Seit zwei Jahren sitzt der frühere Chef des in einen Bilanzbetrugs verwickelten Zahlungsabwicklers Wirecard in Untersuchungshaft. Doch eine Anklage gegen ihn ist noch immer nicht erhoben worden. Die lange Dauer ist bei einem inhaftierten Beschuldigten ungewöhnlich, allerdings gilt das Verfahren auch als außerordentlich komplex. Nun hat das Oberlandesgericht bei der mittlerweile fünften Haftprüfung entschieden: Der Manager kommt nicht frei, Markus Braun bleibt in Haft. Das teilte eine Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur dpa mit.

Der österreichische Manager sitzt seit 22. Juli 2020 in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München wirft Braun und zwei weiteren früheren Wirecard-Managern "gewerbsmäßigen Bandenbetrug". Die Manager sollen Bilanzen gefälscht und Banken um drei Milliarden Euro mit Krediten und Schuldverschreibungen geschädigt haben. Das Landgericht München I hat noch nicht entschieden, ob die Anklage zugelassen wird.

ehr mit Material von dpa