden, steigerte die Erträge gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf zwei Milliarden Euro. Die Erträge der Unternehmensbank sanken dagegen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte sanken sie lediglich um sechs Prozent.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich im zweiten Quartal auf 75 Millionen Euro und entspricht damit einem Rückgang von fast 90 Prozent im Vergleich zu 761 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

DWS steigert verwaltetes Vermögen


Auch bei der Vermögensverwaltungs-Tochter DWS laufen die Geschäfte. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Erträge um 14 Prozent auf 626 Millionen Euro. Das Ertragswachstum war nach Angaben der Bank vor allem auf einen Anstieg der Einnahmen aus Verwaltungsgebühren von 15 Prozent zurückzuführen. Der Geschäftsbereich profitierte dabei vom fünften Quartal in Folge mit Nettozuflüssen in allen Anlageklassen und in allen Regionen, die sich im zweiten Quartal auf einem Rekordniveau von 20 Milliarden Euro summierten. Darin enthalten waren Zuflüsse in ESG-Anlagen von 3,8 Milliarden Euro. Der Rekord bei den Nettozuflüssen und die starke Marktwertentwicklung trugen zum Wachstum beim verwalteten Vermögen von 39 Milliarden Euro auf 859 Milliarden Euro bei.

Daher blickt der Vorstand insgesamt optimistischer in die Zukunft und rechnet im Gesamtjahr mit höheren Erträgen und geringerer Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle als bislang.

Unsere Empfehlung zu Deutschen Bank-Aktie


Die Deutsche Bank hat ein weiteres Quartal mit sinkenden Kosten und stabilisierten Gewinnen hinter sich. Alle Geschäftsbereiche der Kernbank, also ohne die so genannte Abbaueinheit, tragen zum Gewinn bei und werden profitabler. Das ist erfreulich und mindert die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Investmentbanking. Auch der weiter verringerte Risikoaufwand lässt vermuten, dass die Bank ihr Kreditportfolio deutlich weniger von Kreditausfällen durch die Corona-Krise gefährdet sieht. Das alles fügt sich zu einem Bild einer Deutschen Bank, die ihre gegebenen Versprechen einhält und ihre Ertragsziele verfolgt.

Wir ändern daher unsere Einschätzung und raten bei der Aktie zum Kauf, empfehlen jedoch den Stopp immer eng nachzuziehen.