Europäische Aktien tun sich in dem Jahr schwer damit, nachhaltig in die Gänge zu kommen. Das könnte laut den Analysten der Société Générale bis auf weiteres auch so bleiben. Zumindest gemessen am STOXX Europe 600 Index. Denn diesen sieht man im zweiten Quartal 2019 bei 320 Punkten notieren. Das wäre spürbar niedriger als die derzeit gültigen 387 Zählern.

Die europäischen Aktienmärkte stecken laut Société Générale in der Klemme. Zwar sei nach einem schwachen ersten Quartal demnächst wieder mit etwas besseren Konjunkturnachrichten zu rechnen. Doch intern gehe man auch davon aus, dass die EZB ihre quantitative geldpolitische Lockerung bis zum Ende des Jahres beenden wird.

Letzteres wiederum dürfte die Anleiherenditen ebenso steigen lassen wie die Spreads bei den Anleihen. Außerdem dürfte auch der Euro zum Dollar wieder auf 1,22 Dollar steigen. Dieses Szenario stelle Gegenwind für einige europäische Sektoren dar und vor diesem Hintergrund rät man Anlegern dazu, sehr selektiv vorzugehen. Politische Unsicherheit (insbesondere in Italien) stellte das größte Risiko dar.

Es gibt aber natürlich im beobachteten Anlageuniversum Standardaktien, denen die Société Générale eine überzeugende Performance zutraut. Diese Titel sind in der SG European Premium List enthalten, die sich derzeit aus 14 Titeln zusammensetzt.

Die Premium-Liste basiert auf dem Research und den Anlageurteilen der mehr als 80 hauseigenen Aktienanalysten. Sie beinhaltet Aktien, von denen die Societe Generals Kursgewinne erwartet. Das Strategieteam achtet dabei auf Konsistenz innerhalb der Liste und darauf, die Empfehlungen zwischen Anlagethemen, Sektoren und Ländern auszubalancieren.

Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir fünf Aktien vor, welche die Société Générale für 2018 mit auf das Favoritenschild hievt. Die Anlageergebnisse, die sich die zuständigen Analysten basierend auf genannten Kurszielen ergeben, bewegen sich zwischen 13 Prozent und 46 Prozent.

Auf Seite 2: Deutsche Post





Deutsche Post (WKN: 555200)



Beim ersten vorgestellten Mitfavoriten handelt es sich um die Deutsche Post. Dem deutschen Post- und Logistikkonzern traut die Société Générale einen Kursanstieg bis auf 48,00 Euro zu. Das verspricht bei einem aktuellen Kurs von 32,87 Euro ein Kurspotenzial von rund 46 Prozent.

Nach einem im Mai von dem Unternehmen abgehaltenen Investorentag hieß es von Seiten des zuständigen Analyten Michael Kuhn, diese Veranstaltung sei von schwachen Ergebnissen im ersten Quartal überschattet worden. In den kommenden Quartalen werde aber der Vergleich mit dem Vorjahresergebnis keine so hohe Hürde mehr darstellen wie noch zuletzt.

Probleme gebe es insbesondere im Bereich Post - eCommerce - Parcel, wobei sich noch zeigen müssen, was davon temporär und was struktureller Natur sei. Um die hier bestehenden Probleme zu beheben, sei bis auf weiteres auch Vorstandschef Frank Apel für den Bereich zuständig.

Das Unternehmen habe in den Jahren 2023 bis 2017 einen operativen Cash Flow von 16,7 Milliarden Euro generiert. Dem hätten Nettoinvestitionen und Dividendenzahlungen von 13,5 Milliarden Euro gegenübergestanden. Das heißt, es sei eine Überschussliquidität von 3,2 Milliarden Euro vorhanden. Eine Zahl, die weiter steigen werde und Kuhn hat vor diesem Hintergrund den Eindruck, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis weitere Aktienrückkäufe verkündet werden.

Den Gewinn je Aktie sieht die Société Générale in den Jahren 2018 und 2019 bei 2,38 Euro und 2,59 Euro, nach 2,27 Euro im Jahr 2017. Für das nächste Jahr errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 14,5. Bei der Dividende sieht man zunächst eine unveränderte Zahlung von 1,20 Euro je Anteilsschein und für 2019 dann eine Ausschüttung von 1,30 Euro je Aktie. Daraus ergibt sich für 2018 eine Dividendenrendite von 3,65 Prozent.

Charttechnik





Die Aktie der Deutschen Post hat sich im laufenden Bullenmarkt sehr gut geschlagen. Das bestätigt ein von März 2009 bis Dezember 2017 verbuchter Kursanstieg von 6,65 Euro auf 40,99 Euro. Auf dem Weg nach oben kam es aber immer wieder zu recht heftigen Rücksetzern. Seit einigen Monaten läuft wieder so eine Bewegung nach unten. Der Titel hat dabei bereits fast 20 Prozent an Wert verloren und jüngst erst aufgestellte Zwischentiefs untermauern den dabei ausgebildeten Abwärtstrend als intakt.

Profil



Die Deutsche Post AG ist ein weltweit führender Post- und Logistik-Konzern. Das Unternehmen stellt Logistiknetze für die globalen Post- und Warenströme sowie die damit verbundenen Informations- und Finanzaktivitäten bereit. Mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL verfügt die Gesellschaft über ein einzigartiges Leistungsspektrum rund um Logistik und Kommunikation (Paket-, Express-, Briefgeschäft). Zudem enthält das Angebot einfach zu handhabende Standardprodukte wie auch maßgeschneiderte Lösungen, die vom Dialogmarketing bis hin zur industriellen Versorgungskette reichen.

Die Deutsche Post unterstützt ihre Kunden in der Verteilung von Presseerzeugnissen sowie Werbe- und Katalogsendungen und bietet Gesamtlösungen für die Unternehmenskommunikation. Über den reinen Transport hinaus werden auch Zusatzleistungen erbracht und beispielswiese Software zur Adressverwaltung oder zur Verwaltung von Verteilgebieten von Postwurfsendungen bereitgestellt. Ende 2016 übernahm der Konzern den britischen Post- und Logistikdienstleister UK Mail.

Auf Seite 3: BMW





BMW (WKN: 519000)



Mit aus Deutschland ist auch die Aktie von BMW in der Premium-Liste der Société Générale enthalten. Die Franzosen wetten bei dem deutschen Autobauer auf einen Kursanstieg bis auf 98,00 Euro. Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Wert gemessen am aktuellen Kurs von 87,00 Euro um 12,6 Prozent zulegen.

Aus der Sicht des zuständigen Analysten Stephen Reitman kommen die Münchener mit einer überzeugenden Zukunftsvision daher. Gestützt auf eine positive Produktdynamik könne BMW die gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung gut verkraften, die sich für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen ergeben.

Der Konzern bringe in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 40 neue oder aktualisierte Modelle auf den Markt. Etwa die 3er-Serie Ende 2018, neue SUV-Modelle sowie vollständig elektrifizierte Fahrzeuge. Dies sollte die Performance von BMW in den Jahren 2018 und 2019 unterstützen und die Strategie der nachhaltigen Profitabilität untermauern, so das Urteil.

Den Umsatz sieht man von 2017 bis 2020 von 98,678 Milliarden auf 108,706 Milliarden Euro steigen. Beim angepassten Gewinn je Aktie kalkuliert Reitman für 2018 mit einem Rückgang von 13,11 Euro auf 11,79 Euro, bevor sich 2018 und 2019 dann mit erwarteten 12,15 Euro und 12,55 Euro wieder etwas höhere Ergebnisse einstellen sollen. Das geschätzte KGV bewegt sich damit locker im einstelligen Bereich.

Mit Blick auf die Dividende von zuletzt 4,00 Euro prognostiziert die Société Générale von 2018 bis 2020 mit Zahlungen von 4,10, 4,50 und 4,70 Euro je Anteilsschein. Das heißt, für das laufende Geschäftsjahr winkt eine Dividendenrendite von 4,71 Prozent.

Charttechnik





Der Anstieg von 17,61 Euro auf in der Spitze 122,60 Euro kann sich bei BMW im laufenden Bullenmarkt seit Januar 2009 zwar sehen lassen. Allerdings stammt das letztgenannte Rekordhoch bereits vom März 2015. In den vergangenen Jahren waren somit keine Kursgewinne mehr drin. Vielmehr hat sich bei aktuellen Notierungen auf einem bereits Ende 201 gültigen Niveau letztlich ein Seitwärtstrend breit gemacht. Dieser ist derzeit auch völlig intakt und nachhaltige Chartsignale ergeben sich erst bei einem Ausbruch nach oben oder nach unten.

Profil



Die BMW AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Automobilen und Motorrädern. Die Besonderheit des Unternehmens besteht darin, dass es eine reine Premium-Markenstrategie verfolgt: BMW entwickelt, produziert und vermarktet seine Produkte unter den bekannten Marken BMW, Rolls-Royce Motor Cars und MINI. Darüber hinaus bietet die Gruppe im Zusammenhang mit ihren Produkten Premium-Dienstleistungen für individuelle Mobilität. Dazu gehören Finanzleistungen wie Finanzierung, Leasing, Vermögensmanagement oder das Flottengeschäft für Privat- und Geschäftskunden.

Am Software-Standort Ulm entwickelt die BMW-Tochterfirma BMW Car IT GmbH Software für Fahrzeuge und individuelle Mobilität; besonderer Fokus liegt dabei auf der Fahrzeugvernetzung. Mit dem Hersteller Toyota kooperiert das Unternehmen bei der Elektrifizierung von Antrieben und der Entwicklung von Brennstoffzellen. Die Standorte in 150 Ländern auf allen sechs Kontinenten werden von der Unternehmenszentrale in München aus verwaltet.

Auf Seite 4: CRH





CRH (WKN: 864684)



Mit CRH kommt einer der Mitfavorit der Société Générale aus der Premium List aus Irland. Dem dort ansässigen Baukonzern traut die französische Bank einen Kursanstieg bis auf 35,00 Pfund zu. Das entspricht bei einem derzeitigen Kurs von 28,33 Pfund einem Potenzial von 23,5 Prozent.

Bei einer gleichzeitig bekräftigten Kaufempfehlung hat der zuständige Analyst Manish Beria das Kursziel für diesen Titel erst Anfang Juni von bisher 32,00 Pfund spürbar erhöht. Zur Begründung sagte er, die Ambitionen von CRH seien durch eine kurz zuvor veröffentlichte Meldung zu den langfristigen Zielen jetzt klarer zu erkennen. So strebt das Management eigenen Aussagen zufolge bis 2021 eine EBITDA-Marge von 16 Prozent. Das vergleicht sich mit einer bisherigen Schätzung der Société Générale von 14,1 Prozent.

In seinen Berechnungen habe er einen Teil des vom Unternehmen skizzierten Spielraums für Margenverbesserungen berücksichtigt, was die dem Titel zugestandene Bewertung erhöhe. Bevor man die Kalkulation komplett an die Pläne des CRH-Vorstands anpasse, will Beria erst nach mehr Klarheit darüber haben, dass die Pläne auch aufgehen.

Unterstelle man die EBITDA-Margenprognose des Managements von 16 Prozent, dann sei der Wert des Unternehmens sogar auf 38,00 Pfund zu taxieren, so seine Einschätzung. Beziehe man zudem M&A-Optionen in die Berechnung des abgezinsten Cash Flow mit ein, ergebe sich zusätzliches Aufwärtspotenzial. Sollten sich keine passenden Zukaufchancen finden, dürfte mehr Geld an die Aktionäre in der Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen zurückfließen.

Beim Umsatz geht die Société Générale von 2017 bis 2021 von einem Anstieg von 25,22 Milliarden auf 31,2 Milliarden Euro aus. Den Gewinn je Aktie sieht man gleichzeitig von 1,71 Euro auf 3,13 Euro steigen. Das geschätzte KGV bewegt sich damit am Ende des genannten Zeitraums bei gut zehn. Bei der Dividende sollen nach zuletzt 0,68 Euro für die genannten Zeitspanne 0,69, 0,71, 0,72 und 0,74 Euro je Anteilsschein fließen.

Charttechnik





Die Kursausschläge bei CRH sind aus unserer Sicht oft etwas undurchsichtig. Das zeigt sich auch am Chartbild seit 2003, das grundsätzlich von kurzfristigen Richtungswechseln geprägt ist. Von November 2011 bis Mai 2017 hatte sich unter dem Strich ein Aufwärtstrend durchgesetzt, doch diesen konnte der Titel anschließend nicht mehr fortschreiben. In der zuletzt gültigen Seitwärtsspanne bewegten sich die Kurse zwischen 23,38 Pfund und 29,20 Pfund und wirklich neue, nachhaltige Chartsignale werden bei einem Ausbruch daraus nach oben oder nach unten generiert.

Profil



Cement Roadstone Holding plc (CRH plc) ist ein weltweit operierender irischer Baustoffhersteller. Zum Kerngeschäft von CRH plc gehören die Bereiche Rohstoffproduktion, Herstellung von Produkten für die Bauindustrie sowie die Vermarktung spezieller Baustoffe. Das Unternehmen ist in allen Sektoren der Bauindustrie vertreten, von Infrastruktur über Neu-, Wohn- und Geschäftsgebäuden bis hin zur Wartung, Reparatur und Renovierung der Objekte. Zum Produktangebot gehören neben Kies, Zement, Asphalt und Fertigbeton auch vorgegossene Formen und Betonprodukte wie Ziegel, Blöcke und Pflastersteine, außerdem Ton und Glas sowie Zaun-, Markisen- und Rollladensysteme.

Auf Seite 5: Crédit Agricole





Crédit Agricole (WKN: 982285)



Zu den von der Société Générale besonders hervorgehobenen Kaufempfehlungen zählt auch Crédit Agricole. Dem in der europäischen Premium List enthaltenen französischen Kreditinstitut traut man einen Kursanstieg bis auf 16,60 Euro Pfund zu. Nach dem von diesem Papier zuletzt verbuchten Kursrückgang auf 11,91 Euro lässt das 39,4 Prozent Luft nach oben.

Nach der Einschätzung der zuständigen Analystin Phelbe Pace hat Crédit Agricole das Kapital und die Fähigkeit, um das riesige hauseigene Franchise-System erfolgreich zu nutzen. Ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur rund eins trage dazu bei, dass es sich bei dem Titel um die von ihr derzeit bevorzugte französische Bank handele.

Der Konzern habe es geschafft, den Gegenwind welcher der Branchen entgegenwehe durch ein solides Volumenwachstum und eine verbesserte Kreditqualität auszugleichen. Zusammen mit einem soliden Produktmix sollte in den kommenden Jahren der Profitabilität zuträglich sein.

Darüber hinaus habe die Gesellschaft erfolgreich bewiesen, dass man in der Lage sei, überschüssiges Kapital sinnvoll für strategische Akquisitionen (beispielsweise Banco Leonardo) und diese Assets dann zu Restrukturierungen und mit höherwertigen Aktiva anzureichern. Von Transaktionen dieser Art dürfte künftig noch weitere kommen.

Beim Gewinn je Aktie rechnet Pace 2018 mit einer Verbesserung von 1,06 Euro auf 1,30 Euro je Aktie. 2019 und 2020 sollen dann laut ihren Kalkulationen 1,48 bzw. 1,63 Euro herausspringen. Das KGV würde sich damit bereits im laufenden Jahr im einstelligen Bereich bewegen.

Bei der Dividende geht sie für 2018 von einer Zahlung von 0,70 Euro aus, nach zuletzt 0,63 Euro. Das wäre gleichbedeutend mit einer Rendite von immerhin 5,88 Prozent. Für 2019 und 2020 geht sie dann sogar von Zahlungen von 0,77 Euro bzw. von 0,85 Euro je Anteilsschein aus.

Charttechnik





So wie das meist bei den Aktien der europäischen Grobanken in den vergangenen Jahren der Fall war, hatte auch die Crédit Agricole keinen leichten Stand. Von dem Mitte 2012 bei 2,88 Euro markierten Zwischentief hat sich der Titel aber deutlich abgesetzt. Wie die Branchenvertreter allgemein musste der Wert zuletzt einen Rückschlag hinnehmen. Im Bereich des Jahreshochs bei 15,68 Euro hat sich dadurch ein Top gebildet, das vorerst nur mit sehr großer Mühe zu knacken sein dürfte.

Profil



Die Crédit Agricole S.A. ist die führende Universalbank in Frankreich und zählt zu den größten Kreditinstituten innerhalb Europas. Sie setzt sich aus mehr als 11.300 Filialen weltweit zusammen, die insgesamt über 51 Millionen Kunden auf dem gesamten Globus betreuen. Neben Frankreich zählen Italien und Griechenland zu den zentralen Zielmärkten der Bank. Das Unternehmen führt zwei Bankennetzwerke in Frankreich unter den Marken Crédit Agricole und LCL, welche Privatpersonen, kleine und mittelständische Unternehmen wie auch Landwirte und lokale Behörden bedienen. Das Unternehmen bietet zusätzlich zu seinen Bankprodukten Dienstleistungen aus den Bereichen Consumer Finance, Lease Finance and Factoring sowie Asset Management über verschiedene Tochterunternehmen.

Auf Seite 6: Renault





Renault (WKN: 893113)



Auch bei Renault setzt die Société Générale auf deutlich steigende Notierungen. Bei diesem französischen Autobauer hat man das Kursziel auf 106,00 Euro taxiert, was ausgehend vom aktuellen Kurs von 83,70 Euro bei Zielerreichung immerhin einen Anstieg von 26,6 Prozent verspricht.

Aus Sicht der Société Générale sind von Renault nicht nur im Jahr 2018 sondern auch darüber hinaus gute Ergebnisse zu erwarten. Zu verdanken sei das auch dem so genannten "Drive the future"-Plan, der als Ziele unter anderem eine siebenprozentige operative Marge sowie einen Umsatz von 70 Milliarden Euro inklusive eines Absatzes von fünf Millionen Fahrzeugen bis zum Jahr 2022 beinhaltet.

Das Unternehmen werde versuchen, die Synergien deutlich zu erhöhen, die aus den Allianzen mit anderen Gesellschaften resultieren. Das sei wichtig, um die steigenden Kosten im Bereich der Zukunftstechnologien auszugleichen und die führende Position im Bereich der Elektrifizierung von Fahrzeugen zu verteidigen.

Die Gesellschaft profitiere auch weiterhin von der anhaltenden Erholung in den aufstrebenden Schwellenländermärkten und hier vor allem in Russland sowie in Brasilien. Dort seien vor dem Zusammenbruch dieser Märkte überdurchschnittlich hohe Margen erzielt worden. Immer wieder einmal kursierende Gerüchte über einen Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Nissan sollten mithelfen, den Kurs zu stützen, so das Urteil.

Den Gewinn je Aktie sieht man 2018 zwar von 18,87 Euro auf 17,27 Euro sinken. Aber selbst auf dieser Basis ist das geschätzte KGV mit unter fünf sehr niedrig. Das gilt natürlich erst Recht auch Basis der für 2019 und 2020 erwarteten Ergebnisse je Aktie von 19,56 Euro bzw. von 20,83 Euro.

Bei der Dividende, die 3,55 Euro für 2017 betrug, rechnet man für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 mit Zahlungen von 4,00, 4,50 und 4,80 Euro je Aktie. Geht die Kalkulation auf, verspricht die Aktie ein richtig attraktiver Dividendentitel zu werden.

Charttechnik





Die Aktie von Renault war rund um die allgemeine Kreditkrise vor allem im Jahr 2008 massiv abgestürzt. Gegenüber dem damals im ersten Quartal 2009 bei 10,57 Euro markierten Tief hat sich die Notiz aber wieder merklich erholt. Die Erholungsbewegung ist aber schon länger ins Stocken geraten. Im Zuge einer zuletzt vorherrschenden Seitwärtsbewegung hat sich bei knapp 100 Euro ein hartnäckiger Widerstand ausgebildet. Solange dieser nicht geknackt werden kann, ergibt sich kein neues nachhaltiges charttechnisches Kaufsignal.

Profil



Renault S.A. ist einer der führenden Automobilhersteller in Europa, der PKW und Leichtlastkraftwagen entwickelt und vermarktet. Zum Unternehmen gehören die drei Marken Renault, Dacia und Samsung. Darüber hinaus unterhält Renault Beteiligungen an Nissan und AvtoVAZ. Bei letzterem handelt es sich um einen der größten russischen Autoproduzenten, der Fahrzeuge der Marke Lada fertigt. Zu den bekannten Produktlinien von Renault selbst gehören der Clio, Languna, Twingo sowie der Kangoo im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge.