Erst am Dienstag hatte Italien zehn Milliarden Euro mit einer zehnjährigen Staatsanleihe eingenommen, wobei sich die Gebote der Investoren hier auf 65 Milliarden Euro beliefen. Portugal besorgte sich eine Milliarden Euro über Bonds mit Laufzeiten von sechs und zehn Jahren.

Die südeuropäischen Staaten nutzten den Rückgang der Kreditkosten, um sich vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der EZB am Donnerstag mit Geld einzudecken. Die Anleiherenditen in der Euro-Zone sind in den vergangenen Wochen stark gefallen, da Kommentare von EZB-Vertretern die Anleger darauf wetten ließen, dass die Währungshüter ihre Wertpapierkäufe wohl nicht verlangsamen werden. Sie hatten im zweiten Quartal ihr "PEPP" getauftes Notfall-Kaufprogramm gegen die Pandemie-Folgen hochgefahren, um der Konjunktur mit billigem Geld auf die Sprünge zu helfen und die Finanzierungskosten der Staaten niedrig zu halten.

Nun steht die Entscheidung an, wie es in den nächsten Monaten weitergehen soll. Den Leitzins, der auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent liegt, dürfte die EZB den Markterwartungen zufolge nicht antasten.

rtr