Vor einigen Jahren hatte die Finanzwelt noch abschätzig auf den Bitcoin herabgeblickt und ihn ignoriert. Die Beurteilungen reichten von der "größten Blase der Menschheitsgeschichte" (US-Starökonom Nouriel Roubini) bis hin zu "Rattengift" (US-Star-Investor Warren Buffett). Aber es lief nicht so, wie sich das die Traditionalisten an der Wall Street vorgestellt haben, sondern eher nach dem auf Mahatma Gandhi zurückgehenden Spruch: "First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win". Nachdem sich auch das ansatzweise immer wieder zu beobachtende Bekämpfen durch staatliche Instanzen als wenig erfolgversprechend und kaum durchführbar erwies, ist der Bitcoin nun endgültig in der Gewinnerphase angekommen. Der Schritt von Elon Musks Tesla, 1,5 Milliarden Dollar aus den Cashreserven in Bitcoin anzulegen, ist ein Dammbruch. Es gab im vergangenen Jahr bereits einige Vorreiter, allen voran MicroStrategy. Nun kam mit Tesla der erste richtig große Name. Weiter werden folgen und sich dem Bitcoin öffnen. Spekuliert wird bereits über Twitter, Mastercard, Visa und andere bekannte Unternehmen bis hin zu Apple.

Das heißt keinesfalls, dass es nun zu immerwährenden Kursanstiegen kommen wird. Zwischendurch wird es immer wieder auch heftige Korrekturen geben, die den Zweiflern zwischenzeitlich scheinbar recht geben. Sie hatten recht, als der Bitcoin nach der ersten Mega-Hausse von 2011/13 bis 2013/14 von über 1.100 Dollar auf 150 Dollar abstürzte (vgl. den logarithmischen Bitcoin-Langzeitchart mit den jeweiligen Jahreshöchstkursen unten). Sie hatten recht, als der Bitcoin nach der zweiten Mega-Hausse von 2015 bis 2017 im Jahr 2018 dann von knapp 20.000 Dollar auf rund 3.000 Dollar einbrach. Und sie werden auch bei der gerade laufenden und noch lange nicht beendeten Mega-Hausse recht haben, wenn der Bitcoin von 100.000 oder 150.000 Dollar im nächsten Jahr dann vielleicht auf 30.000 oder 50.000 Dollar einbricht. Und sie werden erneut recht haben, wenn der Bitcoin nach der nächsten Mega-Hausse ab 2025 …

Aber natürlich liegen die Crashpropheten einfach nur ständig daneben. Übrigens hätte man auch bei DAX & Co nach den großen Crashes 1987, Anfang der 2000er Jahre oder im vergangenen Jahr beim Corona-Crash die Aktien als Teufelszeug und nicht für Anlagezwecke geeignet abtun können. Oder Amazon als reines Zockerpapier bezeichnen, wenn man die wilden Kursschwankungen der ersten zehn Jahre nach der Börsennotierung betrachtet, die in der Größenordnung dem Bitcoin nicht nachstanden. Natürlich sind diese Zyklen beim Bitcoin sehr krass und gewöhnungsbedürftig. Sie suggerieren eine riesige Unsicherheit, die in dieser Form gar nicht da ist. Denn der Bitcoin ist kein Unternehmen. Er geht nicht pleite, es gibt keine Gewinneinbrüche und keine Milliarden-Guthaben auf den Philippinen, die sich plötzlich in Luft auflösen und die vielen Fachleute von den Wirtschaftsprüfern bis hin zur Bafin verdutzt dastehen lässt. Der Bitcoin ist auch keine Zentralbank, die munter Geld druckt, weil man bekanntermaßen nicht genug davon haben kann und nun mal gerade mehr davon gebraucht wird. Er ist dezentral und kann deshalb von niemandem kontrolliert und manipuliert werden. Gleichzeitig ist er aber für jedermann zugänglich, vertrauenswürdig und grenzenlos. Auf welchem Niveau die Kursschwankungen auf ein erträgliches Maß zurückkommen, kann derzeit nicht gesagt werden. 100.000 Dollar werden es nicht sein. Bei 500.000 Dollar wäre das digitale Gold etwa wie das reale kapitalisiert. Nota bene: Zuletzt hatten führende Vertreter des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock die Meinung geäußert, dass der Bitcoin das Gold als Vermögensanlage wegen seiner Vorteile weitgehend ersetzen könnte. Die im Kryptobereich bekannten Winklevoss-Zwillinge vergleichen den Bitcoin sogar mit dem viel höher kapitalisierten Währungssektor und kommen dann auf noch viel fantastischere Zahlen.

Fazit: Die Mega-Aufwärtsbewegung im laufenden Hausse-Zyklus ist noch lange nicht zu Ende. Im nächsten Jahr sind durchaus sehr heftige Korrekturen zu erwarten. Diese bilden dann aber wieder die Basis für die nächste Super-Hausse. Wichtig für die Krypto-Anleger ist deshalb auch, wegen der einjährigen Frist bis zur Steuerfreiheit der Investments diese Zyklen steueroptimiert auszunutzen. Alle wollen Bitcoin. Manche schon seit Jahren. Immer war ihnen der Preis zu hoch. Immer kamen dann die Korrekturen, wo sie eigentlich kaufen wollten. Und immer ärgern sie sich, es nicht getan zu haben. Wer sich am Jahresende oder auch im Jahr 2025 nicht weiter ärgern will, sollte jetzt etwas dagegen tun.