Die Top-Aktien-Empfehlungen der Baader Bank für die DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz) hatten jüngst einen sehr guten Lauf. Denn wie es im aktuellen Report zu den besten Mitfavoriten von Seiten der Analysten von Baader Helvea Equity Research heißt, erzielten die Top-Kauftipps seit der letzten Aktualisierung am 28. Juli 2020 eine Rendite von 11,6 Prozent. Damit hat man den als Benchmark-Index fungierenden STOXX Europe 600 in diesem Zeitraum um 10,1 Prozentpunkte geschlagen.

Auch seit der Auflage der Bestenliste am 7. Januar 2013 hat das Portfolio mit plus 268,3 Prozent nicht nur absolut gesehen eine starke Bilanz vorzuweisen, sondern angesichts eines Vorsprungs gegenüber dem Vergleichsmaßstab von 204,4 Prozent gilt das auch relativ betrachtet.

Was die Anlagestrategie angeht, hat die Investmentbank in ihrer aktuellen Publikation das Szenario bestätigt, wonach der allgemeine Aufwärtstrend bei Aktien intakt bleiben sollte. Trotz einiger Probleme deuteten die jüngsten Frühindikatoren darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Erholung fortsetze, was wiederum die hauseigene Ansicht stütze, dass die Wachstumsaussichten wahrscheinlich bis weit ins Jahr 2021 hinein günstig bleiben werden.

Da sich die Aktivitätsindikatoren weiter verstärkten und die Hoffnungen auf Konjunkturimpulse fortbestünden, sei bei den europäischen Aktien trotz der seitwärtsgerichteten Konsolidierung der vergangenen Monate eine konstruktive Ausrichtung zu konstatieren.

Auch wenn es irgendwann noch zu einer Korrektur von 10-15 Prozent kommen könnte, sind die Analysten dennoch der Meinung, dass ein noch stärkerer Kursrückgang nicht vor der Tür stehen sollte. Vor diesem Hintergrund sei geplant, die Exponierung gegenüber stärker spätzyklischen Themen und Erholungs-Stories mit geringerer Qualität im Laufe der Zeit zu erhöhen.

Vorerst strebe man aber nach wie vor eine breit diversifizierte Anlagepolitik an und beabsichtige, an dem opportunistischen und flexiblen Ansatz festzuhalten, den man bereits in den vergangenen Monaten umgesetzt habe. Dies umfasst insbesondere nach wie vor eine deutliche Neigung zu Mid- und Small Caps - da dieses Segment nach Ansicht von Baader Helvea Equity Research in einem anhaltend konstruktiven Marktumfeld unter Risiko-/Ertragsgesichtspunkten nach wie vor die besten Chancen biete.

Konkret besteht die Top-Pick-Liste momentan aus nur 3 Large Caps, während 5 Titel dem Segment der Mid Caps zuzuordnen sind und 8 Werte der Small Caps-Kategorie. Aus Ländersicht sind Deutschland und die Schweiz mit 10 bzw. 6 Aktien vertreten, so dass derzeit kein Titel aus Österreich enthalten ist. Angesichts der beträchtlichen Schwerpunktsetzung bei Mid- und Small Caps konzentriere sich der Ansatz nach wie vor auf die Favoriten mit mittelfristig guten Aussichten in jedem der hausintern abgedeckten Sektoren. Das dient auch dem Ziel, vorübergehende Marktvolatilitäten und potenzielle Rückgänge bei einzelnen Werten mit Hilfe einer eher diversifizierten Sektor-Struktur zu begegnen.

Seit dem Juli-Update kam es in der Favoritenliste zu einigen Veränderungen. Unter anderem zogen fünf deutsche Aktien neu in die Auswahlliste ein. BÖRSE ONLINE nennt nachfolgend die Namen dieser Kauftipps, die Kaufargumente sowie die Kursziele, wobei diese in der Spitze um 45 Prozent über den aktuellen Notierungen liegen.

Evotec-Aktie



Bei der Vorstellung der fünf neuen Mitglieder aus Deutschland in der Top Picks-Liste der Baader Bank machen wir den Auftakt mit den Aktien von Evotec. Dem im TecDAX enthaltenen Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen traut man einen Kursanstieg bis auf 28,00 Euro zu. Damit die Rechnung aufgeht, müsste dieser Titel gemessen an der aktuellen Notiz von 23,10 Euro um 21,2 Prozent zulegen.

Aus der Sicht der zuständigen Analysten Bruno Bulic profitiert Evotec als ein voll integrierter Anbieter von Lösungen für die Arzneimittelforschung und -entwicklung von einem großen Netzwerk an Akteuren in der Biowissenschaftsindustrie wie Pharma- und Biotechnologieunternehmen, akademische Einrichtungen und Stiftungen. Er geht davon aus, dass das Unternehmen von den laufenden Veränderungen in der pharmazeutischen Industrie begünstigt wird, die dazu führen, dass zunehmend F&E und Produktion ausgelagert werden.

Die Gesellschaft habe kürzlich zusätzliche Informationen zu der Mitte 2009 erworbenen Produktionsanlage für Biologika (Just.Bio) vorgelegt, die auf einen erheblich verbesserten Produktionsprozess hinwiesen, der, sobald er voll in Betrieb sei (voraussichtlich Mitte 2021), große Aufmerksamkeit erregen dürfte. Im Gegensatz zur klassischen Herstellung von Antikörpern in großen Chargen führe Just.Bio die Parallelverarbeitung in kleinen modularen, relativ kostengünstigen Anlagen zur Herstellung biologischer Produkte (J.Pods) ein, die Einwegausrüstung zur Ausführung jedes beliebigen Schritts im Herstellungsprozess verwendeten.

Laut Evotec könne der J.Pod-Maßstab beträchtliche Einsparungen bringen. Typischerweise kosteten biologische Produktionsanlagen im Durchschnitt 10.000 Dollar pro Quadratmeter und benötigten bis zu 50.000-80.000 Quadratmeter. Im Gegensatz dazu würde eine Produktionsanlage auf J.Pod-Basis nur halb so viel kosten, nur 10.000-13.000 Quadratmeter beanspruchen und ungefähr die Hälfte der Vollzeitbeschäftigten benötigen, um eine äquivalente Menge der Antikörper-Medikamentensubstanz herzustellen.

Vor kurzem habe sich Advanced BioScience Laboratories an Evotec gewandt, um die Produktion eines Antikörper-Medikamentenkandidaten gegen HIV zu erhöhen. Im Juli 2020 habe Evotec eine Produktionsvereinbarung mit dem US-Verteidigungsministerium im Wert von 18,2 Millinen Dollar abgeschlossen, um monoklonale Antikörper (mAbs) zur Behandlung und/oder Prävention von COVID-19 zu entwickeln und herzustellen.

2020 sei ein Übergangs-, aber trotzdem solides Jahr. Für 2020 erwarte Evotec einen Umsatz von 440-480 Millionen Euro und ein bereinigtes Konzern-EBITDA zwischen 100-120 Millionen Euro, trotz des Verlusts eines 20-Millionen-Euro-Zuschusses von Sanofi (mit negativen Auswirkungen auf Umsatz und EBITDA) und eines erheblichen Gegenwinds im Zusammenhang mit COVID-19 im ersten Halbjahr 2020.

Die Schätzreihe für den angepassten Gewinn je Aktie von 2020 bis 2022 sieht wie folgt aus: 0,25 Euro, 0,36 Euro und 0,41 Euro, nach 0,25 Euro im Vorjahr. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von gut 56. Dividendenzahlungen sind in den Prognosen bis auf weiteres nicht vorgesehen.

Charttechnik


Der Aktienkurs von Evotec hatte vom 03. März 2009 bis 29. Juli 2019 eine goldene Zeit. Kletterte die Notiz da doch von 0,55 Euro auf 26,67 Euro. Das letztgenannte Hoch konnte der Wert zuletzt aber nicht mehr weiter ausbauen. Stattdessen hat sich ein Seitwärtstrend breit gemacht, der streng genommen bis zum Oktober 2017 zurückreicht. Aufgenommen wäre der übergeordnete langfristige Aufwärtstrend erst dann, wenn es gelingen sollte, auf neue Bestmarken vorzudringen.


Profil


Die Evotec SE zählt zu den weltweit führenden Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen. Die Firma ist auf Neurowissenschaften, Schmerz, Stoffwechsel- und Entzündungskrankheiten sowie Onkologie spezialisiert. Das Kerngeschäft bildet die Wirkstoffforschung, die in Kooperation mit Partnerunternehmen aus der Pharma- und Biotechnologieindustrie realisiert wird. Unternehmen, die ihre Wirkstoffentwicklung auslagern wollen, werden hochwertige Lösungen und Dienstleistungen in diesem Bereich angeboten.

Evotec übernimmt dabei alle Aktivitäten bis hin zur klinischen Entwicklung. Das Unternehmen unterhält langjährige Forschungsallianzen mit den größten Pharma-Unternehmen wie Bayer, Boehringer Ingelheim, CHDI, Genentech, Janssen Pharmaceuticals, MedImmune/AstraZeneca oder Ono Pharmaceutical sowie mit der Havard University zur Erforschung neuer Wirkstoffe.

Norma Group-Aktie



Unter den Top-Picks der Baader Bank ist neuerdings auch der Verbindungstechnik-Spezialist Norma Group zu finden. Der zuständige Analyst Peter Rothenaicher hat eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 35,00 Euro versehen. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 29,68 Euro hat dieser Wert theoretisch noch fast 18 Prozent Luft nach oben.

Nach den jüngsten Firmenkontakten ist Rothenaicher mehr denn je davon überzeugt, dass Norma in sehr guter Verfassung aus der Coronavirus-Krise herauskommt. Das Geschäft habe sich im dritten Quartal 2020 schneller als bisher erwartet erholt.

Das Geschäftsmodell sei vollständig intakt und mit Hilfe des eingeleiteten Effizienzprogramms "Get on Track" (mit Schwerpunkt auf operativer Exzellenz, strukturellen Verbesserungen in der Produktion, im Produktportfolio und in den Einkaufsprozessen sollen bis 2024 bis zu 50 Millionen Euro jährliche Nettoeinsparungen erzielt werden) werde Norma in den kommenden Jahren wieder zu einer bereinigten EBITA-Marge von rund 17 Prozent zurückkehren können. Seine eigenen Projektionen von 13 Prozent bei der bereinigten EBITA-Marge für 2021 und einer 15,6 Prozent-Marge für 2022 lägen über den Konsensschätzungen.

Nach der jüngst erfolgten Vorveröffentlichung von Zahlen für das 3. Quartal 20 hieß es von Seiten der Baader Bank außerdem, dass sich Norma wie angenommen eindeutig im Erholungsmodus befindet. Die Margenprognose der Gesellschaft für das laufende Geschäftsjahr entspreche dabei voll und ganz den eigenen Erwartungen.

Der aktuelle Aktienkurs liege immer noch fast 60 Prozent unter dem Höchststand von 2018, obwohl man wie bereits angedeutet überzeugt davon sei, dass die Gesellschaft gestärkt aus der Krise hervorgehen werde. Das Unternehmen sei gut finanziert und habe keinen Geldabfluss, während viele Konkurrenten Schwierigkeiten haben dürften.

Die von Rothenaicher geschätzte Gewinnreihe gestaltet sich folgendermaßen: 0,69 Euro in diesem Jahr nach 2,75 Euro im Vorjahr, 2,56 Euro im kommenden Jahr und 3,51 Euro im übernächsten Jahr. Auf letztgenannter Basis würde sich das geschätzte KGV bei sehr moderaten 8,46 bewegen.

Rothenaicher hält die Aktien für stark unterbewertet, was sich auch daran zeige, dass sich das historische geschätzte Durchschnitts-KGV im Schnitt bei 13,7 bewegt habe. Ähnliche gelte auch mit Blick auf das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT. Dieses beziffert er für 2022 auf geschätzte 7,2, während es historisch durchschnittlich 1,8 betragen habe.

Das hauseigene abgezinste Cashflow-Modell leite sogar einen "fairer Wert" von rund 41 Euro her. Bei der Dividende rechnet der Analyst im Übrigen für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 mit diesen Zahlungen: 0,20 Euro, 0,75 Euro und 1,00 Euro.

Charttechnik


Die Aktien der Norma Group kamen am 08. April 2011 an die Börse. Der Gang an den Aktienmarkt erfolgte zu einem Ausgabepreis von 21,00 Euro. Das bisherige Schlussrekordtief stellte der Titel wenig später im Oktober 2011 bei 11,65 Euro auf. Anschließend ging es dann aber bis Juni 2018 bis auf ein Schlussrekordhoch von 69,50 Euro nach oben. Die meisten Kursgewinne gingen danach aber wieder verloren, da der Titel im März im Zuge der Coronavirus-Baisse im Zwischentief nur noch 15,15 Euro kostete. Davon hat sich der Wert aber wieder spürbar gelöst, um das dadurch verbesserte Chartbild weiter aufzuhellen wäre es aber wichtig, das Juni-Zwischenhoch von 30,52 Euro zu überwinden und so den Weg frei zu machen für mittelfristig weitere Avancen.


Profil


Die Norma Group SE ist ein international tätiges Technologieunternehmen, das qualitativ hochwertige Verbindungslösungen produziert und vertreibt. Zu den Kernprodukten zählen Befestigungsschellen, Verbindungselemente sowie Fluidsysteme (Clamp, Connect und Fluid). Dabei wird die gesamte Produktionskette vom Rohmaterial über die Halbteilefertigung bis hin zur Fertigung der Endprodukte abgedeckt.

Zudem setzt die Gruppe neben den klassischen Maschinen und Anlagen auch im eigenen Haus entwickelte und gebaute Werkzeuge und Maschinen ein. Mit den angebotenen Produkten und Lösungen richtet sich das Unternehmen an Kunden aus verschiedenen Branchen. Dazu gehören unter anderem die Bereiche landwirtschaftliche Maschinen, Luftfahrt, Nutzfahrzeuge, Baumaschinen, Motoren, Infrastruktur/Bauindustrie/Wassermanagement, Personenkraftwagen, Schienenfahrzeuge, Haushaltsgeräte, Großhandel sowie technischer Vertrieb. Das Angebot der Gruppe reicht dabei von bestimmten Industrieanwendungen für Emissionskontrolle, Kühlsysteme, Induktion und Infrastruktur bis hin zu Vertriebsdienstleistungen.

Die Verbindungslösungen der Norma Group ermöglichen es, Energiequellen in diesen Bereichen sauberer und effizienter zu nutzen. Dabei spielt die Technologie des Unternehmens eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Langzeit- und Kosteneffizienz von erneuerbaren Energieplattformen.

Zooplus-Aktie



Als dritten neuen Wert aus der Empfehlungsliste der Baader Bank stellen wir die Aktien von Zooplus vor. Hier hat man eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von glatt 200,00 Euro versehen. Das heißt, diese Zielvorgabe für die Anteilsscheine des Online-Händlers für Heimtierbedarf bewegt sich um 37,6 Prozent über der aktuellen Notiz von 145,40 Euro.

Wie der zuständige Analyst Volker Bosse erläutert, ist er optimistisch für das Unternehmen, weil Zooplus einerseits von verbesserten Bruttomargen (getrieben von optimierten Preisen, besseren Beschaffungsbedingungen und einem höheren Anteil an Zubehör sowie Handelsmarken) profitiere. Andererseits erziele die Gesellschaft Skaleneffekte durch höhere Volumina, weniger verlustreiche Aufträge und eine verbesserte Marketingeffizienz.

All dies dürfte ein anhaltender Trend im zweiten Halbjahr 2020 sein und daher zu besser als erwarteten Ergebnissen im dritten Quartal geführt haben. Nach einer zehnprozentigen Kapitalerhöhung im Juli, die einen Bruttoerlös von 58 Millionen Euro eingespielt habe, sei Zooplus zudem gut vorbereitet, um weitere Akquisitionen und Portfoliowachstum zu realisieren. Infolgedessen dürfte das Wachstum von operativen Gewinn und Nettoinventarwert anhalten.

In seiner konstruktiven Grundhaltung sah sich Bosse auch nach der zwischenzeitlich bereits erfolgten Vorlage von neuen Geschäftszahlen bestätigt. Zooplus habe ein weiteres starkes Quartal präsentiert und seine Prognose für das Gesamtjahr erneut erhöht, was die optimistische Sicht der Dinge bestätige, hieß es.

Mit den Prognosen für das Geschäftsjahr 2020 ging es in Reaktion auf das Zahlenwerk leicht nach oben, die Vorhersagen für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 würde dagegen nur bestätigt. Das bedeute, dass das EBITDA im kommenden Jahr zurückgehen dürfte, da Zooplus weiterhin in IT, Eigenmarken und Kundenakquise investieren werde.

Die Prognose zum Gewinn je Aktie in 2020 bewegt sich konkret bei 2,21 Euro, nach einem Verlust von 1,69 Euro im Vorjahr. Die Vorhersagen für die beiden kommenden Jahre sehen Gewinne von 1,33 Euro bzw. von 2,01 Euro je Anteilsschein vor. Mit dem Umsatz soll es von 2019 bis 2022 von 1,5237 Milliarden Euro auf 2,2961 Milliarden Euro nach oben gehen. Dividenden sind laut den Schätzungen nicht in Sicht.

Allgemein verweist Bosse als Begründung für seien Kaufempfehlung darauf, dass es sich bei Zooplus um die Nr. 2 auf dem europäischen Heimtierfuttermarkt mit einem Gesamtmarktvolumen (netto) von 25 Milliarden Euro handele. Der Anteil der Online-Verkäufe liege nur bei 16 Prozent (= 4,0 Milliarden Euro), solle aber langfristig auf 50 Prozent steigen.

Die aktuelle Pandemie sei als eine Triebfeder für ein beschleunigtes Marktwachstum zu sehen. Selbst Menschen, die bisher gezögert hättenen, online einzukaufen, gewöhnten sich jetzt an die Online-Möglichkeiten. Angesichts der hohen Kundenbindungsrate der Gruppe (95 Prozent im ersten Halbjahr 2020) erwartet man, dass Zooplus in der Lage sein wird, COVID-19-bezogene Erstkäufer in loyale Kunden umzuwandeln. Die Baader Bank sieht das Unternehmen daher am besten positioniert, um das absehbare Wachstumspotenzial zu nutzen.

Charttechnik


Die Aktien von Zooplus sind seit Mai 2008 an der Börse notiert. Der erste Kurs betrug damals 26,00 Euro. Gemessen daran hat sich der Titel bis heute blendend entwickelt. Zu bemängeln ist höchstens, dass der Titel seit Ende 2015 letztlich nur noch in einem volatilen Seitwärtstrend feststeckt und sich im Bereich des Schlussrekordhochs von 199,00 Euro, das vom 25. Mai 2017 stammt, so etwas wie ein Doppel-Top gebildet hat. Dieses zu knacken ist die Bedingung für eine Wiederaufnahme des übergeordneten langfristigen charttechnischen Aufwärtstrends.


Profil


Die Zooplus AG ist eine Unternehmensgruppe, die als Online-Händler für Heimtierbedarf europaweit tätig ist. Die angebotenen Produkte werden Online im deutschsprachigem Heimatmarkt sowie Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Großbritannien und Polen angeboten. Darüber hinaus ist das Unternehmen in weiteren europäischen Märkten aktiv. Die umfangreiche Produktpalette mit über 8.000 Produkten beinhaltet Tierfutter (Trocken- und Nassfutter oder auch Futterbeigaben wie Kauknochen, Snacks u.a.) und Zubehör wie Kratzbäume für Katzen, Käfige und Hundekörbe in unterschiedlichsten Preis- und Qualitätskategorien.

Neben Fremdmarkenprodukten werden auch die Eigenmarken Cosma, Smilla, Rocco und Catessy vertrieben. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Kunden im Rahmen eines Internetmagazins kostenfreie Informationen zur Tierhaltung, zur Behandlung von Tiererkrankungen sowie Diskussionsforen, Blogs und interaktive Features. Zooplus betreibt in Deutschland sowie in den Niederlanden zentrale Warenhäuser, die eine zügige Belieferung der europaweiten Kunden in verschiedenen Ländern ermöglichen.

Nabaltec-Aktie



Bei den Aktien von Nabaltec glaubt die Baader Bank fest daran, dass dieser Vertreter aus der chemischen Industrie einen Kurs von 28,00 Euro erreichen kann. Das bringt auch diesen Titel auf die Favoritenliste des Instituts. Konkret verspricht diese Vorgabe gemessen am aktuellen Kurs von 19,50 Euro einen Anstieg von 43,6 Prozent.

Wie der zuständige Analyst Markus Mayer feststellt, haben sich alle europäischen Chemieaktien von ihren Tiefstständen im April 2020 erholt, doch bei Nabaltec sei dies noch nicht der Fall. Man sei sich zwar bewusst, dass sich die zyklische Erholung von Nabaltec im Geschäftsbereich Spezialoxide in das vierte Quartal 2020 hinein verzögern könnte, sei aber gleichzeitig der Meinung, dass der Geschäftsbereich Funktionale Füllstoffe die Erholung bereits im dritten Quartal eingeleitet haben sollte.

Darüber hinaus sieht Mayer bei Nabaltec eine Anlagestory, die erstens von Gesetzesänderungen bei Flammschutzmitteln (z.B. in der Bau- und Elektronikindustrie), zweitens der E-Mobilität und Digitalisierung und drittens einem positiven Produktmix-Effekt angetrieben werde.

Zu bedenken gibt die Baayer Bank auch noch, dass erhöhte Spannungen zwischen Russland und Europa die Rohstoffversorgung für die meisten Wettbewerber von Nabaltec wieder enger werden lassen könnten (wie bereits 2017-2018), was 2021 auf der Preisseite helfen sollte.

Trotz der langfristig über dem Branchenwachstum liegenden Wachstumsraten von Nabaltec werde die Aktie nur mit dem achtfachen Verhältnis beim Unternehmenswert zum EBITDA gemessen an den Schätzungen für die kommenden zwölf Monate gehandelt. Das entspreche einem Abschlag von mehr als 20 Prozent gegenüber der Branche und beim KGV sogar von rund 35 Prozent. Man habe Nabaltec daher am 8. Oktober 2020 in die Top Picks-Liste aufgenommen.

Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie in diesem und im kommenden Jahr bewegen sich bei 0,48 Euro bzw. bei 1,34 Euro, nach 1,28 Euro im Vorjahr. Damit ergibt sich für das kommende Jahr ein geschätztes KGV von 14,55. Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet Mayer eine Dividendenzahlung von 0,23 Euro pro Aktie und für 2021 von 0,30 Euro je Anteilsschein.

Charttechnik


Die Aktien von Nabaltec sind seit dem 24. November 2006 an der Börse. Der Ausgabepreis betrug 15,50 Euro und der erste Kurs 16,50 Euro. Anschließend ging es allerdings bald nachhaltig nach unten, wobei das bisherige Schlussrekordtief im März 2009 bei 1,10 Euro aufgestellt wurde. Wer damals einstieg, durfte jubeln, denn in den folgenden Jahren ging es bis zum 31. Januar 2020 bis auf 37,30 Euro nach oben. Die allgemeine Coronavirus-Baisse stoppte dann aber die Rekordjagd und die Notiz fiel im Zwischentief bis auf 17,30 Euro zurück. Davon hat sich der Wert bis jetzt noch nicht wieder richtig erholt und der seitdem ausgebaute Abwärtstrend ist intakt.


Profil


Die Nabaltec AG mit Sitz in Schwandorf ist ein Unternehmen der chemischen Industrie. Auf der Basis von Aluminiumhydroxid (ATH) und Aluminiumoxid sowie anderen mineralischen Rohstoffen entwickelt, produziert und vertreibt Nabaltec hochspezialisierte Produkte in den beiden Produktsegmenten "Funktionale Füllstoffe" und "Technische Keramik" im industriellen Maßstab. Die Produktpalette des Unternehmens umfasst unter anderem halogenfreie, flammhemmende Füllstoffe und funktionale Additive für die Kunststoffindustrie. Flammhemmende Füllstoffe werden beispielsweise bei Kabeln in Tunneln, Flughäfen, Hochhäusern und elektronischen Geräten eingesetzt, während Additive in der Katalyse und bei der Elektromobilität zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus produziert Nabaltec Ausgangsstoffe zum Einsatz in der technischen Keramik und der Feuerfestindustrie. Die flammhemmenden Füllstoffe enthalten im Gegensatz zu den halogenierten Flammhemmern keine gesundheitsgefährdenden Substanzen und müssen nicht gesondert entsorgt werden. Vielmehr vermindern sie im Brandfall sogar die Entwicklung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Rauchgasen. Nabaltec ist mit Produktionsstandorten in Deutschland und den USA vertreten. Ziel ist es, durch Kapazitätsausbau, weitere Prozess- und Qualitätsoptimierung sowie gezielte Erweiterungen der Produktpalette die eigene Marktposition weiter auszubauen. Mit seinen Spezialprodukten strebt das Unternehmen die führende Position im jeweiligen Marktsegment an.

DIC Asset-Aktie



Unter den fünf deutschen Neulingen in der Top Picks-Liste der Baader Bank handelt es sich bei den Aktien von DIC Asset um jenen Titel, dem man knapp vor Nabaltec derzeit das größte Kurspotenzial zutraut. Aktuell ergibt sich bei einer Notiz von 10,02 Euro gemessen am Kursziel von 14,50 Euro jedenfalls theoretisch die Chance auf einen Anstieg von 44,7 Prozent.

Laut dem zuständigen Analysten Andre Remke besteht bei dem Immobilienunternehmen mit dem Fokus auf Gewerbeimmobilien die Anlagestory darin, dass de Gesellschaft mit einer deutschlandweiten Verwaltungsplattform und einem verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) von 8,8 Milliarden Euro einem hybriden Geschäftsmodell folgt, das in den letzten Jahren entwickelt wurde.

Die erste Säule sei das Standing Commercial Portfolio (CP) mit einem Wert von 2 Milliarden Euro. Die zweite Säule sei das Segment Institutionelles Geschäft (IB) mit AuM-Dritter in Höhe von 6,8 Milliarden Euro (einschließlich kürzlich angekündigter Akquisitionen). Die Einnahmen würden über Mieteinnahmen und Verkaufsgewinne im CP und über Management-, Transaktions-, Entwicklungsgebühren und Eigenkapitalrenditen im IB-Segment erzielt.

Ziel sei eine ausgewogene und wiederkehrende Diversifizierung der Einkommensströme aus beiden Segmenten mit einem rund 50/50 FFO-Split, der in diesem Jahr fast erreicht sein werde. Das mittelfristige Ziel für die AuM liege bei 10 Milliarden Euro, was das Unternehmen voraussichtlich 2022 erreichen werde.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie habe DIC bereits im April die Prognose für 2020 bei den Mieteinnahmen, dem Transaktionsvolumen und zum operativen Gewinn reduziert. Die aktuelle FFO-Spanne von 94-96 Millionen Euro liege jedoch immer noch auf dem Rekordniveau von 2019, was die widerstandsfähigere Rentabilität des Unternehmens auch in schwierigeren Zeiten zeige.

Darüber hinaus liege das diesjährige und letztjährige FFO-Niveau deutlich über den Gewinnen der vergangenen zehn Jahre von durchschnittlich rund 50 Millionen Euro p.a. Daher sieht Remke gute Chancen, dass der Erholungsprozess der DIC, der erst im Herbst letzten Jahres begonnen und mit dem Ausbruch von COVID-19 gestoppt worden sei, in Zukunft wieder aufgenommen werde.

Da er für dieses und die nächsten Jahre nicht mit einer Verschlechterung der Rentabilität rechnet, hält Remke die derzeitige FFO-Rendite von rund zwölf Prozent, eine Dividendenrendite von mehr als sechs Prozent und einen Abschlag zum Nettoinventarwert von rund 40 Prozent für wenig anspruchsvoll. Zum Nettoinventarwert sei angemerkt, dass sich dieser laut den Schätzungen der Baader Bank in 2020 und 2021 bei gegenüber dem Vorjahr wenig veränderten 17,22 Euro bzw. 17,20 Euro je Aktie bewegen soll.

Charttechnik


Beim Blick auf das langfristige Chartbild der DIC Asset AG die seit Juni 2006 im SDAX notiert ist, fällt zunächst ein jäher Absturz auf, der die Notiz von Febraur 2006 bis Februar 2008 von 36,00 Euro auf 2,65 Euro zurückgeworfen habe. Das erstgenannte Rekordhoch hat der Titel zwar nie mehr wieder gesehen, ausgehend vom zuletzt genannten Rekordtief kam es aber bis zum Februar 2020 immerhin zu einer Erholung bis auf 17,14 Euro. Die allgemeine Coronavirus-Baisse sorgte dann für einen erneuten Absturz bis auf 7,00 Euro, wovon sich der Kurs am Mitte März erholt hat, bevor sich zuletzt wieder ein seichter Abwärtstrend breit gemacht hat, wodurch das Chartbild insgesamt weiter einen etwas angeknacksten Eindruck macht.


Profil


Mit über 20 Jahren Erfahrung am deutschen Immobilienmarkt ist die DIC Asset AG mit sieben Standorten regional in allen wichtigen deutschen Märkten vertreten und betreut 186 Objekte mit einem Marktwert von rund 8,5 Mrd. Euro (Stand: 30.06.2020). Die DIC Asset AG nutzt dabei eigenen Angaben zufolge ihre integrierte Immobilienmanagement-Plattform, um mit einem aktiven Asset-Management-Ansatz unternehmensweit Wertsteigerungspotenziale zu heben und Erträge zu steigern.

Im Bereich Commercial Portfolio (1,9 Milliarden Euro Assets under Management, Stand: 30.06.2020) agiert das Unternehmen als Eigentümer und Bestandshalter und erwirtschaftet kontinuierliche Cashflows aus langfristig stabilen Mieterträgen und der Wertoptimierung des eigenen Immobilienportfolios. Im Bereich Institutional Business (6,6 Milliarden Euro Assets under Management, Stand: 30.06.2020), der unter GEG German Estate Group firmiert, erwirtschaftet die DIC Asset AG Erträge aus der Strukturierung und dem Management von Investmentvehikeln mit attraktiven Ausschüttungsrenditen für nationale und internationale institutionelle Investoren.