Das jüngste Zahlenwerk war mal wieder beeindruckend: Mit einem Umsatzplus von 44 Prozent auf 316 Millionen Dollar übertraf der Chiphersteller und Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor sogar seine eigene Prognose für das zweite Quartal um einige Millionen Dollar. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte, auch dank der weiter verbesserten Marge, mit einem Plus von 151 Prozent auf 71 Millionen Dollar überproportional zu.

Doch die guten Ergebnisse können den Kursrückgang des TecDAX-Konzerns nicht stoppen. Seit die Aktie vor gut zwei Wochen mit 53,85 Euro ihr Allzeithoch erreichte, verlor der Wert bisher über 17 Prozent. Der Grund: Apple konnte trotz deutlich gestiegener Verkaufszahlen für sein iPhone die hohen Markterwartungen - besonders beim Ausblick - nicht erfüllen. Börsianer sorgen sich, dass der lang anhaltende Smartphone-Boom abklingt und die Kalifornier vor sinkenden Verkaufszahlen stehen. Das belastet auch Dialog Semiconductor, da der Konzern Schätzungen zufolge rund 75 Prozent seines Umsatzes mit Produkten für die Apple-Telefone macht.

Jalal Bagherli bereitet die Entwicklung jedoch keine Sorgen: "Natürlich hat sich das Wachstum des Smartphonemarktes verlangsamt, immerhin gibt es auf der Welt bereits 1,4 Milliarden Smartphones. In den aufstrebenden Märkten sehen wir aber weiterhin viel Potenzial, da die Anzahl der Menschen, die sich heutzutage ein Smartphone leisten können, hier kontinuierlich wächst", erklärt der Chef von Dialog Semiconductor. Zudem will Bagherli den Umsatz abseits von Smartphones weiter jedes Jahr um 40 bis 50 Prozent steigern und sieht auch in der eigenen Umsatzprognose des dritten Quartals von 325 bis 355 Millionen Dollar keine Abschwächung des Wachstums. Stattdessen habe das zweite Quartal von Vorzieheffekten profitiert. Dialog sollte daher weiter hohe Zuwachsraten zeigen können. Wir bekräftigen unsere Kaufempfehlung. Nachzügler nutzen den Kursrückgang zum Einstieg.

PRL