Auch im zweiten Quartal haben Kunden der Fondsgesellschaft DWS Geld bei der Deutschen Bank-Tochter abgezogen. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen Mittelabflüsse von knapp fünf Milliarden Euro. Dennoch habe die DWS viel erreicht, sagte CEO Nicolas Moreau am Mittwoch bei der Vorlage der Zahlen in Frankfurt.

Im Vergleich zu den ersten drei Monaten ging der Mittelabfluss von 7,8 Milliarden Euro auf 4,9 Milliarden Euro zurück. Eine Mitschuld dafür gibt der DWS-Vorstand dem Mutterkonzern. Die Turbulenzen rund um die Deutsche Bank in den vergangenen Wochen wären nicht sonderlich hilfreich gewesen.

Die Erträge und auch der Vorsteuergewinn stiegen gegenüber dem ersten Quartal. Moreau hofft jetzt auf Effekte aus dem bereits eingeleiteten Sparkurs und auf neue Partnerschaften. Das zu verwaltende Vermögen stieg dank Wechselkurseffekten, der Integration des Vermögensverwaltungsgeschäfts von Sal. Oppenheim und positiven Marktbedingungen um 22 Milliarden Euro auf insgesamt 687 Milliarden Euro.

"Angesichts der Volatilität und der Stimmung am Kapitalmarkt ist es allerdings unwahrscheinlich, dass wir unser Jahresziel für 2018 beim Nettomittelaufkommen erreichen werden.", warnte Finanzchefin Claire Peel. Dennoch hält der Vermögensverwalter an seinem Ziel fest, mittelfristig im Neugeschäft um drei bis fünf Prozent zu wachen.

Die Deutsche Bank hatte DWS erst Ende März an die Börse gebracht und dabei 1,3 Milliarden Euro erzielt - deutlich weniger als erhofft. Und auch für die Anleger hielt die Aktie bis jetzt wenig positive Überraschungen bereit. Seit dem Börsengang fiel der Kurs um mehr als 18 Prozent auf zuletzt 26,80 Euro.

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Seit dem Börsengang im März hatte es die DWS-Aktie nicht leicht. Und auch nach den aktuellen Q2-Zahlen verliert das Papier zeitweise drei Prozent und gehört damit am Vormittag zu den Verlierern im SDAX.

Charttechnisch ist die Aktie angeschlagen. Sie befindet sich in einem konstanten Abwärtstrend. Die nächste Unterstützungszone befindet sich zwischen 25 und 25,50 Euro. Dort notierte das Papier Ende Juni auf einem Allzeittief. Fällt diese Hürde, weist die Aktie weiteres Abwärtspotenzial auf und könnte um weitere drei Euro abrutschen.

Solange Investoren weiterhin Mittel abziehen, sehen wir für die DWS-Aktie kein Potenzial. DWS-Anleger sollten das Papier halten und die Bodenbildung abwarten. Bricht allerdings die Unterstützungszone, wäre das ein Verkaufssignal.