"Daher besteht weiterhin Bedarf für unsere konjunkturfördernde Geldpolitik." Wie locker diese sei, hänge von der ökonomischen Lage und dem Preisauftrieb ab. Das Risiko einer Deflation habe die EZB abgewehrt, sagte Villeroy de Galhau. Im Juni lag die Inflation im Währungsraum bei 1,3 Prozent, was das bisher tiefste Niveau in diesem Jahr war.

Es ist ungewöhnlich, dass sich ein führender Notenbanker so kurz vor einem Zinsbeschluss zu geldpolitischen Themen äußert. Experten gehen davon aus, dass die EZB am Donnerstag weder an ihren Leitzinsen rüttelt noch ihre billionenschweren Anleihenkäufe verändert. Viele Volkswirte erwarten aber, dass die Notenbank einen weiteren Mini-Schritt in Richtung Kurswende wagt und aus ihrem Ausblick die Option einer erneuten Verstärkung ihrer Wertpapierkäufe streicht.