Der Bitcoin hat im vergangenen Jahr ein Plus von rund 300 Prozent erzielt. Ethereum konnte diese Performance mit einem Plus von rund 470 Prozent deutlich übertreffen. Im Chart unten sieht man, dass der Preis von Ethereum sich gegenüber dem Bitcoin seit Jahresanfang 2020 mehr als verdoppelt hatte. Nach der Spitze Anfang September bröckelte der Preis wieder deutlich ab und erreichte an den Weihnachtstagen einen Tiefpunkt. Zum Jahresbeginn gab es jetzt einen Preissprung. Gestern und heute explodierte der Preis in der Spitze um bis zu 50 Prozent gegen den Bitcoin (vgl. den ETH/BTC-Jahreschart unten). Auf Dollarbasis hatte er heute am Morgen im asiatischen Handel bereits Kurse von über 1.150 Dollar erreicht und damit erstmals seit drei Jahren wieder vierstellige Preise. Es ist abzusehen, dass der Preis in nächster Zeit auch noch das Allzeithoch von über 1.400 Dollar erreichen wird.

Vor einem Jahr hatten wir hier Ethereum als Top-Favorit unter den großen Coins für das Jahr 2020 herausgestellt. Die Chancen, dass dies auch 2021 gilt, sind sehr gut. Auch wenn Ethereum im vergangenen Jahr deutlich gegen den Bitcoin gewonnen hat: Im langfristigen Vergleich sieht das noch ganz anders aus. Seit dem Hoch Anfang 2018 ist Ethereum immer noch weit zurückgeblieben (vgl. den ETH/BTC-Langfristchart unten). Es ist zwar nicht unbedingt zu erwarten, dass das Allzeithoch von rund 0,115 BTC vom Januar 2018 wieder erreicht wird. Vom aktuellen Niveau von 0,0328 BTC ist aber noch deutlich Luft nach oben. Eine Verdoppelung der Bewertung gegenüber dem Bitcoin ist durchaus nicht unrealistisch.

Ethereum-Kurstreiber


Ein kurzfristiger Kurstreiber könnte die Aufnahme des Futures-Handels in Ethereum an der amerikanischen Terminbörse CME sein. In einem Monat wird am 8. Februar der Handelsbeginn sein. Bisher werden an der CME nur Bitcoin-Futures gehandelt. Große und institutionelle Investoren bevorzugen den Futureshandel an der regulierten amerikanischen Börse. Nachdem zuletzt das institutionelle Interesse an Bitcoin sehr stark zugenommen hatte, könnte dadurch Ethereum als zweitgrößte Kryptowährung von diesem Effekt profitieren.

Bremsen könnten die deutlich gestiegenen Gaspreise, die die Transaktionsgebühren verteuern. Die durchschnittliche Transaktionsgebühr ist wieder auf sehr hohe Werte gestiegen und macht kleinere Transaktionen völlig unpraktikabel. Kurzfristig hat der Erfolg des Netzwerkes deshalb auch negative Folgen. Dies ist eine Folge des DeFi-Booms, der wieder deutlich an Stärke gewonnen hat.

Längerfristig werden die Skalierungsprobleme aber mit der Implementierung von Ethereum 2.0 gelöst werden. Anfang Dezember begann die Phase 0 des Updates. Die Meinungen der Experten gehen auseinander, bis wann die Umstellung völlig gelungen sein wird. Die Rede ist von zwei oder noch mehr Jahren bis zu einer vollständigen Umstellung. Allerdings wird eine Entschärfung des Skalierungsproblems durch andere Lösungen schon früher erwartet. Da wie bei Aktien auch bei den Kryptos die Kurse Entwicklungen vorwegnehmen, dürfte der Preis von Ethereum deshalb in Erwartung dieser Verbesserungen weiter steigen. Zumal Ethereum seine Position als unangefochtener Marktführer bei den Smart Contracts ebenso halten wird wie Bitcoin der Leader beim digitalen Gold bleibt.