„Geld ist ein scheues Reh“, sagt ein Sprichwort. „Bei Gefahr flüchtet es.“ Aktuelles Beispiel: Europäische Aktien. Noch nie in den vergangenen 20 Jahren war die Skepsis gegenüber Anlagen in Europa so groß wie heute. Von Frank Pöpsel 

Eine Befragung der Bank of America unter weltweit anlegenden Fondsmanagern zeigt einem massiven Ausverkauf. Kein einziger Fondsmanager gab an die Euro-Zone in einem globalen Portfolio überzugewichten. Im Gegenteil: 40 Prozent der Anlageexperten haben Europa untergewichtet. Ein historischer Negativ-Rekord.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Erstens: Das Gas-Problem. Ob im Winter das Gas für die Industrie reicht, kann derzeit keiner sagen. Und auch danach werden durch das teurere LNG-Gas die Energiepreise deutlich höher sein als anderswo auf der Welt.

Zweitens: Die Inflation. Aus Rücksichtnahme auf schwache Euro-Staaten hat die EZB viel zu spät mit der Inflationsbekämpfung begonnen. Und drittens: Der Euro. Die Schwäche der Einheitswährung verhagelt internationalen Anlegern die Performance.

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