Inländische Unternehmen:

Lufthansa und Co nach Absturz von Malaysia-Maschine unter Druck

Der mutmaßliche Abschuss eines Passagierflugzeugs über der Ost-Ukraine hat den europäischen Luftfahrtwerten am Freitag zugesetzt. Lufthansa, Ryanair und Air France-KLM verloren zwischen 0,7 und 1,4 Prozent. Der Kurs der betroffenen Malaysia Airlines brach um bis zu 18 Prozent ein. Börsianer gingen aber nicht davon aus, dass die Flugtitel nun langfristig unter Druck stehen dürften. "Die Titel zu verkaufen, ist ein Reflex nach der Schocknachricht," sagte ein Händler. Aber da das Krisengebiet künftig wohl umflogen werde, dürfte schnell wieder etwas mehr Ruhe einkehren.

Munich Re kämpft weiter mit sinkenden Rückversicherungs-Preisen

Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re stemmt sich weiter gegen den anhaltenden Preisdruck in der Branche. "Ich bin erstaunt über die, die im Geschäft mit großen Risiken wie Naturkatastrophen jetzt wachsen wollen", sagte Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard der Zeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Er wolle da nicht mitmachen und verzichte im Notfall lieber auf Prämieneinnahmen. "Preisdisziplin ist das Gebot der Stunde. Wir geben lieber Geschäft auf, bevor wir es nicht zu risikoadäquaten Preisen zeichnen", sagte er.

Hauptgrund für die stark gestiegene Konkurrenz bei Rückversicherungen sei die immense Geldflut durch die Notenbanken. "Sie führt zu einem verstärkten Wettbewerb, der Preise und Bedingungen ins Rutschen gebracht hat, wie wir es lange nicht mehr, zuletzt vor über zehn Jahren, gesehen haben", sagte Bomhard.



Allianz ist Versicherer des abgestürzten malaysischen Flugzeugs

Die Allianz ist der Hauptversicherer der Passagiermaschine der Malaysia Airlines, die am Donnerstag über der Ukraine abgestürzt war. "Es ist noch zu früh, um konkrete Aussagen zu machen", sagte eine Sprecherin der Allianz Global Corporate & Specialty am Freitag. Die Hannover Rück bestätigte, an der Rückversicherung des Flugzeugs beteiligt zu sein. Die Maschine vom Typ Boeing 777 befand sich am Donnerstagnachmittag auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur, als sie im Osten der Ukraine nahe der Ortschaft Hrabowe abstürzte. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Es wird aber vermutet, dass die Boeing-Maschine abgeschossen wurde. Nach jüngsten Angaben der Fluggesellschaft waren 298 Menschen an Bord.

Im März war eine Maschine von Malaysia Airlines auf dem Weg nach Peking mit 239 Passagieren an Bord verschwunden .

Deutsche Bank prüft Vergleich mit entlassenen Zinshändlern

In der Affäre um manipulierte Zinsen schwenkt die Deutsche Bank auf Vergleichsverhandlungen mit vier entlassenen Händlern ein. n einem Güterichterverfahren soll nun noch im Sommer ausgelotet werden, ob sich das Geldhaus und die Mitarbeiter etwa auf eine Abfindung einigen können. Einem entsprechenden Vorschlag des Hessischen Landesarbeitsgerichts stimmten die Streitparteien am Freitag in Frankfurt zu. Die Vorsitzende Richterin Astrid Nungeßer hatte zuvor an die Bank und die Händler appelliert, sich noch einmal zusammenzusetzen. Kommt eine Einigung nicht zustande, landet der Fall voraussichtlich am 19. September erneut vor dem Gericht.

Das Landesarbeitsgericht ist bereits die zweite Instanz. Die Deutsche Bank war nach einem Urteil des Frankfurter Arbeitsgerichts, wonach die Kündigungen der Mitarbeiter im Februar 2013 nicht rechtens waren, in Berufung gegangen.

Die Mitarbeiter arbeiten zwar schon wieder bei der Bank, nach Angaben aus Finanzkreisen aber nicht mehr in den selben Positionen wie vorher. Auch das ist ein Streitpunkt. Von grundsätzlicher Bedeutung ist in der Auseinandersetzung aber die Frage, ob die von den Regulierern entdeckten Tricksereien beim wichtigen Interbank-Zinssatz Euribor - dem kleineren Bruder des Libor - nur auf das Fehlverhalten Einzelner in der Bank zurückgehen oder ob ein System dahinter stand.

Die Deutsche Bank argumentiert stets mit dem Fehlverhalten Einzelner. Sie hatte den vier Händlern im Rahmen der Kündigung zwar nicht ausdrücklich vorgeworfen, an den Manipulationen beteiligt gewesen zu sein, aber von "unangemessener Kommunikation" gesprochen. Das Frankfurter Arbeitsgericht schloss sich indes der Sichtweise der Händler an: Die Deutsche Bank selbst habe einen ständigen Interessenskonflikt ihrer Mitarbeiter heraufbeschworen, denn die selben Leute seien sowohl für den Handel mit Derivaten auf Basis des Euribor als auch für die Meldung der Zinssätze zuständig gewesen.

Mit dem Verfahren vor der höheren Instanz riskierte die Bank, dass weitere pikante Details ans Licht kommen, die Führungskräfte - etwa den früheren Chef-Investmentbanker und heutigen Co-Vorstandschef Anshu Jain - belasten könnten. Die Finanzaufsicht BaFin, die bei der Deutschen Bank eine Libor-Sonderprüfung eingeleitet hat, beobachtet den Fall intensiv. Aufsichtsbehörden in aller Welt werfen Großbanken vor, sich bei der Meldung der wichtigen Zinssätze unerlaubt abgesprochen zu haben, um diese zu ihren Gunsten zu manipulieren. Wegen der Tricksereien wurde die Deutsche Bank von der EU-Kommission bereits zu einer Strafe von 725 Millionen Euro verdonnert.

Börsenkandidat Zalando schreibt erstmals schwarze Zahlen

Onlinehändler und Börsenkandidat Zalando hat nach eigenem Bekunden im zweiten Quartal erstmals einen operativen Gewinn verbucht. Der Trend in Richtung Ertragswende aus dem ersten Quartal habe "sich verstärkt und zu einem profitablen zweiten Quartal für die gesamte Gruppe geführt", teilte das Unternehmen am Freitag mit, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Im Gesamtjahr wird Zalando wohl aber erneut Verluste verbuchen. Rubin Ritter, Mitglied des Zalando-Vorstands, sagte, er halte an dem Ziel fest, im Geschäftsjahr 2014 auf Gruppenebene einen entscheidenden Schritt hin zur Ebit-Gewinnschwelle zu machen, "auch wenn wir den Breakeven eventuell nicht ganz erreichen werden."

Nach ersten Berechnungen liegt der Umsatz im zweiten Quartal zwischen 520 und 560 (Vorjahr: 437) Millionen Euro, wie Zalando mitteilte. Daraus ergebe sich für das erste Halbjahr ein Umsatz zwischen 1,02 und 1,06 Milliarden Euro. Im gesamten Vorjahr erreichte der Umsatz 1,7 Milliarden Euro.

Zalando lotet derzeit einen Börsengang aus, der Mittel für die Expansion in die Kassen spülen soll. Der Chef von Anteilseigner Tengelmann, Erivan Haub hatte zuletzt aber gesagt, bei einem möglichen IPO käme nur ein kleiner Teil an die Börse, da jeder Gesellschafter erklärt habe, seine Anteile behalten zu wollen. Zuletzt war Zalando insgesamt mit rund 3,8 Milliarden Euro bewertet worden. Der größte Aktionär, der börsennotierte schwedische Finanzinvestor Kinnevik, hält 36,5 Prozent. Die Internet-Investoren Samwer, mit deren Geld Zalando groß geworden war, sind mit 17 Prozent der zweitgrößte Anteilseigner. Weitere Miteigentümer sind neben Tengelmann mit etwas über fünf Prozent, der dänische Modeunternehmer Anders Holch Povlsen mit zehn Prozent sowie Holtzbrinck Ventures und der kanadische Pensionsfonds OTPP.

Biotechfirma Morphosys erhält weitere Patente

Die auf Antikörper spezialisierte Biotechfirma Morphosys kann ihre Geschäfte durch weitere Patente absichern. Das Patent- und Markenamt (USPTO) der USA sowie das Staatliche Amt für geistiges Eigentum in China erteilten dem Unternehmen Schutzrechte für die Antikörper-Bibliothek Ylanthia, wie Morphosys am Freitag mitteilte. Die Patente sollen bis 2030 und 2031 laufen.

In der Bibliothek Ylanthia sind Informationen über mehr als 100 Milliarden Antikörper gesammelt, aus denen Arzneimittelhersteller wichtige Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Medikamente gewinnen können. Genutzt wird sie unter anderem in der Partnerschaft mit dem Darmstädter Merck -Konzern. Die beiden Unternehmen forschen zusammen nach neuen Arzneien gegen Krebs.

Morphosys kooperiert mit großen Pharmakonzernen in der Medikamentenentwicklung. Dabei setzt die 1992 in Martinsried bei München gegründete Biotechfirma ihre Antikörper-Bibliotheken ein, um neue Wirkstoffe zu finden. Morphosys betreibt aber auch firmeneigene Projekte, in denen das Unternehmen Antikörper gegen entzündliche Erkrankungen und Krebs entwickelt.

Villeroy & Boch steigert Umsatz und Gewinn - Starkes Inlandsgeschäft

Vor allem dank eines starken Geschäfts in Deutschland hat der Keramikhersteller Villeroy & Boch im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn gesteigert. Die Nettoerlöse legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent auf 379,3 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Freitag in Mettlach mitteilte. Auf dem Heimatmarkt kletterte der Umsatz um 6,0 Prozent auf 109,5 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg ohne Sondereinnahmen aus dem Verkauf einer Immobilie in Schweden um 13,4 Prozent auf 13,5 Millionen Euro. Unter dem Strich legte das Konzernergebnis von 5,1 auf 7,3 Millionen Euro zu.

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Ausländische Unternehmen:

Siemens-Rivale GE verdient deutlich mehr

Der Siemens-Rivale General Electric (GE) hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient. Der Überschuss sei um 13 Prozent auf 3,55 Milliarden Dollar geklettert, teilte der Mischkonzern am Freitag mit. Der Umsatz erhöhte sich um drei Prozent auf 36,2 Milliarden Dollar. Das Unternehmen profitierte unter anderem von guten Geschäften mit Flugzeugmotoren. Der langjährige Vorstandschef Jeff Immelt sagte, das Wirtschaftsumfeld bleibe gut.

GE übernimmt zurzeit für 12,4 Milliarden Euro das Energiegeschäft des französischen Rivalen Alstom. Siemens hatte in dem wochenlangen Bieterkampf das Nachsehen. Die neuen Geschäfte sollen ab 2015 einen positiven Ergebnisbeitrag bringen.

Damit wird der Industriebereich - wie vom Management geplant - gestärkt. Der Finanzbereich soll dagegen verkleinert werden. GE teilte mit, seine nordamerikanische Finanztochter Synchrony Ende Juli an die Börse bringen zu wollen.

US-Pharmakonzern Abbvie übernimmt für 40 Mrd Euro britische Shire

Der US-Pharmakonzern AbbVie übernimmt nach langem Ringen den in Irland ansässigen Rivalen Shire für umgerechnet rund 40 Milliarden Euro. Die Führungsspitzen beider Konzerne einigten sich über die Bedingungen des Zusammenschlusses, wie AbbVie am Freitag mitteilte. Shire hatte zuvor den Widerstand gegen den Übernahmevorstoß der Amerikaner aufgegeben, nachdem AbbVie ein verbessertes Angebot vorgelegt hatte. Den Aktionären von Shire bietet der Konzern aus Chicago nun 24,44 Pfund in bar sowie 0,8960 neue AbbVie-Aktien je Anteilschein. Damit würden Shire-Anteilseigner künftig ein Viertel des fusionierten Konzerns halten.

Der Arzneimittelhersteller Shire wurde 1986 in Großbritannien gegründet. Inzwischen hat das Unternehmen aber seinen Firmensitz im irischen Dublin. 2013 erzielte Shire 4,76 Milliarden Dollar Umsatz, wovon der größte Teil in den USA erwirtschaftet wurde. Shire ist auf Arzneien gegen seltene Krankheiten spezialisiert.

Alibaba plant Börsengang für September

Chinas führender Online-Händler Alibaba peilt für den möglicherweise größten Börsengang der Technologiebranche nun den September als Termin an. Das Unternehmen wolle erst nach dem Feiertag Labor Day den Sprung auf das New Yorker Handelsparkett wagen, sagte eine mit den Plänen vertraute Person am Donnerstag. Labor Day fällt in diesem Jahr auf den 1. September. Ursprünglich hatte Alibaba seine milliardenschwere Neuemission im August über die Bühne bringen wollen. Wegen der Ferienzeit habe sich der asiatische Amazon-Konkurrent nun aber für den September entschieden. Bei Alibaba wollte sich zunächst niemand dazu äußern.

Nach monatelangen Planspielen hatte Alibaba Anfang Mai offiziell den Startschuss für seinen Börsengang gegeben. Es könnte der größte Börsengang seit Facebook im Mai 2012 mit damals 16 Milliarden Dollar werden. Alibaba wird das größte Unternehmen aus China an einer US-Börse sein. Analysten schätzen seinen Wert auf bis zu 160 Milliarden Dollar. Einige Experten halten sogar mehr als 200 Milliarden Dollar für möglich. Die relative Unbekanntheit hierzulande täuscht über die Bedeutung des Konzerns in China mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern hinweg. Das Unternehmen mit 300 Millionen Kunden und 25.000 Beschäftigten wickelt 80 Prozent aller Internet-Einkäufe in der Volksrepublik ab, die dieses Jahr auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen dürften.

Google verdient mehr - Weiterer Top-Manager geht

Bei Google hält der Exodus von Top-Managern an: Mit Chief Business Officer Nikesh Arora verlässt ein enger Vertrauter von Unternehmenschef Larry Page den Internet-Konzern. Zuvor hatten bereits mehrere Spitzenmanager dem Branchenführer unter den Suchmaschinen-Betreibern den Rücken gekehrt. Google-Chef Page veröffentlichte die Nachricht von Aroras Weggang überraschend über einen Eintrag auf seiner Profilseite im Netzwerk Google Plus. Demnach wird Arora, der vor knapp zehn Jahren beim US-Konzern angeheuert hatte, als Vize-Chef des Kontrollgremiums zur japanischen SoftBank wechseln. Der für den Verkauf zuständige Omid Kordestani werde vorübergehend seine Aufgaben übernehmen. Arora galt nicht nur als enger Vertrauter von Page, sondern auch als dessen wichtigster Verbindungsmann zu den Anlegern und der Wall Street.

In den vergangenen Monaten haben bereits mehrere Spitzenmanager Google verlassen. So nahm der Chef für das Betriebssystem Android, Andy Rubin, im vergangenen Jahr seinen Hut. Im Februar ging der Leiter des Tochterunternehmens YouTube, Salar Kamangar. Zwei Monate später kündigte dann der Chef des Bereichs Soziale Netzwerke, Vic Gundotra.

Ungeachtet der Managerabgänge konnte der Konkurrent von Yahoo und Facebook Umsatz und Gewinn im vergangenen Quartal steigern. Der Gewinn legte von April bis Juni auf 3,42 Milliarden Dollar zu von 3,23 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum, wie Google am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz des Suchmaschinen-Betreibers erhöhte sich um 22 Prozent auf 15,96 Milliarden Dollar. Analysten hatten lediglich mit 15,61 Milliarden Dollar gerechnet. Der Durchschnittspreis für Werbeanzeigen sei um sechs Prozent gesunken, teilte Google weiter mit. Im nachbörslichen Handel stiegen die Google-Aktien um rund ein Prozent.

IBM steigert Gewinn trotz Umsatzrückgang - Investoren zeigen sich unbeeindruckt

Der IT-Dienstleister IBM hat seinen Gewinn trotz eines Umsatzrückgangs gesteigert. Der Überschuss sei im zweiten Quartal auf 4,1 Milliarden Dollar von 3,2 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum geklettert, teilte das US-Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Der Umsatz ging um zwei Prozent auf 24,4 Milliarden Dollar zurück, übertraf aber die Analystenerwartungen von 24,1 Milliarden Dollar. Auf bereinigter Basis verdiente IBM 4,32 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit lediglich 4,29 Dollar je Anteilsschein gerechnet.

Im problematischen Hardware-Geschäft brachen die Umsätze um elf Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar ein. Die Software-Sparte verbesserte sich dagegen um ein Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar. IBM befindet sich gegenwärtig im Umbau. Das Unternehmen pumpt deshalb viel Geld in das Cloud-Computung.

Im nachbörslichen Handel ließen IBM-Aktien 1,5 Prozent Federn.

Ebay-Aktie nach Zahlen gefragt - Geteiltes Analystenecho

Trotz Belastungen durch einen Hacker-Angriff sind die Zahlen des Online-Handelskonzerns eBay bei den Aktionären gut angekommen. Die Papiere verteuerten sich am Donnerstag als einer der Favoriten im NASDAQ 100 um 2,01 Prozent auf 51,72 US-Dollar. Der Technologiewerte-Index fiel hingegen um fast ein Prozent.

Trotz der geschäftlichen Auswirkungen eines Hacker-Angriffs, der das Wachstum des Marktplatzes behinderte, waren Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal gewachsen. Dabei hatte das Unternehmen stark von seinem erfolgreichen Bezahldienst PayPal profitiert. Für das Gesamtjahr erwartet das Management nun einen Umsatz von maximal 18,3 Milliarden Dollar statt zuvor 18,5 Milliarden Dollar. Die Gewinnprognose blieb unverändert.

Analyst Heath Terry von Goldman Sachs reduzierte seine Gewinnschätzungen, um ein geringeres Wachstum des Marktplatzes sowie höhere Marketingausgaben zu reflektieren. Das Unternehmen müsse die Kunden nun stärker animieren. Die Verlangsamung des organischen Wachstum im abgelaufenen Quartal habe auf Sondereffekten beruht, die sich so kaum wiederholen dürften. Bei einem um 3 auf 61 Dollar reduzierten Kursziel empfiehlt Terry nach wir vor den Kauf der Papiere.

Nicht ganz so zuversichtlich ist Ben Schachter, Analyst bei Macquarie. Er sorgt sich um den langfristigen Wettbewerbsdruck durch andere Marktplätze etwa bei Google und Amazon (Amazoncom). Die Quartalszahlen bezeichnete er in einer Studie als durchwachsen. Während PayPal gut abgeschnitten habe, habe sich der Marktplatz eher glanzlos entwickelt.

AMD-Aktie nachbörslich 15 Prozent tiefer - Chuphersteller verfehlt Expertenerwartungen

Der US-Chiphersteller Advanced Micro Devices hat im abgelaufenen Quartal einen Nettoverlust verbucht und die Experten mit seinem Umsatzausblick enttäuscht. Die AMD-Aktie stürzte im nachbörslichen Handel um 15 Prozent ab. Im zweiten Quartal habe der Verlust 36 Millionen Dollar betragen, nach 74 Millionen Dollar im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Ohne Sonderposten sei ein Gewinn von zwei Cent erzielt worden. Analysten hatten mit drei Cent gerechnet.

Der Umsatz kletterte in den drei Monaten wie von den Experten erwartet um 24 Prozent auf 1,44 Milliarden Dollar. Mit seiner Prognose von 1,47 Milliarden Dollar für das dritte Quartal liegt AMD jedoch deutlich unter den Erwartungen der Analysten von 1,57 Milliarden Dollar.

AMD leidet seit längerem unter der schleppenden Nachfrage nach PCs. Das Unternehmen versucht, das rückläufige Geschäft mit PC-Chips durch Prozessoren für Spielekonsolen auszugleichen. Die Umstrukturierung werde wohl noch etwas länger dauern, sagte Analyst Kevin Cassidy von Stifel Nicolaus. Die AMD-Aktie stürzte im nachbörslichen Handel um 15 Prozent ab.

Apple holt Finanzinvestorin in Verwaltungsrat

Apple holt sich eine Mitgründerin des Finanzinvestors Blackrock in den Verwaltungsrat. Sue Wagner habe Erfahrungen bei Übernahmen und dem Aufbau globaler Geschäfts-Netzwerke, hob Apple-Chef Tim Cook am späten Donnerstag hervor. Das könnte die Spekulationen anheizen, der iPhone-Konzern seinen Geldberg von rund 150 Milliarden Dollar stärker für Übernahmen nutzen. Zuletzt kaufte Apple in seinem bisher größten Deal den Kopfhörer-Spezialisten Beats.

Wagner ersetzt in Apples Verwaltungsrat Bill Campbell, der dem obersten Firmengremium rund 17 Jahre lang angehörte. Er war von Steve Jobs rekrutiert worden, kurz nachdem der Gründer zurückkehrte, um Apple vor der Pleite zu retten. Cambell war in den 80er Jahren einst Marketing-Manager bei Apple.

Geschäfte in USA und Japan bremsen Luxuskonzern Hermes

Ein schwächeres Wachstum in den USA und Japan bremst den französische Luxuskonzern Hermes. Der Umsatz des für seine Ledertaschen und bedruckten Seidenschals bekannten Unternehmens stieg im zweiten Quartal nur noch um 5,8 Prozent auf 963,4 Millionen Euro. Zu Jahresbeginn hatte das Plus noch 10,1 Prozent betragen. Auch Wechselkursschwankungen wirkten sich negativ aus, wie das Unternehmen am Freitag in Paris mitteilte. Sein Aktienkurs gab zu Handelsbeginn um fast drei Prozent nach.

"Das Wachstum in Japan und den USA fiel schwächer als erwartet aus", sagte UBS-Analystin Eva Quiroga. Besonders das Uhrengeschäft schwächelte. Hier fiel der Umsatz um sieben Prozent, während die Ledersparte um 13,5 Prozent zulegte.

Bei Ericsson steigt die Zuversicht - Aktie legt deutlich zu

Der Konzernumbau und der Ausbau der mobilen Internetnutzung sorgen beim weltgrößten Netzwerkausrüster Ericsson (Telefon AB LMEricsson (B)) für Zuversicht. Das Unternehmen blickt nach einem starken zweiten Quartal optimistisch auf die zweite Jahreshälfte. Die Planungssicherheit nehme zu und einige wichtige Großaufträge dürften sich wie erwartet in der zweiten Jahreshälfte bei Umsatz und Ergebnis zunehmend auszahlen, teilte der Nokia-Rivale (Nokia) am Freitag in Stockholm mit.

Zwischen April und Ende Juni konnten die Schweden den Umsatzrückgang aus dem ersten Quartal stoppen. Zudem zogen Marge und Gewinn deutlich an. Ericsson übertraf bei allen wichtigen Kennzahlen die Erwartung der Analysten. Am Aktienmarkt wurde der Quartalsbericht erfreut aufgenommen. Die Aktie des Netzwerkausrüsters legte zum Handelsbeginn mehr als neun Prozent auf 87 Kronen zu und näherte sich damit wieder dem im September erreichten Mehrjahreshoch von 90,95 Kronen.

Der Umsatz sank im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 54,8 Milliarden schwedische Kronen (rund 5,9 Mrd Euro). Zum Jahresauftakt war der Erlös noch um neun Prozent gefallen. Vor allem das Geschäft in Nordamerika, das mehr als ein Viertel zum Konzernumsatz beisteuert, lief wieder deutlich besser als noch im ersten Quartal. Zulegen konnte Ericsson auch in China, wo vor allem der Ausbau des schnellen Mobilfunknetzes 4G das Geschäft belebte.

Der Gewinn stieg im zweiten Quartal um drei Viertel auf 2,7 Milliarden Kronen. Der deutliche Anstieg beim Ergebnis unter dem Strich geht unter anderem auf ein stärkeres Gewicht bei rentableren Geschäften mit schnellen mobilen Internetzugängen zurück. Zudem sind so gut wie keine Kosten für den Konzernumbau angefallen. Die hatten vor einem Jahr stark belastet.

Die Bruttomarge - eine zentrale Messgröße für die Profitabilität in der Netzwerkbranche - stieg um vier Prozentpunkte auf 36,4 Prozent und erholte sich damit weiter vom Mehr-Jahrzehnte-Tief Ende 2011, als sie nur bei knapp über 30 Prozent gestanden hatte. Analysten hatten zwar mit einem Margenanstieg gerechnet. Die Höhe kam jedoch überraschend.

dpa-AFX und Reuters