Es läuft wieder besser für den Electricite de France (EDF). Im ersten Halbjahr konnte der französische Energiekonzern seinen Gewinn stärker als erwartet steigern. Besonders gut liefen die Atomkraftwerke. Das Nettoergebnis stieg in den ersten sechs Monaten um 8,3 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 3,1 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro zu. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten, die ihre Prognosen zusammengestrichen hatten, als die französische Regierung erst Anfang August die geplante Strompreiserhöhung stoppte.

Ursprünglich sollten die Strompreise Anfang August wie schon Mitte 2013 um fünf Prozent steigen. Ab 2015 sollten den bisherigen Plänen zufolge die Preise weiter anziehen, wenn auch nicht mehr so stark. Im Raum stehe jetzt ein Plus von weniger als fünf Prozent, wohl spätestens zum 1. Oktober.

An der Börse sorgte der Preisstopp für einen Ausverkauf bei den Aktien des Versorgers. Preisspielräume sind im Nachbarland nicht möglich. Die Tarife reguliert der Staat. Auch Frankreich versucht sich an der Quadratur des Kreises: Energiebedarf senken, Treibhausgase verringern, den Anteil der Atomkraft senken ohne dabei die Kosten für die Haushalte nach oben zu treiben. Staatschef Hollande hatte im Wahlkampf versprochen den Strom aus Atomkraft bis 2025 von derzeit rund 75 auf 50 Prozent zu reduzieren.

Die Aussicht auf eine veritable Preiserhöhung trieb den stark eingebrochenen Aktienkurs im Frühjahr bis auf das Hoch bei knapp 30 Euro. Die politische Kehrtwende quittierten die Investoren mit massiven Verkäufen. Der Aktienkurs brach ein.

Nach den Zahlen zum ersten Halbjahr bekräftige EDF die eigne Prognose für das Gesamtjahr. Die Franzosen rechnen mit einem Wachstum von mindestens drei Prozent. Das sorgte auch für Entspannung auf dem Kurszettel. Der Aktienkurs drehte an der charttechnischen Unterstützung bei dem Niveau von 22 Euro nach oben.

Die Ausgangssituation können Anleger für eine Spekulation über einen Discount-Call nutzen. Das Hebelpapier bietet gegenüber klassischen Optionsscheinen einen Preisvorteil. Dafür ist der maximal erzielbare Gewinn gedeckelt. Mehr als die Differenz zwischen Obergrenze (Cap) und Basispreis - bereinigt um das Bezugsverhältnis - können Anleger nicht verdienen.

Der vorgestellte Discount-Call hat einen Basispreis von 22 Euro und ein Cap von 25 Euro. Damit ergibt sich ein Rückzahlungsbetrag bei Fälligkeit am 19. Dezember 2014 von maximal drei Euro, wenn die EDF-Aktie bei mindestens 25 Euro notiert. In dem Fall würde das Zertifikat einen Gewinn von 78 Prozent erzielen. Sollte der Kurs der EDF am 19. Dezember 2014 dem jetzigen Kurs entsprechen, erzielt der Exot eine Seitwärtsrendite von rund 20 Prozent. Sollte die EDF-Aktie am Laufzeitende bei 22 Euro oder darunter notieren, wäre der Einsatz verloren. Deshalb sollten Anleger immer ein Auge auf ihr exotisches Investment werfen und notfalls die Reißleine ziehen.

Basiswert: Electricite de France

Produkt: Discount-Call

WKN: PA2NNK

Emittent: BNP Paribas

Bewertungstag: 19.12.2014

Letzter Handelstag an der Börse; 18.12.2014

Basispreis: 22,00 Euro

Cap: 25,00 Euro

Maximale Rückzahlung: 3,00 Euro

Maximale Rendite: 81,82 Prozent

Seitwärtsrendite: 24,24 Prozent

Zielkurs: 25,00 Euro