Der Schock ist oft groß, landet eine Kündigung auf dem Tisch. Gerade bei reizvollen Posten mit gutem Gehalt. Dass andere Faktoren ausschlaggebend waren, realisieren Chefs zu spät. Wie auch? "Das klassische Feedbackgespräch findet einmal im Jahr statt - viel zu selten", sagt Markus Koblmüller von TeamEcho. Zudem gehe es meist um Projekte und Performance, statt um Stimmung und Motivation. "Ernsthaft hinterfragt wird das Betriebsklima kaum", so der 31-Jährige.

Wenn es dann doch einmal um die Stimmung in der Firma geht, bekommen Führungskräfte selten ehrliches Feedback. Auch Angestellten fällt es schwer, persönliche Themen anzusprechen. Das führt zu Kündigungen und hohen Recruiting-­Kosten, die oft zwischen einem halben und zwei Jahresgehältern liegen.

TeamEcho setzt genau da an. Das Start­up, 2015 in Linz gemeinsam mit der Catalysts GmbH, Österreichs größtem Individualsoftwarehersteller, gegründet, liefert ein Stimmungsbarometer, das in Echtzeit Einblick ins Betriebsklima gibt. Wöchentlich erhalten Mitarbeiter Fragen zu Themen wie Stresslevel, Belastung und Wohlbefinden, in größeren Zyklen andere zur Gehaltszufriedenheit oder der Bereitschaft, das Unternehmen zu empfehlen. Ausfüllbar sind die Umfragen in zwei Minuten am Smartphone oder PC. "Zusammen mit Arbeitspsychologen haben wir ein intelligentes Befragungssystem entwickelt, das die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt stellt", so Koblmüller. Das Besondere: Die Antworten sind sofort verschlüsselt, die Ergebnisse auf einem Dashboard direkt sichtbar - anonymisiert und für alle im Team. "So kann jeder Probleme ansprechen, offen Feedback geben oder Verbesserungsvorschläge machen."

In Mitarbeiter zu investieren, zahlt sich aus: Zufriedene Angestellte sind laut Studien 50 Prozent produktiver, erhöhen den Umsatz im Schnitt um 37 Prozent und sind seltener krank. Zudem hilft ein gutes Betriebsklima im "war of talents", "high potentials" anzuziehen und zu binden. Wie wichtig das ist, beweisen die 85 Prozent der Berufstätigen, die laut Gallup Engagement Index 2018 kaum oder keine Bindung zum Arbeitgeber aufweisen.

Die Onlinesoftware von TeamEcho wird als Lizenzmodell pro Monat abgerechnet, ist bei über 100 Firmen in Österreich, Deutschland, Ungarn und Holland im Einsatz, vom 15-Mann­Betrieb bis zu Telekommunikationsriesen mit mehreren Tausend Mitarbeiter/­innen, quer durch alle Branchen, von Ernst & Young bis zur Uni Wien. Noch im März wird eine Finanzierungsrunde mit Investoren abgeschlossen, um die Marktdurchdringung im DACH­ Raum zu forcieren. Zudem will das Unternehmen den sechsstelligen Umsatz von 2018 in diesem Jahr verdoppeln.

Die größte Stärke von TeamEcho sind die für jeden leicht verständlichen Ergebnisse, die helfen, aufkommende Herausforderungen früh zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. "Wir machen interne Trends sicht­ und greifbar", sagt Markus Koblmüller. Nur müssten Führungskräfte diese Transparenz auch umsetzen. Denn die schlechte Beziehung zwischen Chefs und Mitarbeitern sei noch immer der häufigste Kündigungsgrund. SVENJA LASSEN

primeCROWD ist eines der größten Startup-Investoren-Netzwerke im DACH-Raum und umfasst über 1.000 Investoren, inklusive Inkubatoren, Acceleratoren, VC‘s und Family Offices. Das Unternehmen agiert als Schnittstelle zwischen Startups und Kapitalgebern, vermittelt Investments für Frühphasen- und Wachstumsfinanzierungen und begleitet Startups während des gesamten Investitionsprozesses und darüber hinaus. Im Gegensatz zu Crowdfunding-Plattformen finanzieren sich Startups in Form von Eigenkapitalbeteiligungen. Investoren können ihr Portfolio um eine neue Assetklasse erweitern. Seit der Gründung 2015 wurden 18 Startups mit Kapital ausgestattet und betreut sowie Investments in der Höhe von EUR 8 Mio. vermittelt. Die Finanzierungsvolumina liegen zwischen EUR 100.000 und EUR 1.500.000, wobei Anleger ab einer Summe von EUR 10.000 einsteigen können. Mitglieder haben außerdem die Möglichkeit, die Gründer der Startups und andere Investoren aus dem Netzwerk persönlich kennenzulernen. Weitere Informationen unter: www.prime-crowd.com