Die EZB steht nach ihrer im Juli eingeleiteten Zinswende wegen der Rekordinflation vor der nächsten großen Zinserhöhung. An den Börsen wurde zuletzt spekuliert, ob die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde am Donnerstag im Kampf gegen die ausufernde Teuerung sogar einen bislang unvorstellbaren Jumbo-Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten beschließen werden. Eine so starke Zinsanhebung hat es - seit in der Währungsunion mit Euro bezahlt wird - noch nie gegeben. Eine Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte gilt unter Volkswirten als Mindestschritt. Aktuell liegt der Leitzins im Euro-Raum bei 0,50 Prozent.

Die DEUTSCHE BANK soll bei dem geplanten Börsengang von Porsche das öffentliche Angebot an Privatanleger in mehreren europäischen Ländern übernehmen. Zusätzlich zu den Angeboten an institutionelle Investoren sollen Vorzugsaktien der VW-Sportwagentochter auch in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und in der Schweiz öffentlich platziert werden, teilte ein Sprecher der Bank mit. 

DEUTSCHE BAHN - Der langjährige Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer, soll neuer Chefkontrolleur der Bahn werden. Der Aufsichtsrat wolle ihn bei einer außerordentlichen Sitzung im Herbst wählen, sagten Branchen- und Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Gatzer sitzt bereits als Regierungsvertreter im Aufsichtsrat des Staatskonzerns. Die Bahn wollte sich ebensowenig dazu äußern wie das Finanzministerium.

Der Aufsichtsrat des Wiener Ölkonzerns OMV wird nach Vorlage eines externen Prüfberichts keine rechtlichen Schritte gegen den früheren Vorstandschef Rainer Seele einleiten. Der dem Kontrollgremium präsentierte Bericht von zwei Anwaltskanzleien zeige kein einklagbares Fehlverhalten des ehemaligen OMV-Chefs, teilte das Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrates mit. Geprüft wurden vor allem Verträge, die der Manager mit Russland geschlossen hatte. Das Unternehmen werde daher von einer Schadenersatzklage gegen Seele absehen.

DEUTSCHLAND/ENERGIE/INSOLVENZEN - Familienunternehmer-Präsident Reinhold von Eben-Worlée warnt vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise vor Insolvenzen im Mittelstand und dem Verlust Zehntausender Arbeitsplätze. "Eine riesige Insolvenzwelle ist bereits im Gang, und sie wird noch viel größer werden. Zehntausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel", sagte er der "Rheinischen Post". Die Regierung müsse alles tun, damit die Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen auch für Unternehmen über den Winter sichergestellt ist.

USA/BEIGE BOOK - In den USA trat die Wirtschaft der Notenbank Federal Reserve (Fed) zufolge im Juli und August unter dem Strich auf der Stelle. Fünf Bezirke hätten ein leichtes bis moderates Wachstum gemeldet, während fünf weitere Bezirke über eine geringe bis mäßige Abschwächung berichteten, teilte die US-Notenbank in ihrem Konjunkturbericht "Beige Book" mit. Auch der Ausblick dürfte im allgemeinen düster bleiben.

ITALIEN will den von der EU ins Spiel gebrachten Preisdeckel für russisches Gas auf alle Angebote des Energieträgers ausweiten. Das geht aus Regierungsunterlagen hervor, die Reuters einsehen konnte. Demnach sollen alle Transaktionen an allen europäischen Verteilerstellen der Preisobergrenze unterliegen. Damit wären nicht nur andere außereuropäische Importe betroffen, sondern auch Gaslieferungen aus Quellen in der Europäischen Union.

FED - Die US-Notebank nimmt nach Worten ihres neuen Bankenaufsehers die Kapitalanforderungen der Geldhäuser ins Visier und erwägt eine härtere Gangart. Derzeit schaue sich die Notenbank ihre Instrumente an, um zu verstehen, wie diese die Resilienz des Finanzsystems unterstützten, sagte Michael Barr. Es könnte Regeländerungen beim jährlichen Stresstest für Banken, bei der angepassten Berechnung der Verschuldungsquote, der sogenannten Supplementary Leverage Ratio (SLR), und beim antizyklischen Kapitalpuffer geben. Barrs Agenda könnte zu einem Umbau bei den größten Finanzinstituten des Landes führen.

FED - Bei einer virtuellen Diskussionsrunde in Washington hat US-Notenbankchef Jerome Powell Gelegenheit, seine geldpolitische Linie vor der am 21. September anstehenden Zinssitzung zu erläutern. Er hat einen straffen Kurs über längere Zeit signalisiert, um die hohe Inflation im Land wirksam bekämpfen zu können. 

Von Reuters