Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre Schlüsselzinsen noch mindestens "über den Sommer 2019" hinaus auf dem aktuellen Rekordtief von 0,0 Prozent belassen. Knot zufolge ist die EZB mit dieser Formulierung in ihrem Zinsausblick zufrieden. Sie spiegele die gegenwärtige Erwartung wider. Dies könne sich aber noch ändern. Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny hatte sich zuletzt für einen schnelleren Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik ausgesprochen.

Der "Börsen-Zeitung" sagte Knot, der unter anderem die Haushaltspläne Italiens kritisierte, die EZB solle nach dem Ende ihrer Anleihenkäufe ein wenig mehr Klarheit über ihre Pläne bieten. Es gebe mehrere Optionen. "Wir könnten etwas sagen über die mögliche Zahl der Zinserhöhungen pro Jahr." Die Euro-Wächter hatten ihre Schlüsselzinsen zuletzt 2011 angehoben. Eine Frage sei auch, ob die Notenbank die Negativzinsen so schnell wie möglich loswerden wolle. Aktuell liegt der sogenannte Einlagensatz bei minus 0,4 Prozent. Geldhäuser müssen also Strafzinsen zahlen, wenn sie überschüssige Liquidität bei der EZB parken.

Zu klären ist laut Knot außerdem, wie lange die EZB nach dem Ende der eigentlichen Käufe die Einnahmen aus fällig werdenden Titeln wieder in solche Papiere investieren wolle. Die Markterwartungen lägen aktuell zwischen zwei und drei Jahren. "Im Moment habe ich keinen Anlass, mich mit solchen Erwartungen unwohl zu fühlen", sagte er der Zeitung.

rtr