PREMIERE IN SYDNEY

1. Januar 1999: Der Euro wird von den elf Gründerländern der Europäischen Währungsunion (EWU) aus der Taufe gehoben. Der Umrechnungskurs zur D-Mark beträgt 1,95583 DM je Euro. Am 4. Januar startet der Handel in Sydney - der ersten großen Börse, die nach dem Datumswechsel öffnet - mit 1,1747 Dollar.

Dezember 1999: Der Euro fällt erstmals auf 1,00 Dollar.

Frühherbst 2000: Bei Kursen unter 0,85 Dollar wächst die Befürchtung, der schwache Euro könnte die Weltwirtschaft destabilisieren. Mit Unterstützung der Zentralbanken Japans und der USA greift die Europäische Zentralbank (EZB) der jungen Währung unter die Arme. Doch die Interventionen verpuffen rasch: Am 26. Oktober ist ein Euro noch 0,8225 Dollar wert. Eine weitere Interventionsrunde im November hievt ihn aber immerhin wieder auf 0,86 Dollar.

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ERST HUI - DANN PFUI

Januar 2002: Die reibungslose Einführung des Euro-Bargelds honorieren die Finanzmärkte mit Euro-Käufen. Im Juli fällt die Ein-Dollar-Marke.

September 2003: Finanzminister und Notenbanker der sieben führenden Industrieländer (G7) fordern flexiblere Wechselkurse, was an den Märkten als Signal für den Wunsch nach einem schwächeren Dollar interpretiert wird. Am 28. November 2003 steigt der Euro erstmals über 1,20 Dollar.

September 2007: Nach einer deutlichen US-Zinssenkung im Zuge der Subprime-Krise steigt der Euro über 1,40 Dollar.

15. Juli 2008: Der Euro erreicht mit 1,6038 Dollar sein vorläufiges Rekordhoch. Nur wenige Tage zuvor - am 11. Juli - hatte übrigens auch der Ölpreis mit 147,50 Dollar je Fass sein Allzeithoch erreicht.

Oktober 2009: Mit den Aktienmärkten steigt zwar auch der Euro - erstmals seit einem Jahr klettert er am 21. Oktober über 1,50 Dollar. Doch das Comeback ist von kurzer Dauer: Griechenland schockiert die Märkte mit der Ankündigung eines etwa doppelt so hohen Haushaltsdefizits wie bislang gedacht.

Mai 2010: Zweifeln am Willen der Europäer, die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, drücken den Euro am 7. Juni auf 1,1875 Dollar - das niedrigste Niveau seit März 2006.

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EXTREM NIEDRIGES ZINSNIVEAU MACH EURO UNATTRAKTIV

Juli 2012: Die Schuldenkrise fordert ihren Tribut: Der Euro fällt zurück bis auf 1,2040 Dollar.

Mai 2014: Der Euro notiert dank der Rückgewinnung des Vertrauens der Anleger in den Bestand der Währungsunion bei fast 1,40 Dollar.

September 2014: Die EZB überrascht die Märkte mit einem neuen Zinssenkungszyklus. Der Euro nimmt seine Talfahrt wieder auf. Signale von EZB-Chef Mario Draghi für weitere Geldspritzen drücken den Euro bis zum Jahresende auf rund 1,21 Dollar.

06. Januar 2015: Der Euro fällt auf 1,1853 Dollar und erreicht damit das Tief von Februar 2006. Zugleich nimmt die Talfahrt der Ölpreise weiter Fahrt auf. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligt sich um bis zu 1,7 Prozent auf 50,22 Dollar je Barrel (159 Liter).

Reuters