Ist der Bärenmarkt wirklich vorbei? Eindeutig nein, sagt Milliardär und Vermögensverwalter Jeremy Grantham aus England. Der 83-Jährige wurde vor allem dadurch bekannt, dass sich noch bis heute gefragt wird, wo der Mann nur seine Glaskugel versteckt. Grantham sagte in seinen Büchern und Interviews immer wieder sehr detailliert den Finanzcrash und die Dotcom-Blase voraus, ohne je als Crashprohet aufzutreten, welcher Meinung und Szenarien nach dem Wetter zu ändern scheint.

In einem kürzlichen Interview im Podcast "We Study Billionaires" zeigte sich Jeremy Grantham nun skeptisch, was das Ende des Bärenmarktes anging. Es würde ihn überraschen, hieß es, wenn wir das Tief auf einem solch hohen Niveau gesehen hätten. Faktisch hat der Mitbegründer der Vermögensverwaltung "Grantham, Mayo & van Otterloo" damit auch recht. Trotz der tiefroten Kurse gab es im ersten Halbjahr keine kollektiven Panikverkäufe und das Minus hielt sich vor allem bei den großen Unternehmen und Indizes in einem moderaten Rahmen.

Erwartet wird von dem Milliardär noch ein deutlicheres Tief in den nächsten Monaten, von rund 50 Prozent vom Hoch des S&P500. Doch was sollen Anlegern tun? Wenn man von einem solchen Szenario überzeugt ist, kann man sich beispielsweise das GMO-Aktienportfolio Granthams anschauen, um zu erfahren, wie er selbst sein nicht unbeträchtliches Vermögen vor einem Crash schützt. Wie MoneyWise berichtete, finden sich darin drei Aktien, die besonders gut vor einem Crash schützen können. Deswegen hier drei Aktien aus seinem Portfolio und seiner Vermögensverwaltung, die auch für Anleger spannend sein dürften:

Johnson & Johnson


Der US-Pharmakonzern ist wahrscheinlich eines der defensivsten Plays im ganzen Sektor. Mit ihrer schieren Größe, dem Cash-Bestand und den zahlreichen Beteiligungen ist Johnson & Johnson eines der bedeutendsten Unternehmen weltweit. Doch spricht für ein Investment in die Aktie?

Johnson & Johnson ist ein Cashflow-Monster. Trotz seiner schieren Größe schafft es das Unternehmen seine Jahresgewinne kontinuierlich zu steigern und mit seinen Produkten in jeder Apotheke der Welt vertreten zu sein. Außerdem ist Johnson & Johnson ein Unternehmen aus der Riege der Dividenden-Aristokraten und schüttet aktuell 2,7 Prozent an seine Aktionäre aus. Die Widerstandsfähigkeit der Aktie sieht man vor allem in den letzten Monaten. Während die marktbreiten Indizes in den Bärenmarkt abtauchten, verbuchte Johnson & Johnson nicht einmal ein Minus von fünf Prozent.

US Bancorp


Doch wer vor allem von der schwierigen Wirtschaftsphase profitiert, sind die Banken. Die US Bancorp, die Muttergesellschaft der U.S. Bank, ist deswegen auch ein Teil von Granthams Portfolio. Die Geldhäuser, welche in Zeiten der Nullzinsen zeitweise stark am Straucheln waren, scheffeln nun Geld in rauen Mengen. Grund dafür sind die höheren Zinsen mithilfe derer Banken beispielsweise im Kredit und Dispo-Geschäft starke Gewinne verbuchen können.

Coca-Cola


Letzter Kandidat auf dieser Liste hingegen ist vielleicht die Value-Aktie schlechthin. Coca-Cola, Liebling von Warren Buffett und Gigant im Basiskonsumgüterbereich. Neben dem weltweit bekannten Markenportfolio und der Marktstellung ist das Unternehmen, vor allem ein wichtiger Player im Wassergeschäft.

Besonders interessant am Unternehmen ist natürlich die Dividendenrendite, welche seit Jahrzehnten nie gesenkt wurde. Anleger erhalten hier aktuell 2,8 Prozent an Ausschüttung auf ihr Investment. Gerade solche defensiven Aktien mit Dividende können Anlegern die Fahrt durch solch unsichere Börsenzeiten erleichtern und eine Outperformance zum tiefroten Markt liefern.