Der Euro - Börsianern zufolge eine der Triebfedern der jüngsten Aktienrally - lag mit 1,0430 Dollar wieder klar über dem vorige Woche erreichten 14-Jahres-Tief von 1,0367 Dollar. "Die Trump-Rally ist ein wenig ins Stocken gekommen", sagte ein Händler. Angesichts der nun sinkenden Umsätze könnte es schnell wieder in die andere Richtung gehen.

Für die Wall Street signalisierten die US-Futures eine kaum veränderte Eröffnung. Seit der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten sind die US-Börsen auf Rekordkurs und haben auch die europäischen Märkte mit nach oben gezogen. "Doch nun ist viel an Versprechungen eingepreist", sagte LBBW-Analyst Clemens Bundschuh. "Der designierte US-Präsident muss nun erstmal liefern und da sehen wir aufgrund der großspurigen Ankündigungen tendenziell negatives Überraschungspotenzial."

Die deutschen Manager sind einerseits so guter Stimmung wie seit fast zwei Jahren nicht mehr, wie der Ifo-Geschäftsklima-Index zeigte. Doch werfen die Amtsübernahme von Trump, Brexit-Verhandlungen und Wahlen in Europa ihre Schatten voraus. "Das Jahr 2017 birgt einigen Sprengstoff vor allem politischer Natur in sich", sagte NordLB-Experte Stefan Große.

MONTE PASCHI LÄUFT DIE ZEIT DAVON



Vor allem die am seidenen Faden hängende Sanierung der in Schieflage geratenen italienischen Bank Monte dei Paschi durch private Investoren machte vielen Anlegern Sorgen: Die Aktien des Geldhauses brachen in Mailand zeitweise um knapp elf Prozent auf 18,70 Euro ein. Das Geldhaus braucht bis zum Jahresende fünf Milliarden Euro frisches Kapital.

Im Schnitt verloren die Banken europaweit rund ein Prozent . Im Dax lagen Deutsche Bank und Commerzbank mit Kursverlusten von 2,7 und 1,5 Prozent ebenfalls weit hinten. Allerdings haben beide Aktien seit Monatbeginn mit je rund 20 Prozent mehr als der Dax mit rund sieben Prozent zugelegt. Die italienische Großbank und HVB-Mutter Unicredit hatte der Branche mit ihrem vorige Woche vorgestellten Rekapitalisierungsplan Mut gemacht. Nach einem Plus von rund 15 Prozent in der vorigen Woche, gaben die Aktien am Montag 1,5 Prozent nach.

DANONE VERDIRBT MIT AUSBLICK ANLEGERN APPETIT



Unter Druck gerieten europaweit die Stahlwerte: Die Schweizer Bank UBS hatte ihre Kaufempfehlungen für ArcelorMittal, Salzgitter, Thyssenkrupp und Voestalpine kassiert und die Aktien zum Verkauf empfohlen. Dies löste Gewinnmitnahmen aus und drückte Salzgitter im MDax, ArcelorMittal in Paris und Voestalpine in Wien um jeweils gut vier Prozent. Die im Dax gelisteten Thyssenkrupp-Papiere fielen um zwei Prozent.

Zu den Schlusslichtern im EuroStoxx50 zählten Danone mit einem Abschlag zeitweise rund drei Prozent. Wegen eines schwächelnden europäischen Milchprodukte-Geschäfts werde das Umsatzplus 2016 unter der angepeilten Spanne bleiben, teilte der weltgrößte Joghurt-Hersteller mit.

In Stockholm gewannen SCA drei Prozent. Der Hersteller von "Tempo"-Taschentüchern und "Danke"-Toilettenpapier schluckt für 2,7 Milliarden Euro den deutschen "Leukoplast"-Anbieter BSN.

rtr