Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,2 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnertag in Frankfurt mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Mai 2008. Im Vormonat hatte das Wachstum 9,2 Prozent betragen. Analysten hatten für Juli einen solchen Anstieg erwartet.

Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 beschleunigte sich ebenfalls. Die Rate stieg von 12,6 auf 13,5 Prozent. Fachleute führen das starke Geldmengenwachstum vor allem auf die Krisenpolitik der EZB zurück. Zur Bekämpfung der Corona-Folgen kauft sie in hohem Ausmaß Wertpapiere wie Staatsanleihen. Zudem versorgt sie die Euroraum-Banken mit extrem günstigen Langfristkrediten.

Die Kreditvergabe der Geschäftsbanken an die privaten Haushalte wuchs im Juli wie im Vormonat um 3,0 Prozent. Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen schwächte sich leicht von 7,1 auf 7,0 Prozent ab.

dpa-AFX