"In beiden Bereichen wollen wir unser Angebot nicht nur organisch ausbauen, sondern sehen uns auch nach Zukaufmöglichkeiten um." Dadurch werde die Deutsche Börse von der wachsenden Nachfrage von institutionellen Investoren nach Krypto-Assets künftig noch stärker profitieren, erklärte Book.

Die Deutsche Börse hat bereits Mitte des Jahres die Mehrheit an der Schweizer Crypto Finance AG erworben, die Handel, Verwaltung und Verwahrung von Kryptowährungen und anderen digitalen Vermögenswerten anbietet.

Book forderte in dem Zeitungsinterview einen Aktionsplan, um den Kapitalmarkt in Deutschland und Europa zu stärken. Aktuell sieht er laut dem Vorabbericht die Gefahr, dass nach BioNTech noch weitere deutsche Wachstumsunternehmen in den USA an die Börse streben. Bei den späten Finanzierungsrunden von Start-ups in Deutschland komme das Kapital heute zu 80 Prozent von ausländischen Investoren. Dadurch steige die Wahrscheinlichkeit, dass diese Firmen im Ausland an die Börse gingen und dort verstärkt investierten, sagte Book.

Er wies zudem darauf hin, dass es besonders in den USA viele gelistete Börsenmäntel gebe - im Börsenjargon Spacs genannt. Diese suchten weltweit nach Start-ups, kauften sie und brächten sie anschließend in den USA an die Börse: "Wir müssen verhindern, dass viele hoffnungsvolle europäische Firmen auf diesem Weg in den USA an die Börse gehen", mahnte Book.

rtr