Inländische Unternehmen:

"Handelsblatt": Commerzbank setzt erneut Rotstift an

Die Commerzbank verschärft einem Zeitungsbericht zufolge ihren Sparkurs. Das zweitgrößte deutsche Geldhaus wolle Teile des Bereichs Finanzen, in den unter anderem die Finanzbuchhaltung falle, an externe Dienstleister auslagern, berichtete das "Handelsblatt" am Montag unter Berufung auf Finanzkreise. Davon seien die Aufgaben von mehreren hundert Mitarbeitern betroffen. Die dadurch drohenden Stellenstreichungen gehen dem Bericht nach über den vor einem Jahr vereinbarten Abbau von 5.200 Stellen hinaus. "Im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Geschäftsprozesse plant die Commerzbank Umstrukturierungen im Bereich Finance", zitierte die Zeitung eine Commerzbank-Sprecherin. Die Bank habe dazu Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen.

Auch bei der Commerzbank-Tochter Hypothekenbank Frankfurt sollen dem Bericht zufolge die Kosten schneller als bisher geplant sinken: Das Institut gab demnach am Freitag intern bekannt, dass die sechs Inlandsniederlassungen am 30. September 2015 schließen sollen - drei Monate früher als ursprünglich vorgesehen. Hintergrund sei der unerwartet schnelle Abbau von Immobilienkrediten. Betroffen seien rund 100 Beschäftigte. "Der Abbau soll so sozialverträglich wie möglich erfolgen", sagte die Commerzbank-Sprecherin der Zeitung. Die Instrumente dafür seien im Sozialplan und in den aktualisierten Anlagen des Interessenausgleichs umfassend geregelt.

Deutsche Post rechnet offenbar mit schwierigen Tarifverhandlungen

Die Deutsche Post erwartet offenbar schwierige Tarifverhandlungen im kommenden Jahr. Das Unternehmen zahle Mitarbeitern teilweise doppelt so viel wie Wettbewerber, sagte Konzernchef Frank Appel der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe) laut Vorabmeldung. "Deshalb werden wir uns damit beschäftigen müssen, ob neue Mitarbeiter das gleiche Gehaltsniveau haben können wie die, die schon 30 Jahre dabei sein." Auch heutige Mitarbeiter könnten ihren Beitrag zur Kostensenkung leisten. "Das wird nicht allen gefallen", sagte Appel. Das Kernproblem sei, dass der Umsatz in Deutschland wachse, aber nicht der Profit. Die Gewinne müssten aber steigen, damit der Konzern investieren und neue Arbeitsplätze schaffen könne. "Das wird unangenehme Fragen aufwerfen."

Die Deutsche Post ist einer der größten Arbeitgeber der Welt und beschäftigt nach eigenen Angaben 480.000 Menschen. 42 Prozent von ihnen arbeiten in Deutschland.

Über ein höheres Briefporto will der Konzern nach Appels Worten im Herbst entscheiden. Er habe keinen Zweifel, dass die Bundesnetzagentur einen Antrag genehmigen würde, sagte der Manager. Der Chef der Behörde, Jochen Homann, hatte in diesem Monat gesagt, der Spielraum für eine "sinnvolle Preismaßnahme" sei zu gering - es sei denn, die Post senke die Gebühren für andere Sendungsformate.

BASF baut Forschungszentrum in Shanghai aus

Der Chemiekonzern BASF verstärkt seine Forschung im Wachstumsmarkt Asien. Das Unternehmen erweitert für 90 Millionen Euro sein Forschungszentrum in Shanghai, wie BASF am Montag ankündigte. Der Ausbau soll Ende 2015 abgeschlossen sein. "Bis zum Jahr 2020 werden etwa 25 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsmitarbeiter der BASF in der Region Asien-Pazifik arbeiten", erklärte Forschungsvorstand Andreas Kreimeyer. Ende vergangenen Jahres waren es 6,6 Prozent. BASF betreibt bereits in Japan, Singapur und in Korea Forschungszentren. Geplant ist auch der Ausbau in Indien.

BASF will seine Forschung außerhalb Europas in den kommenden Jahren deutlich verstärken. Insgesamt soll 2020 die Hälfte der Konzernforschung außerhalb Europas stattfinden. Bis dahin muss der Konzern in den anderen Regionen aber noch kräftig investieren: 2013 lag der Forschungsanteil außerhalb Europas noch bei 28 Prozent. Der Konzern beschäftigte Ende 2013 weltweit 10.631 Forschungsmitarbeiter - 700 davon in der Region Asien-Pazifik. BASF ließ sich seine Forschung im vergangenen Jahr 1,8 Milliarden Euro kosten.

Munich Re-Tochter Ergo will Gewinn kräftig steigern

Der Versicherungskonzern Ergo will seinen Gewinn in den kommenden Jahren kräftig steigern. "Als langfristiges, sehr ambitioniertes Gewinnziel haben wir uns einen Betrag von rund 600 Millionen Euro vorgenommen", sagte der Finanzchef der Munich-Re-Tochter, Christoph Jurecka, der "Börsen-Zeitung" (Montag) auf die Frage nach einem Gewinnziel für 2018. Für das laufende Jahr peilt die Erstversicherungstochter des weltgrößten Rückversicherers einen Profit von lediglich 350 bis 450 Millionen Euro an. Das neue Ziel liegt immer noch weit unter der Marke, die sich der Vorstand vor der Finanzkrise im Jahr 2007 gesetzt hatte. Damals sollte der Gewinn bis zum Jahr 2012 auf mehr als 900 Millionen Euro klettern. Infolge der Finanzkrise nach der Lehman-Pleite 2008 musste das Management von dem Ziel Abstand nehmen.

Anlagenbauer Gea macht deutlich mehr Gewinn - Prognose bekräftigt

Der Anlagenbauer Gea hat im zweiten Quartal trotz politischer Krisen seinen Wachstumskurs fortgesetzt und damit teils besser abgeschnitten als von Experten erwartet. Bei einem Umsatzplus von fünf Prozent auf 1,18 Milliarden Euro verdiente der Konzern vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 128 Millionen Euro und damit acht Prozent mehr als vor Jahresfrist, wie Gea am Montag mitteilte. Der Auftragseingang erreichte 1,170 Milliarden Euro und lag damit fast auf Rekordniveau. Das Konzernergebnis kletterte um 7,2 Prozent auf 81 Millionen Euro, rund 15 Millionen Euro mehr als Analysten erwartet hatten.

Der Anlagenbauer mit seinen 18.000 Beschäftigten profitiert von der weltweit steigenden Nachfrage nach Maschinen für die Lebensmittelverarbeitung. Der Vorstand ist zuversichtlich, seine Jahresziele zu erreichen. Vorstandschef Jürg Oleas peilt 2014 einen moderat steigenden Umsatz an. Das Ebitda soll bei 550 bis 590 Millionen Euro liegen. 2013 lag der Betriebsgewinn bei 530 Millionen Euro, der Umsatz bei 4,3 Milliarden Euro.

Bankautomaten-Hersteller Wincor kassiert Umsatzziel

Die Konjunkturschwäche und der Währungsverfall in den Schwellenländern setzen dem Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf immer stärker zu. Vorstandschef Eckard Heidloff kassierte daher seine Umsatzprognose für das seit Oktober laufende Bilanzjahr 2013/14 und erwartet nun stagnierende Erlöse statt wie ursprünglich geplant einen Anstieg um vier Prozent. Für den operativen Gewinn (Ebita) rechnet der Manager zwar weiterhin mit einem Zuwachs um 17 Prozent auf 155 Millionen Euro. In diesem Betrag sind allerdings nun Erlöse aus einem unmittelbar bevorstehenden Verkauf einer ehemaligen Fertigung in Singapur enthalten, wie der Paderborner Konzern am Montag mitteilte.

Im Zeitraum April bis Juni lag der Umsatz mit 573 (Vorjahr: 575) Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau, dass Ebita ging auf 23 (26) Millionen Euro zurück. Unter dem Strich sank der Gewinn auf 15 (17) Millionen Euro.

Wincor hatte in den vergangenen Jahren unter den Folgen der Finanzkrise gelitten. Die Banken als eine der größten Kundengruppen des Konzerns hielten sich mit Investitionen zurück, das Europa-Geschäft hat sich bis heute nicht erholt. Wincor steuerte unter anderem mit Stellenstreichungen gegen.

Aareal Bank verschiebt Hybridanleihe: Spätere Rückzahlung von Staatsgeld

Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank verschiebt angesichts der neuen Unsicherheiten auf den Finanzmärkten die lange geplante Ausgabe einer eigenkapitalähnlichen Hybridanleihe. Das Institut peile nun eine Transaktion bis Jahresende an, sagte Finanzvorstand Hermann Merkens der "Börsen-Zeitung" (Samstag). Damit verschiebt sich auch die Rückzahlung der geplanten Staatshilfe von 300 Millionen Euro aus der Zeit der Finanzkrise. Das Thema wollte die MDAX-Gesellschaft ursprünglich in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen haben. Merkens begründete die Verschiebung mit den neuen Schwankungen an der Märkten und den Konflikten in der Ukraine und Nahost.

Die Aareal Bank hatte lange auf die genauen rechtlichen Vorgaben in Deutschland für Hybridanleihen gewartet. Im April wurde schließlich die Steuerabzugsfähigkeit festgelegt. Danach war eine Reihe von Emissionen solcher als Kernkapital anrechenbarer Hybridbonds von Banken erwartet worden. Doch bislang gab nur die Deutsche Bank solche Papiere aus. Der Branchenprimus sammelte im Mai 3,5 Milliarden Euro ein.

Die Aareal Bank will mit der geplanten Transaktion über rund 300 Millionen Euro die verbliebenen Stillen Einlagen des Bundes tilgen. Für die Einlagen berappte die Bank für 2013 rund 11 Prozent Zinsen. Die Stillen Einlagen erschweren die Ausschüttung von Dividenden. Wenn das Institut Geld an seine Aktionäre zurückzahlen will, muss es zugleich höhere Zinsen für die Einlage in Kauf nehmen. Ihren Hybridbond will das Institut laut Merkens mit einer Verzinsung "deutlich unter 9 Prozent" emittieren.

Hybridanleihen sind für Anleger riskanter als normale Schuldscheine. Im Krisenfall - wenn die Kapitalquoten einer Bank unter bestimmte Marken fallen - werden Hybridanleihen automatisch in Eigenkapital umgewandelt oder verfallen ganz. Sie können nach den neuen strengeren Kapitalregeln (Basel III) in begrenztem Umfang als Eigenkapital angerechnet werden.

Unterdessen sei das zweite Quartal gut verlaufen, sagte Merkens. Es schließe nahtlos ans erste Jahresviertel an. Da hatte das operative Ergebnis um 40 Prozent auf 65 Millionen Euro zugelegt. Zur Analystenprognose eines operativen Ergebnisses vor Einmalposten von 63 Millionen sagte er: "Das kann ich jetzt nicht kommentieren, aber ich würde einer solchen Schätzung auch nicht heftig widersprechen."

Drillisch-Aktie steigt nach Kaufempfehlung

Ein positiver Kommentar der Citigroup schiebt Drillisch an. Die Aktien gewinnen im FrankfurterHandel jeweils mehr als 2,2 Prozent. Die Citi-Analysten nehmen die Bewertung der Papiere mit "Buy" und einem Kursziel von 42 Euro auf.

Morphosys schneidet besser ab als erwartet - Optimistischer bei Prognose

Gestiegene Forschungsausgaben haben das Ergebnis des Biotechnologie-Unternehmens MorphoSys im zweiten Quartal wie erwartet belastet. Zwischen April und Ende Juni sei ein Verlust von gut einer halben Million Euro angefallen, teilte das im TecDAX notierte Unternehmen am Montag in Martinsried mit. Im Vorjahr hatte noch ein Plus von rund elf Millionen Euro in den Büchern gestanden.

Analysten hatten im zweiten Quartal aber mit einem noch höheren Verlust gerechnet. Zudem äußerte sich Morphosys beim Gewinnausblick etwas optimistischer als zuletzt.

Der Umsatz brach im zweiten Quartal um rund die Hälfte auf 14,7 Millionen Euro ein. Die Vorjahreszahlen sind aber wegen eines damals abgeschlossenen Lizenzabkommens mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline für das klinische Antikörper-Programm MOR103 schwer vergleichbar. Mit dem Ergebnis des zweiten Quartals liegt der Evotec-Konkurrent (Evotec) zudem auf Kurs zu seinen Jahreszielen.

Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für 2014. Demnach wird im laufenden Jahr ein Umsatzrückgang auf 58 Millionen Euro bis 63 (2013: 78) Millionen Euro erwartet. Vor Zinsen und Steuern werde im Prinzip weiter ein Verlust (Ebit) zwischen 16 und 11 Millionen Euro erwartet, wobei das Management einen Wert von 11 Millionen Euro erwartet. 2013 hatte das Unternehmen operativ noch 9,9 Millionen Euro verdient.

Die Investitionen in firmeneigene Produkte und Technologien sollen von 31,7 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 36 Millionen bis 41 Millionen Euro steigen. Am Aktienmarkt spielten Quartalsahlen bei Biotech-Unternehmen zuletzt ohnehin eine eher untergeordnete Rolle. Die Investoren blickten in den vergangenen Monaten vor allem auf die Chancen künftiger Medikamente oder Wirkstoffe - und hier konnte Morphosys in den vergangenen Wochen einige viel versprechende Ankündigungen machen.

Der Kurs des Morphosys-Papiers legt seit Mitte 2012 ständig zu. Am Freitag hatte sich die Aktie um knapp vier Prozent auf 72,25 Euro verteuert und notierte damit wieder knapp unter dem 14-Jahres-Hoch von 72,72 Euro von Anfang Dezember. Vor zwei Jahren hatte das Papier noch weniger als 20 Euro gekostet. Am Montag ging es nach Bekanntgabe der Zahlen vorbörslich weiter nach oben.

Auf Seite 2: Ausländische Unternehmen

Ausländische Unternehmen:

Biotechfirma Qiagen entwickelt Lungenkrebs-Bluttest

Die Biotechfirma Qiagen treibt ihre Geschäfte in der Krebsdiagnostik voran und entwickelt mit dem britisch-schwedischen Arzneimittelhersteller AstraZeneca einen Bluttest für Lungenkrebs-Patienten. Mit dem Test soll herausgefunden werden, ob Patienten von AstraZenecas Lungenkrebspräparat Iressa profitieren können, wie der Pharmakonzern am Montag in London mitteilte. Bislang wird dies über Gewebeproben ermittelt. Mit dem neuen Test soll künftig bereits über kleine DNA-Fragmente des Tumors in Blutproben bestimmt werden, ob der Krebs das für eine Behandlung mit Iressa erforderliche Genprofil besitzt. Qiagen und AstraZeneca streben die Zulassung bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA an.

Begleitende Gentests für die Krebsmedizin gehören zum Kerngeschäft des im TecDax gelisteten Biotechunternehmens. Sie spielen in der personalisierten Medizin eine wichtige Rolle. Krebs-Patienten, bei denen Medikamente aufgrund bestimmter Mutationen nicht wirken, können auf diese Weise qualvolle Therapien erspart werden. Die oft extrem teuren Krebsarzneien lassen sich mit den über die Tests gewonnenen Erbgut-Informationen zielgerichteter einsetzen, wodurch auch die Gesundheitssysteme entlastet werden. Denn solche Diagnostika kosten häufig nur mehrere hundert Euro, manche neuen Krebsmedikamente dagegen 20.000 Euro und mehr.

Das 1984 in Düsseldorf gegründete Biotechunternehmen hat bereits eine ganze Reihe solcher Gentests entwickelt. So vertreibt Qiagen beispielsweise Tests, mit denen sich bestimmen lässt, ob die Darmkrebsmittel Vectibix des weltgrößten Biotechkonzerns Amgen oder Erbitux des Darmstädter Pharmakonzerns Merck wirken.

Hochtief-Tochter Leighton verdient deutlich weniger - Dividende steigt

Die australische Hochtief-Tochter (HOCHTIEF) Leighton hat im ersten Halbjahr mit höheren Kosten gekämpft. Vor allem die Ausgaben für Subunternehmen zogen deutlich an. Der Gewinn brach in den ersten sechs Monaten unter anderem deshalb um 20 Prozent auf 291 Millionen australische Dollar (203 Mio Euro) ein, wie der Konzern am Montag in Sydney mitteilte. Neben den höheren Kosten fehlte Leighton dieses Mal auch ein Sondererlös aus einem Spartenverkauf wie im Vorjahr. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar zu.

Trotz des Gewinneinbruchs erhöhte der Konzern die Zwischendividende um rund ein Viertel auf 57 Cent. Analysten wie Nicolas Robinson von Morgan Stanley sehen dies kritisch. Das Dividendenplus werde über neue Schulden bezahlt, schrieb er in einer Studie. Von der höheren Ausschüttung profitiert vor allem der deutsche Konzern Hochtief, der seinen Anteil an Leighton zuletzt auf knapp 70 Prozent erhöht hat. Hochtief wird wiederum vom spanischen Konzern ACS kontrolliert.

Leighton bestätigte die Prognose zudem für das laufende Jahr. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn soll 2014 zwischen 540 und 620 (2013: 584) Millionen Dollar liegen. In den ersten sechs Monaten zog dieser Wert um 55 Prozent auf 327 Millionen Dollar an. Die Verschuldung soll zudem deutlich gedrückt werden. Die Leighton-Aktie gab am Montag nach Bekanntgabe der Zahlen nach. Zuletzt verlor sie rund 2,5 Prozent.

Ryanair hebt nach Gewinnsprung Gesamtjahresprognose an

Die Fluggesellschaft Ryanair blickt nach einem Gewinnsprung im abgelaufenen Quartal optimistischer in die Zukunft. Die irische Billigfluggesellschaft verbuchte einen Nettogewinn von 197 Millionen Euro nach 78 Millionen ein Jahr zuvor, wie das in Dublin ansässige Unternehmen am Montag mitteilte. Ryanair steuere nun im Gesamtjahr auf einen Gewinn von mindestens 620 Millionen Euro zu, nachdem dieser Wert bisher die maximale Gewinnerwartung markiert hatte.

Mit seiner höheren Prognose setzt sich Europas größte Billigfluggesellschaft deutlich von der Konkurrenz der Traditionsunternehmen ab: Lufthansa und Air France KLM hatten jüngst ihre Erwartungen heruntergeschraubt. Ryanair-Finanzchef Howard Millar führte den Gewinnzuwachs im Berichtszeitraum auf Erfolge einer Kampagne für mehr Kundenfreundlichkeit zurück.

"Wir haben in den vergangenen sechs, sieben Monaten große Fortschritte beim Service erzielt", sagte Millar. Der EasyJet -Rivale profitierte zudem von einer neuen Preispolitik mit Frühbucher-Rabatten. Die Zahlen vom ersten Vierteljahr des Geschäftsjahres 2014/2015 seien allerdings nicht vollständig mit dem Vorjahresquartal vergleichbar, räumte die Gesellschaft ein. Das traditionell bei Reisenden stark gefragte Osterfest sei nicht in dasselbe Quartal gefallen wie ein Jahr zuvor.

IPO: Reckitt Benckiser will Pharmageschäft abspalten - Umsatzrückgang

Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser plant für seine Pharmasparte einen Börsengang. Das Geschäft solle abgespalten werden und eigenständig in Großbritannien notiert werden, teilte der Konzern am Montag mit. Der Schritt solle innerhalb der nächsten 12 Monate erfolgen. Im Oktober hatte der Konzern eine Prüfung der Optionen für dieses Geschäft angekündigt. Bereits zu dem Zeitpunkt galt ein Gang an den Kapitalmarkt als eine "starke Option".

Dem Pharmageschäft setzt unterdessen zunehmend die Konkurrenz von günstigen Nachahmermedikamenten zu. Aber auch die Arzneimittelrabatte in Europa belasten das Geschäft. Im zweiten Quartal verbuchte es einen zweistelligen Umsatzrückgang. Reckitt vertreibt neben Pharmaprodukten auch Haushaltsreiniger (Cillit Bang, Calgon), Lufterfrischer oder Mittel für die Gesichts - und Fußpflege (Clerasil, Scholl).

Im Gesamtkonzern sank der Umsatz im zweiten Quartal um 7 Prozent auf 2,3 Milliarden britische Pfund. Ohne das Pharmageschäft ergab sich zu konstanten Wechselkursen unterdessen ein Plus von vier Prozent. Diese Entwicklung lag im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Aus Sicht von Konzernchef Rakesh Kapoor dürften die Marktbedingungen in der zweiten Jahreshälfte weiterhin herausfordernd bleiben. Dies gelte insbesondere für die USA und bestimmte Schwellenländer. An der Prognose hielt er aber fest. Im Gesamtjahr solle der Umsatz um 4 bis 5 Prozent zulegen, bekräftigte er.

Kreise: Danone verhandelt mit Hospira über Verkauf seiner Medizin-Sparte

Im Milliarden-Poker um die Danone (Groupe Danone) -Sparte (Groupe Danone) für medizinische Ernährung gibt es Kreisen zufolge einen neuen Bieter. Der französische Lebensmittel- und Getränkekonzern führe Gespräche mit dem US-Pharmakonzern Hospira, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Seit Mai wird über einen Verkauf des Geschäfts spekuliert, das Analysten zuletzt mit mehr als drei Milliarden Euro bewertet haben. Sowohl Danone als auch Hospira seien zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen.

Die Franzosen verhandelten bereits mit dem Nahrungsmittelgiganten Nestle (Nestlé) und dem deutschen Medizinkonzern Fresenius (Fresenius SECo), hieß es zuvor aus Kreisen. Mit einem Verkauf könnte sich der Hersteller von Dany Sahne, Actimel oder Volvic auf das Nahrungs- und Konsummittelgeschäft konzentrieren. Hospira aus dem Bundesstaat Illinois würden derzeit die besten Chancen für den Zukauf eingeräumt, hieß es. Am Wochenende hatte die "Financial Times" über Gespräche beider Unternehmen berichtet.

Sanierungskosten halten TNT Express in der Verlustzone

Hohe Sanierungskosten haben den niederländischen Logistikkonzern TNT Express im zweiten Quartal in den roten Zahlen gehalten. Mit 4 Millionen Euro fiel der Nettoverlust allerdings deutlich geringer aus als ein Jahr zuvor, als vor allem hohe Abschreibungen ein Minus von 304 Millionen Euro hinterlassen hatten. Bereinigt um Sondereffekte konnte TNT den operativen Gewinn sogar um mehr als ein Drittel auf 82 Millionen Euro steigern. Dabei belasteten die Kosten für den Konzernumbau das Ergebnis mit 74 Millionen Euro.

Der Umsatz gab um Währungseffekte bereinigt um 3,6 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro nach. Rechnet man zwischenzeitlich verkaufte Sparten heraus, legten die Erlöse hingegen um 1,1 Prozent zu. Nach der gescheiterten Übernahme durch den US-Konkurrenten UPS (United Parcel Service) hatte TNT einen harten Sparkurs eingeschlagen. Im vergangenen Jahr brachte das Umbauprogramm Einsparungen in Höhe von 35 Millionen Euro. In diesem Jahr sollen es weitere 120 Millionen, im kommenden Jahr 85 Millionen Euro sein.

Spanische Bankia macht Fortschritte - Gewinn verdoppelt

Die spanische Bankia macht weiter Fortschritte auf dem Weg aus der Krise. Im zweiten Quartal sprang der Nettogewinn um 94 Prozent auf 245 Millionen Euro, wie die Großbank am Montag mitteilte. Sie profitierte dabei besonders von Fortschritten im wichtigen Kreditgeschäft, in dem der Zinsüberschuss um mehr als ein Viertel stieg. Die Belastungen durch faule Kredite gehen branchenweit zurück, nachdem die geplatzte Immobilienpreisblase 2008 jahrelang die Bilanzen der spanischen Banken durcheinanderwirbelt hatte.

Bankia gehört noch zu rund 60 Prozent dem Staat. In der Finanzkrise war das Institut das größte Sorgenkind der spanischen Regierung und musste mit Steuergeldern vor dem Kollaps bewahrt werden.

In den nächsten Tagen werden auch die Quartalszahlen der spanischen Marktführer Santander und BBVA erwartet.

Nissan verdient deutlich mehr - Absatz in USA und China steigt

Nissan hat seinen Gewinn im Frühjahr überraschend deutlich gesteigert und dabei von stärkeren Absätzen in den USA sowie China profitiert. Das operative Ergebnis sei im abgelaufenen Quartal um 13,4 Prozent auf umgerechnet 893 Millionen Euro geklettert, teilte der Auto-Hersteller am Montag mit. Analysten hatten mit einem geringeren Gewinn gerechnet. Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte das Management.

dpa-AFX und Reuters