Beim Börsengang sollen 450 000 neue Aktien platziert werden, dazu kommt eine Platzierungsreserve von 45 000 bestehenden Aktien. Die Preisspanne liegt bei 13,50 bis 14,50 Euro je Papier. Damit könnte der Börsengang bis zu knapp 7,2 Millionen Euro schwer werden. Auf Basis der Preisspanne je Aktie läge die Bewertung des Unternehmens zwischen 61 und 65 Millionen Euro. Die Zeichnungsfrist für die Papiere hat am 19. April begonnen und soll voraussichtlich bis zum 27. April laufen.

Das Berliner Unternehmen bringt Immobiliengesellschaften, die auf der Suche nach Kapital sind, mit Privatanlegern zusammen. Anleger können über die Online-Plattform ab 100 Euro in die betreffenden Immobilienprojekte investieren. Seit die Plattform 2017 gestartet ist, hat Engel & Völkers Digital Invest nach eigenen Angaben bis Ende 2021 64 Projekte in einem Gesamtvolumen von rund 152 Millionen Euro finanziert. Einen Ausfall habe es bisher noch nicht gegeben. Hauptaktionär ist das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin.

Engel & Völkers Digital Invest will deutlich wachsen: Mittel- bis langfristig strebt das Unternehmen ein nachhaltiges Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Bereich an. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen rund 4,4 Millionen Euro Umsatz. Das waren rund 40 Prozent mehr als 2020. Unterm Strich blieb 2021 mit rund 36 000 Euro zum ersten Mal ein Gewinn. Dieses Jahr erwartet das Management wegen hoher Investitionen aber wieder einen Verlust. "Wir wollen den Profitabilitätspfad mittelfristig fortsetzen. Dabei liegt unser Ziel für die Ebitda-Marge bei rund 20 Prozent", sagte Co-Chef Marc Laubenheimer gegenüber BÖRSE ONLINE.

Das Geld, das Engel & Völkers Digital Invest mit dem Börsengang einnimmt, soll ins Wachstum investiert werden. Dazu gehört auch die internationale Expansion. So will man zum Beispiel die regionale Präsenz im spanischen Markt ausbauen und möglicherweise in den österreichischen Markt expandieren. Auch sollen zum Beispiel weitere Mitarbeiter eingestellt werden, in die technologische Infrastruktur und die Plattform investiert sowie Marketing- und Vertriebsaktivitäten beschleunigt werden. Auch Zukäufe kommen infrage.

Nimmt man den Umsatz 2021 sowie eine Bewertung auf der Grundlage des oberen Endes der Preisspanne von 14,50 Euro je Aktie als Basis, errechnet sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von über 14. Damit ist die Aktie hoch bewertet. Anleger warten deshalb am besten erst einmal ab.