Am Dienstag hatte das Mobilfunkunternehmen Ericsson Ergebnisse einer internen Untersuchung veröffentlicht. Im Zuge der Ermittlung über die Jahren 2011 bis 2019, seien ernsthafte Verstöße gegen die Geschäftsgrundsetze ermittelt worden. So seien Korruptionshinweise im Irak-Geschäft gefunden worden. Dazu gehören unter anderem Geldanweisungen an unbekannte Empfänger, Zahlungen an Lieferanten ohne definierten Umfang und Dokumentation. Weiterhin seien Zahlungen an Mittelsmänner geflossen und bestimmte Transportrouten genutzt worden, um den irakischen Zoll zu umgehen. Zu diesem Zeitpunkt hätten terroristische Organisationen wie der IS die Routen kontrolliert. Die Ermittler konnten jedoch nicht herausfinden, wer der Empfänger der Zahlungen gewesen wäre.

Das schwedische Unternehmen habe beachtliche Zeit und Ressourcen eingesetzt, um den Sachverhalt zu verstehen. Die Untersuchung habe nicht ermitteln können, ob ein Angestellter direkt an der Finanzierung von terroristischen Organisationen beteiligt gewesen sei. Dennoch wurden mehrere Mitarbeiter in Folge der Ermittlungen entlassen. Der Aktienkurs war in Folge der Nachrichten am Mittwoch in Stockholm um mehr als elf Prozent eingebrochen. Auf Sicht der vergangenen fünf Tage notiert das Papier über 17 Prozent im Minus.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, hatte Ericsson zuvor schon vom US-Justizministerium eine Geldstrafe auferlegt bekommen, um Korruptionsuntersuchungen anzugehen. Dabei hätte auch die Bestechung von Regierungsbeamten eine Rolle gespielt. Analyst Mads Rosendal von Danske Bank Credit Research, könnte sich weitere hohe Geldstrafen vorstellen, falls das Ministerium nun genauer hinsieht.

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lb/rtr