Erläuterungen für das Ranking auf den folgenden Seiten:

Quelle: Bloomberg

Konsensrating: Aktuell durchschnittliches Rating aller Analysten, die während der letzten 12 Monate aktualisiert haben. (5= Buy, 4= schwacher Buy, 3= Hold, 2= schwacher Sell, 1= Sell).

Buys: Die Zahl der Analysten, die den Kauf des Wertpapiers empfehlen, und der Prozentsatz aller Analysten, die diese Empfehlung abgeben.

Holds: Die Zahl der Analysten, die empfehlen, das Wertpapier zu halten, und der Prozentsatz aller Analysten, die diese Empfehlung abgeben.

Sells: Die Zahl der Analysten, die den Verkauf des Wertpapiers empfehlen, und der Prozentsatz aller Analysten, die diese Empfehlung abgeben.

12 M. Zielkurs: Konsens-Zielkurs (Währung)

Letzter Kurs: Stand 29.04.2014, 9:30 Uhr

Ertragspotential: Das zukünftige Renditepotential des Best-Konsens-Zielkurses und des letzten Kurses der Aktie.

LTM Rendite: 1-Jahresertrag des Wertpapiers

10. HeidelbergCement

Konsensrating: 3,68

Buys: 53,7 % (22)

Holds: 26,8 % (11)

Sells: 19,5 % (8)

12 M. Zielkurs: 65,43 € (27/41)

Letzter Kurs: 62,36 €

Ertragspotential: 4,9 %

LTM Rendite: 15,4 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Wenn zwei fusionieren, freut sich der Dritte. Der geplante Zusammenschluss der beiden Zementriesen Lafarge aus Frankreich und der Schweizer Holcim steht unter einer klaren industriellen Logik, die auch für den deutschen Marktführer HeidelbergCement gilt. Die Unternehmen haben seit der Finanzkrise ihre Kapitalkosten nicht mehr verdient.

In vielen Industrieländern herrschen nun Überkapazitäten, die bereinigt werden müssen. Bisher hat jeder der Großen sein eigenes Programm zum Kosten- und Schuldenabbau vorangebracht. Mit der Fusion will der Marktführer offenbar zum großen Wurf ausholen. Um den Deal auch bei den Kartellbehörden durchbringen zu können, muss Lafarge/Holcim einen Teil des Geschäfts verkaufen. Die Rede ist von rund 15 Prozent des gesamten gemeinsamen Geschäftsvolumens.

In dieser Konstellation bietet sich für die neue Nummer 2 der Branche einiges Potenzial. Neben Verkäufen will Lafarge/Holcim auch Kapazitäten stilllegen. Reduzierte Kapazitäten führen in der Regel zu steigenden Preisen. Preissteigerungen hatte HeidelbergCement selbst schon avisiert. Sie werden sich nun aber leichter durchsetzen lassen. Eine Art Windfall-Profit, der ohne eigene Kosten für zusätzlichen Kapazitätsabbau daherkommt. Setzt das Unternehmen nun seine eigenen Kostensenkungsbemühungen konsequent fort, dürften die Cashflows dann überproportional zulegen.

Natürlich werden sich für HeidelbergCement auch Akquisitionsmöglichkeiten ergeben. Die Produktion von Zement ist immer regional und die Anbieterstruktur maximal oligopolistisch. In einigen Schwellenländern hätte Holcim/Lafarge nun eine marktbeherrschende Stellung. Hier kann HeidelbergCement wahrscheinlich über kostengünstige Akquisitionen Marktanteile gewinnen und damit Umsatz und Gewinn verbessern. Offensichtlich hat das Unternehmen die gleichen Vorteile wie Holcim und Lafarge, kann aber den eigenen Cashflow besser steuern. Trotzdem handelt die Aktie mit einem Abschlag von rund 20 Prozent auf Holcim und Lafarge.

Jörg Lang

9. Continental

Konsensrating: 3,73

Buys: 42,4 % (14)

Holds: 51,5 % (17)

Sells: 6,1 % (2)

12 M. Zielkurs: 186,88 € (24/33)

Letzter Kurs: 168,40 €

Ertragspotential: 11,0 %

LTM Rendite: 93,0 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Es gibt Gründe, die gegen Conti sprechen. Die Reifensparte ist momentan noch zu stark auf Europa ausgerichtet, im Automotive-Bereich drücken hohen Kosten, und auch die Aktie ist nach einer langen Rally schon recht hoch bewertet. Dennoch spricht für das Unternehmen, dass es als Zulieferer vom Wachstum in den USA und China profitiert, eine starke Marke und hohe Margen im Reifengeschäft hat und von einem hervorragenden Management geführt wird. Das Papier zählt zu unseren zyklischen Top-Favoriten.

BÖRSE ONLINE

8. FMC

Konsensrating: 3,75

Buys: 44,4 % (16)

Holds: 50,0 % (18)

Sells: 5,6 % (2)

12 M. Zielkurs: 53,34 € (25/36)

Letzter Kurs: 49,74 €

Ertragspotential: 7,2 %

LTM Rendite: -3,9 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Rice Powell, der Chef von Fresenius Medical Care, kurz FMC, ließ jüngst auf dem Investorentag in New York die Katze aus dem Sack: Bis 2020 soll sich der Umsatz des Unternehmens nahezu verdoppeln und der Gewinn dabei kräftig steigen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies Erlöse von 28 Milliarden Dollar sowie bis 2020 eine jährliche Steigerung des Überschusses im hohen einstelligen Prozentbereich.

Wachstum bei der Zahl der Patienten, strategische Investitionen und sparen - so will der weltgrößte Dialysekonzern seine neuen Ziele erreichen. Die Anzahl der Blutwäschepatienten soll beispielsweise bis 2020 um durchschnittlich 6,3 Prozent pro Jahr zulegen. Darüber hinaus setzt FMC auf medizinische Dienstleistungen rund um die Dialyse. Das derzeit noch kleine Geschäftsfeld mit einem Anteil von rund drei Prozent am Gesamterlös möchten die Bad Homburger bis in sechs Jahren auf 18 Prozent ausdehnen. Zudem soll die Kostenbasis ab 2017 pro Jahr um rund 300 Millionen Dollar spürbar gesenkt werden.

Der DAX-Titel verfügt mit den neuen Zielen über ein ausreichend starkes Fundament, um seinen Seitwärtskurs nach oben zu verlassen und die Höchstmarke aus dem Jahr 2012 mit 60,27 Euro anzupeilen.

Christian Ingerl

7. Henkel

Konsensrating: 3,75

Buys: 47,5 % (19)

Holds: 42,5 % (17)

Sells: 10,0 % (4)

12 M. Zielkurs: 86,75 € (28/40)

Letzter Kurs: 79,02 €

Ertragspotential: 9,8 %

LTM Rendite: 12,6 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Betrachtet man die vergangenen drei Jahre, hat Henkel einen fantastischen Lauf hingelegt. Die Ergebnisse des Unternehmens wuchsen mit zweistelligen Raten. Die Bilanz wurde entschuldet, und der Aktienkurs stieg um 80 Prozent. Ist damit nun das Ende der Fahnenstange erreicht? Die Kursentwicklung der ersten Monate des neuen Jahres zeigt, dass die Skepsis der Marktteilnehmer wächst. In der Tat ist die Aktie - wir favorisieren die günstigeren Stammaktien - nicht gerade preiswert, das KGV beträgt 15,9. Wer langfristig denkt, achtet indes mehr auf die Perspektiven: Es gibt wenige deutsche Bluechips, die für globale Trends so gut positioniert sind.

Der Konsumgütersektor ist stabil und steuert einen hohen Cashflow bei. Hier kann Henkel auch von demografischen Trends wie Konsumwachstum in Schwellenländern profitieren. Noch spannender ist die Klebstoffsparte. Hier ist Henkel mit Marken wie Loctite Weltmarktführer. Die Anwendungsbereiche von Klebstoffen nehmen immer mehr zu. Das heißt, dass die Sparte stärker wachsen kann als die Weltwirtschaft. Und letztlich hat das Unternehmen hohe Liquiditätsreserven, die auch für externes Wachstum genutzt werden können. Und Henkel hat bei Akquisitionen eine gute Erfolgsbilanz: Fast alle haben sich mittelfristig ausgezahlt.

Jörg Lang

6. Siemens

Konsensrating: 3,79

Buys: 51,3 % (20)

Holds: 35,9 % (14)

Sells: 12,8 % (5)

12 M. Zielkurs: 106,05 € (25/40)

Letzter Kurs: 93,21 €

Ertragspotential: 13,8 %

LTM Rendite: 24,7 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Die Pläne des US-Konzerns General Electric (GE) zur Übernahme des französischen Konkurrenten Alstom sorgen beim Technologie-Multi Siemens für erheblichen Wirbel: Siemens will die Franzosen offenbar vor dem Zugriff des USKonzerns bewahren und durch eine Allianz mit Alstom ein neues Gegengewicht zu den Amerikanern schaffen.

Die Idee, die Franzosen betreffend, ist nicht neu, stößt aber sowohl in Branchenkreisen als auch an der Börse auf Skepsis. Aus gutem Grund: Zwar hat auch der Münchner Konzern kein Interesse daran, dass sich GE mit einer Übernahme von Alstom ein mächtiges Europa-Standbein schafft. Doch auch ein Bündnis zwischen Siemens und Alstom gilt als problematisch: Neben einem hohen Kaufpreis könnte Siemens demnach zu weitreichenden Zugeständnissen beispielsweise bei Arbeitsplatzgarantien gedrängt werden. Kein Wunder, dass der Kurs der Siemens-Aktie erst einmal in die Knie ging.

Börse mag den "Schienen-Airbus" nicht

Brisant sind zudem Überlegungen von Siemens-Chef Joe Kaeser, nach denen aus der Allianz mit Alstom zwei international schlagkräftige Champions hervorgehen sollen: im Energiebereich unter deutscher Führung, im Transportgeschäft (mit den Hightech-Zügen TGV und ICE) unter französischer. Schon ist von einem "Schienen- Airbus" die Rede, was der Börse nicht schmeckt. Denn gerade das Beispiel Airbus schreckt ab: Leidtragende des jahrelangen deutsch-französischen Hickhacks beim Flugzeugbauer waren vor allem die Airbus- Aktionäre.

Siemens hatte vor zehn Jahren schon einmal ein Auge auf Alstom geworfen, war damit aber bei der französischen Regierung abgeblitzt. Die bittet Kaeser nun um Beistand: Staatspräsident François Hollande hatte den Siemens-Chef am Montagabend persönlich in den Präsidentenpalast geladen. Ein Ergebnis stand bis Redaktionsschluss nicht fest.

Historischer Konzernumbau

Bereits im Februar soll es Gespräche zwischen dem Siemens-Chef und Alstom-Boss Patrick Kron gegeben haben - ohne Ergebnis, denn Kron bevorzugt offenbar ein Bündnis mit den Amerikanern. Die französische und die deutsche Regierung unterstützen dagegen die Siemens-Alstom-Annäherung. Zumindest der Politik wäre Kaeser als "Weißer Ritter" willkommen.

Der Siemens-Chef war Mitte 2013 angetreten, den Münchner Traditionskonzern neu auszurichten. Am 8. Mai will der 56-Jährige erstmals Details zu einem umfassenden Konzernumbau präsentieren, der vor allem die Ertragskraft des Technologieriesen verbessern soll. Dass Alstom nicht gerade als Ertragsperle gilt, macht die Sache für Kaeser nicht leichter.

Deutsch-französische Unternehmenszusammenschlüsse, allen voran Airbus, waren nie einfach und reibungslos. Strebt Siemens-Chef Kaeser tatsächlich den strategischen Wurf mit Alstom an, muss er mit diesen Erfahrungen im Hinterkopf genau aufpassen, dass er die Pflöcke richtig einschlägt.

Wolfgang Ehrensberger

5. Deutsche Post

Konsensrating: 3,89

Buys: 50,0 % (19)

Holds: 42,1 % (16)

Sells: 7,9 % (3)

12 M. Zielkurs: 28,71 € (27/39)

Letzter Kurs: 26,52 €

Ertragspotential: 8,3 %

LTM Rendite: 53,6 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Mehr Packstationen, mehr Einnahmen im Onlinehandel und noch mehr Auslandsgeschäft: Die Deutsche Post hat auf einer Investorenveranstaltung ihre langfristigen Unternehmensziele präsentiert. Im Rahmen der "Strategie 2020" soll der operative Gewinn (Ebit) bis zum Ende des Jahrzehnts von 2,9 auf rund fünf Milliarden Euro zulegen. Das entspricht einer jährlichen Steigerungsrate von acht Prozent.

Größter Gewinntreiber mit zehn Prozent Zuwachs soll die Logistiksparte DHL mit Expresssendungen, Fracht und Lieferkettenlogistik bleiben. "Wir wollen die Maßstäbe in unserer Branche definieren", gibt Konzernchef Frank Appel die Richtung vor. In der Praxis bedeutet das eine weitere Expansion im Auslandsgeschäft, das bereits für rund 30 Prozent des Konzernumsatzes steht. Hier setzt Appel noch stärker auf organisches Wachstum in Schwellenländern. Für die Briefsparte, die künftig unter dem Kürzel "Pep" die Segmente Post, E-Commerce, Pakete sowie den Lebensmittel- Lieferdienst "All you need" umfasst, peilt die Post ein operatives Wachstum von drei Prozent an. Beflügelt werden sollen die Paketdienste vom E-Commerce-Geschäft. Ab Mai können Kunden ihre im Internet georderten Waren in eigene Paketkästen im Vorgarten geliefert bekommen. Zudem will die Deutsche Post bis Jahresende die Zahl der Paketannahmestellen bundesweit auf 50 000 fast verdoppeln.

Größte Unbekannte bleibt dagegen, wie stark das margenstarke Briefgeschäft in Zukunft schrumpfen wird. Als stabilisierender Faktor für Umsatz und Rendite sollte sich hier auswirken, dass das Paketgeschäft in einigen Nachbarstaaten künftig der Briefsparte zugeordnet wird.

Die Börsianer honorierten die ambitionierten Vorgaben mit kräftigen Kursaufschlägen. Gelingt es der Deutschen Post ihre Vorgaben auch nur annähernd umzusetzen, eröffnet das weiteres Steigerungspotenzial bei den Margen, die in der aktuellen Bewertung der Aktie noch nicht eingepreist sind.

Stefan Riedel

4. BMW

Konsensrating: 3,91

Buys: 48,9 % (22)

Holds: 46,7 % (21)

Sells: 4,4 % (2)

12 M. Zielkurs: 97,58 € (31/45)

Letzter Kurs: 90,51 €

Ertragspotential: 7,8 %

LTM Rendite: 34,1 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Keine Frage, BMW-Aktionäre wurden in der Vergangenheit verwöhnt. In gewohnter Manier legte der Premiumhersteller immer wieder Rekordzahlen vor. Bestmarken bei Absatz, Umsatz und Ergebnis zierten auch die 2013er-Bilanz. Doch trotz operativer Höchstleistungen drehte die Aktie zuletzt im Leerlauf. Nun aber gelang mit einer überraschend offensiven Prognose der Befreiungsschlag, der Titel brach in neue Höhen auf. Mit einem angepeilten Gewinnplus von neun bis zehn Prozent legt der sonst vorsichtige Autobauer die Latte deutlich höher als die Konkurrenz. Steigende Preise, niedrigere Kosten sowie ein Modellfeuerwerk sollen das Ergebnis anschieben. Allein 2014 sollen 16 neue Modelle vom Band laufen. Deutsche Bank und Goldman Sachs haben angesichts dieser Aussichten ihre Kursziele auf über 100 Euro angehoben. Wir räumen dem DAX-Titel ebenfalls Potenzial im dreistelligen Bereich ein.

Christian Ingerl

3. Volkswagen

Konsensrating: 4,00

Buys: 58,3 % (21)

Holds: 30,6 % (11)

Sells: 11,1 % (4)

12 M. Zielkurs: 215,76 € (25/40)

Letzter Kurs: 196,20 €

Ertragspotential: 10,0 %

LTM Rendite: 29,1 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Europas größter Autobauer Volkswagen hat einen guten Start ins Jahr erwischt. Der Rückgang der Rendite bei der Kernmarke sorgt jedoch für Enttäuschung bei den Anlegern. In den ersten drei Monaten steigerte der Konzern sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gegenüber dem Vorjahresquartal um 22 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro, wie die Wolfsburger am Dienstag mitteilten. Hinzu kommen anteilig noch 1,24 Milliarden Euro (plus 7 Prozent) aus den wichtigen chinesischen Gemeinschaftsunternehmen, die VW getrennt in der Bilanz ausweist.

Der Umsatz im Auftaktquartal verbesserte sich dem starken Euro zum Trotz um knapp 3 Prozent auf 47,8 Milliarden Euro. Unterm Strich blieben nach Minderheiten 2,4 Milliarden Euro Gewinn (plus 18 Prozent). DZ-Bank-Analyst Michael Punzet betonte, dass die Zahlen über den Markterwartungen gelegen hätten. Ein Händler gab aber zu bedenken, dass die Kernmarke Volkswagen mit einem weiteren Rückgang der Rendite enttäuscht habe. Die lag in den ersten drei Monaten des Jahres unter zwei Prozent. VW-Aktien sprangen nur kurz ins Plus und standen am Mittag wieder knapp im Minus.

Unklar ist noch, ob VW die Komplettübernahme der schwedischen Lkw-Tochter Scania glückte. Nach dem Ablauf der Angebotsfrist vergangenen Freitag will sich der Konzern diese Woche äußern, ob die Offerte Erfolg hat. Zuletzt hatte sich eine Zitterpartie abgezeichnet, nachdem einige Scania-Aktionärsgruppen das Angebot als zu niedrig abgelehnt hatten. Zum Ende seines Quartalsberichts schreibt VW zum Übernahmepoker lediglich: "Die mit der Abwicklung beauftragte Bank prüft derzeit die Angebotsannahme. Die finalen Ergebnisse und weiteren Entscheidungen werden in Kürze vorliegen und gesondert mitgeteilt."

Trotz des positiven Trends zum Jahresauftakt mahnte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch, das weltweit weiter schwierige Umfeld nicht aus den Augen zu verlieren. Er forderte unter anderem "Kostendisziplin", eine nötige "Fokussierung auf unsere Renditeziele" und "gesteigerte Profitabilität in allen Regionen". Die Herausforderungen ließen nicht nach. 2018 will der VW-Konzern vor Toyota (Toyota Motor) und General Motors (GM) weltgrößter Autobauer sein. 2013 war bereits nur noch Toyota vor VW.

dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion

Bei Volkswagen stehen die Ampeln weiter auf grün. Zum Jahresauftakt hat der Konzern ein operatives Ergebnis von 2,855 Milliarden Euro eingefahren und damit die Analysten-Erwartungen von 2,744 Milliarden Euro locker übertroffen. Auch beim Umsatz ist Europas größter Autobauer mit einem Plus von drei Prozent auf 47,8 Milliarden Euro gut dabei. Die Aktie läuft. Bei 205 Euro wartet ein Widerstand. Fällt der, ist der Weg für weitere Kursanstiege frei. Clevere Anleger positionieren sich schon jetzt. Stopp bei 180 Euro. Kaufen.

Thomas Schmidtutz

2. Fresenius

Konsensrating: 4,07

Buys: 60,0 % (18)

Holds: 36,7 % (11)

Sells: 3,3 % (1)

12 M. Zielkurs: 122,27 € (22/31)

Letzter Kurs: 108,95 €

Ertragspotential: 12,2 %

LTM Rendite: 14,0 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Fresenius kämpft zwar mit sinkenden Gewinnmargen wegen der Tochter FMC, steigenden Umsatzanteilen im renditeschwächeren Klinikgeschäft und einer hohen Verschuldung. Doch profitiert das Unternehmen als breit aufgestellter Gesundheitskonzern von Bevölkerungsalterung und zunehmenden Zivilisationskrankheiten. Zudem verfügt Fresenius über ein versiertes Management. Die Aktie ist ein defensives Basisinvestment.

BÖRSE ONLINE

1. Daimler

Konsensrating: 4,14

Buys: 64,3 % (27)

Holds: 26,2 % (11)

Sells: 9,5 % (4)

12 M. Zielkurs: 74,42 € (33/42)

Letzter Kurs: 67,56 €

Ertragspotential: 10,2 %

LTM Rendite: 66,4 %

Einschätzung von BÖRSE ONLINE: Kaufen.

Für Daimler-Chef Dieter Zetsche könnte es kaum besser laufen. Der Manager steht so gefestigt an der Spitze des Konzerns wie noch nie seit seinem Amtsantritt 2006. Zur Hauptversammlung in Berlin reiste er mit Rekordzahlen an. Bei einem leichten Umsatzplus auf 118 Milliarden Euro schoss der operative Gewinn dank des Verkaufs der EADS-Anteile um über ein Fünftel auf knapp elf Milliarden Euro in die Höhe. Und Zetsche will mehr. "Wir beginnen 2014 mit demselben Tempo, mit dem wir 2013 beendet haben", sagt der Daimler-Chef. In diesem Jahr will Zetsche die Rekordmarken aus 2013 sprengen und Umsatz und Gewinn kräftig steigern.

Das Fundament ist gelegt. Im Zeitraum Januar bis März nahm der Absatz der Pkw- Kernmarke Mercedes-Benz um 14 Prozent zu. Kein anderer Premiumhersteller ist so schnell gewachsen. Das Ziel ist klar: BMW und Audi abhängen. Dazu startete Zetsche die größte Produktoffensive in der Geschichte des Unternehmens. Bis 2020 plant Daimler 30 neue Modelle - ein Dutzend sind komplette Neuentwicklungen. Die Rendite - einer der größten Kritikpunkte - will Zetsche mit einem Sparprogramm aufpolieren. Operativ ist bei Daimler alles im Lot. Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Titel in einem stabilen Aufwärtstrend. Die Aktie bleibt kaufenswert.

Florian Westermann