Das vor allem auf die Öl- und Gasförderung spezialisierte Unternehmen musste einen Konzernverlust von 13,4 Millionen Euro hinnehmen. Aufgrund der niedrigen Energiepreise wurden hohe Abschreibungen notwendig. Insgesamt rechnet das Management im laufenden Geschäftsjahr mit einem Konzernverlust von 20 Millionen Euro.

Aber es läuft nicht ganz so schlecht, wie die Zahlen glauben machen. Lässt man nämlich die Wertberichtigung von insgesamt 17,2 Millionen Euro außen vor, hätten die Mannheimer im ersten Halbjahr noch einen Gewinn von 1,2 Millionen Euro ausweisen können. Der Umsatz war im Vorjahresvergleich um rund sieben Prozent auf 26,1 Millionen Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um fast vier Prozent auf 15,8 Millionen Euro.

Zusammen mit dem Ölpreis fiel auch der Aktienkurs, die Notiz hat sich seit Jahresanfang fast halbiert. Die Erholung läuft wie auch bei den Aktien der großen Ölkonzerne bisher schleppend. Sehr mutige Anleger wagen bei einem niedrigen Kursniveau den Einstieg und setzen auf eine Beschleunigung des Aufwärtstrends. Die Deutsche Rohstoff AG ging mit der Krise recht unorthodox um. Das könnte sich auszahlen.

Einstieg in Gold


Im schwachen Ölmarkt wurde als Erstes die Förderung stark zurückgefahren. Daher bestand kein Zwang, das Erdöl zu verschleudern. Die niedrigen Preise boten im Gegensatz aber eine günstige Gelegenheit, das Portfolio auszuweiten. Zu den Förderstätten in Nordamerika zählt seit Kurzem ein Projekt in Wyoming. Der Kaufpreis spiegelte fast ausschließlich den Wert der Produktion auf Basis sehr niedriger Ölpreise, die künftige Ausbeute gab es fast umsonst. Das liegt auch daran, dass die US-Firmen weniger stark kapitalisiert und froh sind, wenn Barmittel zufließen. Insgesamt verfügt die Deutsche Rohstoff über 29 Millionen Barrel Öläquivalente. Die Ölpreise haben sich von ihren Tiefständen aber längst erholt. Das könnte die Aktie zum Laufen bringen.

Eine versteckte Reserve hat sich das Management auch über die Börse verdient. Als die Aktienkurse am Boden lagen, bewies Vorstandschef Thomas Gutschlag Mut und investierte knapp 19,2 Millionen Euro in Aktien und Anleihen von Rohstofffirmen. In den wenigen Monaten hat sich bereits ein Buchgewinn von 8,2 Millionen Euro angehäuft. Als besonders guter Griff erwies sich der Kauf von Goldminenaktien, die dank der Zuwächse jetzt fast die Hälfte des Portfolios und fast zwei Drittel des Gewinns ausmachen. Nachdem der Goldpreis gerade wieder stark angezogen hat, stehen die Chancen für weiterhin steigende Buchgewinne nicht schlecht. Bilanzwirksam werden die Erträge erst, wenn sie realisiert werden. Das könnte in den kommenden Quartalen für positive Überraschungen sorgen.