Der einst gefeierte Antidrohnen-Experte taumelt: Verkaufsempfehlung, Insiderverkäufe, Vertrauenskrise – beim Drohnenabwehr-Spezialisten brennt es an allen Fronten.

DroneShield galt lange als Profiteur der wachsenden Rufe nach einer professionellen Drohnen-Abwehr angesichts immer neuer Bedrohungen. Doch seit Oktober ist die Aktie schon um rund 70 Prozent gefallen, neue Governance-Skandale verschärfen die Lage. Für viele Anleger ist das Papier nur noch ein Hochrisiko-Zock.

„Kein Gerücht“: Verkaufsempfehlung und Management-Fragezeichen

Jetzt gibt es für die DroneShield-Aktie (ISIN: AU000000DRO2) eine frische Verkaufsempfehlung von Red Leaf Securities. Der Analyst nennt in seinem Kommentar ausdrücklich „Bedenken hinsichtlich der Unternehmensführung“. Die Aktie komme „nicht aus dem Kurskeller“, Gerüchte über Probleme hätten sich inzwischen als klar belegbare Fakten erwiesen. Anlegern wird deshalb geraten, sich von der Position zu trennen.

Die Konsenseinstufung der Analysten in den vergangenen drei Monaten für die DroneShield-Aktie lautet zwar immer noch "starker Kauf". Auch das Konsenskursziel für die nächsten zwölf Monate von 5,15 australischen Dollar sieht erstmal gut aus. Aber Anleger sollten diese Zahl mit Vorsicht genießen. Denn innerhalb der letzten drei Monate haben sich eine ganze Reihe schlechter Nachrichten von und über DroneShield gehäuft, die in vielen Analystenschätzungen noch gar nicht reflektiert sind.

DroneShield-Debakel: Insiderverkäufe, Pannen, Vertrauensverlust

So haben Direktoren des Unternehmens im November Aktien zweistelligem Millionenwert abgestoßen– einige davon im Umfeld einer fehlerhaften Adhoc-Mitteilung an die australische Börse ASX, in der es um angeblich neue US-Verträgen ging, die später als bereits bekannte Orders zurückgezogen wurden. Seither dominieren Berichte über Governance-Prüfungen im Unternehmen, abgesagte Anlegercalls und ausweichende Antworten des Managements. Das Vertrauen des Marktes in DroneShield ist nachhaltig erschüttert.

Weiterhin hohe Bewertung trotz Kurssturz der DroneShield-Aktie

Trotz des Kurseinbruchs auf aktuell nur noch rund 1,90 Australische Dollar wirkt die Bewertung weiterhin extrem ambitioniert. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt 236 – und dies, obschon der Kurs seit Oktober um rund 71 Prozent eingebrochen ist und viele Investoren die Aktie bereits meiden. Selbst der jüngste Auftrag über 5,2 Millionen US-Dollar aus Europa ändert nichts daran, dass für die Investoren derzeit weniger das operative Potenzial zählt als die Frage , ob sie dem Management überhaupt noch trauen können. 

Auch charttechnisch sieht es für die DroneShield-Aktie zumindest mittelfristig übel aus:

Sollte der Kurs unter 1,70 australische Dollar fallen, ist charttechnisch zu befürchten, dass die DroneShield-Aktie weiter in den Bereich von 1,40 oder gar 1,20 australische Dollar abrutschen könnte: Dort befinden sich die nächsten relevanten Unterstützungszonen. Viele technische Indikatoren legen derzeit auf Wochenbasis noch kein Ende der Abwärtsbewegung nahe. Deshalb ist es sehr fraglich ist, ob die vorgenannte Unterstützung bei 1,70 australischen Dollar einem Test standhalten wird.

Fazit:

Die DroneShield-Aktie ist mittelfristig orientierten Privatanlegern derzeit zur Anlage nicht zu empfehlen. Sie eignet sich höchstens noch als Investment für (sehr) risikofreudige Spekulanten.

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem "Tech-Giganten Index" glücklicher.

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