Das gilt in erster Linie für die beiden US-Nachbarn Mexiko und Kanada: Sie können mehr in die USA exportieren, weil die Importe aus China kräftig schrumpfen. Im Zeitraum zwischen Anfang 2018 und Frühjahr 2019 stiegen die US-Importe um rund sechs Prozent an, während die Importe aus China gleichzeitig um acht Prozent schrumpften. "Mexiko schaffte es, seine Exporte in die USA im Zeitraum Anfang 2018 bis Frühjahr 2019 von 27,4 auf 31 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Gleichzeitig gelang es Kanada, mehr Ware im Wert von 2,3 Milliarden US-Dollar in die USA zu verkaufen" so die Studie.
Aber auch in der Europäischen Union (EU) gibt es Profiteure. Das zeigt sich vor allem dann, wenn man schaut, wie ihre Exporte in die USA prozentual in dem beobachteten Zeitraum zugelegt haben: "Die prozentualen Zuwächse für Belgien (51 Prozent), die Niederlande (50 Prozent) und Frankreich (28 Prozent) stiegen sehr stark an", so das IW. Damit hängen sie sogar Mexiko (13 Prozent) und Kanada (neun Prozent) ab. Deutschland dagegen weist gerade mal einen Zuwachs von 1,8 Prozent auf: "Dieser unterdurchschnittliche Anstieg zeigt, dass es die deutschen Exporteure nicht geschafft haben, diese Möglichkeit zu ergreifen" so das IW. Das Institut betont aber, dass es sich bei der Studie um eine eher kurzfristge Betrachtung handelt: "Von einem Handelskrieg zwischen zwei großen Welthandelspartnern profitiert langfristig jedoch niemand."