Die Wirtschaft in der Eurozone hat im August zwar an Fahrt verloren, dürfte aber im dritten Quartal dennoch ordentlich zulegen. Das zeigen Daten des Wirtschaftsforschungsinstituts IHS Markit. Der Index, der die Industrieproduktion und den Dienstleistungssektor berücksichtigt, sank auf 59,5 Zähler nach 60,2 Punkten im Juli. Jeder Wert über 50 signalisiert Wachstum.

Vor allem die Tatsache, dass bereits den zweiten Monat in Folge viele neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, stimmt die IHS-Ökonomen zuversichtlich. Die Firmen versuchten, ihre Kapazitäten auszubauen und die hohe Nachfrage zu befriedigen. Das sollte helfen, den Preisauftrieb zu dämpfen. Derzeit kommen viele Verbraucher im Währungsraum in den Genuss gelockerter Covid-19-Beschränkungen, was die Wirtschaft antreibt. Im zweiten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung der Eurozone um zwei Prozent zugelegt und damit die technische Rezession ad acta gelegt.

Allerdings kämpft die Industrie immer noch mit Lieferengpässen. Zudem könnten höhere Löhne für mehr Inflation sorgen. Die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank im September verspricht somit spannend zu werden, schließlich könnte eine Reduzierung der Konjunkturmaßnahmen diskutiert werden.

Schlechte Nachrichten hat IHS Markit zu Australien. Dort steigt die Zahl der Corona-Infektionen wegen der Ausbreitung der ansteckenden Delta-Variante. Neue Ausgangsbeschränkungen wurden verhängt, einige Firmen mussten Mitarbeiter entlassen. Vor diesem Hintergrund sank der Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleistungen im August auf 43,5 Zäh- ler, nach 45,2 Punkten im Juli. Es war der niedrigste Stand seit 15 Monaten. Auch in Japan fordert eine neue Covid-19-Welle ihren Tribut: Sowohl die Industrieproduktion als auch der Dienstleistungssektor zeigten im August Schwäche. Der entsprechende Index sank auf 45,9 im August, nach 48,8 Punkten im Vormonat.