Immobilien statt Aktien, Kryptos statt Gold? Ein exklusiver Club, der aus 1200 Investoren mit einem Gesamtvermögen von 130 Milliarden Dollar besteht, verrät die Anlagestrategien seiner Mitglieder für 2023. 

Es ist ein Club, in dem jeder gerne wäre: Das Tiger 21-Network besteht aus Unternehmern, Investoren und Führungskräften. Zusammen sind sie rund 130 Milliarden Dollar schwer. Wenn also einer weiß, wie man sein Vermögen am besten verwaltet, dann sind es wohl die Mitglieder des Tiger-Networks. Eben jenes Netzwerk führte jüngst eine Umfrage bei seinen Mitgliedern durch und untersuchte, wie sich diese für das Jahr 2023 aufstellten. Fortune lagen diese Ergebnisse vor und berichtete über diese. 

Immobilien statt Aktien – So investieren die Ultra-Reichen 2023

Das erste Ergebnis überrascht: Nach einem turbulenten Börsenjahr 2022 sind die Superreichen gar nicht mal so wild darauf, direkt wieder zu investieren. Ihre Devise: „Cash is King“. Diese Liquidität würde dabei helfen, „in den kommenden neun bis zwölf Monaten bei Immobiliengelegenheiten zuzuschlagen“. Die scheinen äußerst beliebt: Fast 70 Prozent der befragten Mitglieder planen, 2023 in Immobilien zu investieren. Besonders beliebt sind hier Mehrfamilienhäuser, medizinische Einrichtungen und Lagerräume. Büro- und Einzelhandelsimmobilien hingegen wollen die Reichen eher meiden. Besonders interessant: Wie Fortune berichtete, zeigte im Kontrast dazu eine Umfrage mit Kleinanlegern, dass nur ein Drittel von ihnen 2023 in Immobilien investieren wollen und stattdessen auf Aktien setzen wollen.

Was Aktien betrifft, ist laut den Mitgliedern des Reichen-Clubs das Tief noch nicht erreicht. Das überrascht, da 2022 geprägt war von zahlreichen Talfahrten der Börse. Die Inflation, hohe Zinsen, Kriege und Energiekrisen hielten die Märkte in Atem. Viele Anleger hoffen 2023 eigentlich darauf, dass viele der schlechten Nachrichten bereits eingepreist sind und es nun wieder langsam bergauf geht. An günstigen Indexfonds jedoch wollen die Superreichen weiterhin festhalten, da sie hier eine langfristig orientierte Strategie verfolgen.

Überraschend: Kryptowährungen bei den Superreichen so beliebt wie Gold

Wieder ein ungewöhnliches Ergebnis: Die Superreichen lieben Kryptos. Und das, obwohl diese 2022 alles andere als gut liefen. Die Mehrheit der Mitglieder von Tiger haben sich jedoch entschieden, ihre Token nicht zu verkaufen und 2023 weiterhin an ihnen festzuhalten. Jeder Fünfte gab sogar an, seine Kryptobestände in der ersten Jahreshälfte erhöhen zu wollen. Ein Viertel von ihnen will sie in dieser Zeit zumindest unverändert lassen. Nur vier Prozent der Befragten haben vor, ihre Kryptowährungen zu verkaufen. Allerdings: Die Hälfte der Mitglieder von Tiger besitzt keinerlei Kryptowährungen. 

"Wenn man es über unsere gesamte Tiger 21-Mitgliedschaft betrachtet, ist Krypto ungefähr in der Größenordnung von Gold", erklärt Michael Sonnenfeldt, Vorsitzender der Organisation. Er bezeichnet die unregulierten digitalen Token als "eine Absicherung gegen Instabilität" für viele Mitglieder. "Diejenigen, die grundsätzlich an Kryptowährungen glauben, werden dies als Kaufgelegenheit sehen, aber sie sind klug genug, nicht mehr als einen bestimmten Prozentsatz in sie zu investieren, um ihr Vermögen langfristig zu erhalten".