Die Risikoneigung der Anleger ist zu Jahresbeginn zurückgegangen. Ein Grund dafür sind sicherlich auch die akuten Spannungen zwischen den USA und dem Iran. Die Märkte jedenfalls kannten zuletzt keine klare Richtung.

In solchen Börsenphasen können Expresszertifikate ihre Stärken ausspielen. Sie ermöglichen in seitwärts laufenden Märkten deutlich höhere Renditen als ­Direktinvestments.

Was bei dieser Produktklasse allerdings oft nervig und anstrengend sein kann, sind ihre zum Teil komplexen und schwer durchschaubaren Auszahlungsprofile. Daher liegt es nahe, sich auf klassische und einfache Expresspapiere zu konzentrieren.

Wer etwa davon ausgeht, dass der Aktienindex Euro Stoxx 50 in Zukunft nicht drastisch einbricht, für den könnte ein Expresszertifikat der Hypovereins­bank interessant sein, das bis Ende November 2024 läuft (ISIN: DE 000 HVB 3Z5 0).

Der Indexstartkurs des im Dezember 2019 aufgelegten Produkts liegt bei 3.703,58 Punkten. In jedem Jahr gibt es vier Beobachtungstage. Schließt der Index an einem dieser Stichtage auf oder über dem Rückzahlungslevel von 3.703,58 Punk-ten, wird das Zertifikat schon nach kurzer Zeit mit Ertrag zurückgezahlt. Die Rückzahlung erfolgt zum Nominalbetrag des Zertifikats von 1.000 Euro plus 26,50 Euro pro Stichtag.

Stichtage sind entscheidend


Sollte der Index etwa am zweiten Beobachtungstag im Juni 2020 auf oder über 3.703,58 Zählern notieren, erfolgt die Rückzahlung zu 1.053 Euro pro Zer­tifikat. Wenn am jeweiligen Stichtag der Startkurs verfehlt wird, erfolgt keine Rückzahlung, das Express­papier geht in die nächste Runde.

Die 26,50 Euro, die in diesem Fall jeweils nicht eingenommenen werden, können Anleger nachträglich erhalten, wenn an einem späteren Stichtag der Indexstartkurs erreicht wird.

Die letzte Chance ist der finale Beobachtungstag am 29. November 2024. Wenn der Index dann auf oder über dem Startkurs schließt, erhalten Anleger 1.530 Euro pro Papier.

Bei einem aktuellen Kaufkurs von rund 1.007 Euro wäre dies ein Gewinn von 523 Euro. Dies entspricht einer Rendite von 52 Prozent beziehungsweise einer jährlichen Rendite von knapp neun Prozent.

Schließt der Euro Stoxx 50 unterm Rückzahlungslevel, gibt es zwei Möglichkeiten. Szenario 1: Notiert der Index auf oder über der Barriere von 2.592,5 Punkten, erfolgt die Rückzahlung zu 1.000 Euro pro Papier. Das entspricht einem Risikopuffer von 30 Prozent zum Laufzeit­ende. Szenario 2: Notiert das Börsenbarometer darunter, dann nehmen Anleger eins zu eins an der Wert­entwicklung des Euro Stoxx 50 teil. Dabei entstehen dann hohe Verluste.