"Wenn die Zinsen lange sehr niedrig bleiben, birgt das Risiken." Deshalb sei es wichtig, dass die Notenbanken Regeln aufstellten, um die Risiken zu vermeiden. Die Zentralbanken müssten "falls nötig das Instrumentarium verschärfen oder erweitern".

Die Aktienbörsen und Immobilienmärkte in verschiedenen europäischen Ländern erleben einen Boom, seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) nicht nur die Zinsen auf knapp über null hält, sondern auch in großem Stil Anleihen kauft und so zusätzliches Geld bereitstellt. Damit soll einer Deflation entgegengewirkt und die Inflationsrate wieder nahe an die Zwei-Prozent-Marke gebracht werden.

Liikanen warnte außerdem vor Problemen durch große Geldinstitute. "Wir müssen verhindern, dass größere Banken, die noch immer von einer impliziten Staatsgarantie profitieren, zu hohe Risiken eingehen." Liikanen hatte eine EU-Expertengruppe zur Bankenregulierung geleitet. Im 2012 vorgelegten Bericht schlug das Gremium die Trennung von Eigenhandel und traditionellem Bankgeschäft für Universalbanken vor. Die Gefahr sei noch nicht gebannt. "Das Problem existiert noch immer", sagte Liikanen. rtr